Beiträge von Lirum Larum im Thema „Niederwerfungen...“

    Ach, das "Brett" ist also eine ganze Platte, mit der Du den Teppichboden abdeckst? Oder wie kann ich mir das vorstellen? Wie groß ist die denn?
    Bei mir ist Parkettfußboden. Da liegt ein großes Handtuch und ein Kissen. Mit den Knien gehe ich auf das Kissen und dann rutsche ich mit dem Handtuch über den Boden. Das ist also Baumwolle auf Holz und gibt keine statische Aufladung.
    Die kam früher vor, als ich noch meine hübsch gemusterte Lieblingsdecke (Synthetik) als Unterlage hatte.

    Grund:

    Hat man da dann eigentlich ein Brett vorm Kopf? 8)
    ...


    Ja, in Sonnenbrillenform! :lol::lol::lol:



    Grund:

    ...
    Gleithandschuhe böten sich bei Teppichböden doch auch an, oder? 8)


    Ja, aber im Ernst: bei Syntetikteppichboden muss man auf die statische Aufladung achten. Haare, die abstehen als ob man in eine Steckdose gefasst hätte, stören irgendwie im Gesicht. Und wenn man etwas anfasst, bekommt man einen Schlag.

    Geheimtipp: vorgestellte Niederwerfungen.
    Wenn der Mensch doch eher ein geistiges Wesen ist, und wenn der Körper so gehandicaped ist, dann tun solche im Geist vorgestellten Niederwerfungen auch sehr gut. (Wenn man denn möchte, sonst muss man es ja nicht - aber wenn man eben doch möchte :? )

    Matthias65:
    Losang Lamo:

    Kleinvieh macht auch Mist. :)
    Wenn man dreimal täglich 21 Verbeugungen macht, braucht man 31 Jahre... :) Geht doch.


    Toll - dann wäre ich 78 Jahre alt :shock:


    Shit, ich hab mich TOTAL verrechnet:


    Bei 63 Verbeugungen pro Tag braucht man etwas mehr als 5 Jahre, bei 21 pro Tag nicht ganz 16 Jahre.
    Also meine Rede: geht doch. :)

    Als ich aus gesundheitlichen Gründen (Ischias) keine Niederwerfungen mehr machen konnte, hat es mir sehr geholfen, die Niederwefungen nur in der Vorstellung zu machen. Das hat die mentalen Blockaden genauso gelöst, als ob ich sie körperlich gemacht hatte - :) nein, besser, denn mit diesen Schmerzen ging nicht mal eine minimale Bewegung.


    Jetzt ist mein Rücken so weit genesen, dass ich immerhin "Verbeugungen" machen kann, also ein Ausstrecken des Oberkörpers bei gebeugten Knien. Ein Ausstrecken der ganzen Länge nach, wie es bei den Niederwerfungen eigentlich gehört, spare ich mir immer noch, denn das Hochkommen ist die Bewegung, die mir den Ischias ausgelöst hat.


    So aber sind diese Verbeugungen gerade ein Mittel, meinen Rücken geschmeidig zu halten.


    Letztendlich liegt die Ursache für solche Schwierigkeiten im Mentalen, meine ich. Wie innen, so außen.

    Sven:

    ...
    Nur kurz dazu. Informationen, die rein informativ, emotionslos und neutral sind, werden kaum beachtet. Emotionen (auch negative, Gruselfilme und Krimis eingschlossen) sind wie das Salz in der Suppe.


    Du hattest ja an anderer Stelle gesagt, du suchst nur ein bisschen Spaß, oder?


    Mich erinnert das ein bisschen an meinen Sohn, der mir mal erklärt hat, wie es für ihn als kleines Kind war, wenn er nicht beachtet wurde: "Ich hatte dann das Gefühl, ich sei gar nicht da."

    Vielleicht bitte lieber in einem anderen, neuen Thema?


    Diese ganze Kritik an den Niederwerfungen ist muessig - ausser dem Hinweis, der Buddha haette es nicht gelehrt, ist nichts sachliches dabei.
    Dieser Faden hier ist aber, wenn man diesen Kram fuer sich herausfiltert, absolut hilfreich
    Schon lange haette ich mich gern mal darueber austauschen moegen.
    Daher nehme ich die ganzen Erguesse kritischer Art als Hintergrundgeplaenkel. Es gehoert wohl dazu :), ist aber nicht das Wichtige.


    Danke, Dorje fuer die langen, informativen Texte. Sobald unsere Druckerpatrone ausgetauscht ist, drucke ich mir die 9 Seiten aus. :D

    Mascha:

    Hallo ihr,


    könnte das sein? Die Niederwerfungen sind so eine 'Sache', die von vielen erst verstanden wird, wenn sie getan und erfahren wird!


    Das kann sein.


    Bei mir war es so, dass ich nur einmal in einer Doku im Fernsehen Tibeter Niederwerfungen machen sah und es gleich "verstanden" hab (ohne das gedanklich formulieren zu können). Diese gelassene Selbstverständlichkeit, mit der sie das einfach machten, rang mir tiefe Bewunderung ab - und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich sowas schaffen könnte. Und es ist auch so: ich bin ein westliches Weichei und würde kaputt gehen, bevor ich einen Berg in Nepal mit Niederwerfungen umrundet hätte.
    Ich mache 126 Verbeugungen pro Tag, in Häppchen à 2, 3 oder 6 Mal , alles schön im warmen Wohnzimmer vor meinem Altar. Und auf keinen Fall mehr, sonst freake ich wohlmöglich aus. ;) Langsam ernährt sich das Eichhörnchen.
    Im Augenblick möchte ich das nicht missen. In etwa 2 Jahren werde ich die 100.000 voll haben und dann, denke ich, werde ich besser das Resümee ziehen können über den Sinn oder Unsinn dieser Praxis.


    Also würde ich Deinen Satz noch etwas abändern: Die Niederwerfungen sind so eine 'Sache', die vielleicht erst verstanden wird, wenn sie getan und erfahren wurden. :)


    Schönen Tag noch.

    Sven:
    Losang Lamo:

    Solange man noch in "niederen" und "höheren Rängen" denkt, befindet man sich noch im völlig falschen Film. Mein Beileid.


    Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wer nicht erkennt, dass es ohne Rangordnung in einer Gemeinschaft gar nicht geht, hat nicht genau beobachtet. Das heißt aber nicht, dass der höchste Rang der beste wäre. Ein Kind, dass das Kommando übernimmt und seine Eltern tyrannisiert, ist keinesfalls glücklich darüber, braucht es doch im Gegenteil Schutz etc. und damit unbedingt einen niederen Rang.


    Lieber Sven,


    leider fällt es mir schwer dazu noch was zu sagen - Deine Sichtweise ist für mich so sehr "far out"... Das ist müßig zu versuchen, sich da noch zu verständigen. Bzw. ich kann's nicht.


    Mir geht es um... einen spirituellen Weg, den jetzt näher zu beschreiben doch nur in Kitsch ausartet und wo ich Worte (wie "Selbstfindung" und sowas) zur Hilfe nehmen muss, die hier doch nur wieder, fast zu Recht, auseinandergenommen werden.
    Jedenfalls haben meine Niederwerfungen aber auch nicht das Geringste mit irgendwelchen imaginären gesellschaftlichen Rängen zu tun. *Kopf schüttel und schauder*


    Belassen wir es dabei. Ich sehe keinen Sinn in solchen Diskussionen.


    Alles Gute Dir
    wünscht LL

    Für mich ist es so, ich mache mich beim Verbeugen genauso klein, wie beim Kücheputzen, nämlich gar nicht.
    Es ist einfach ein befreiendes Gefühl - und wer das nicht verstehen möchte, dem brauch ich es auch nicht zu erklären. :lol:


    Solange man noch in "niederen" und "höheren Rängen" denkt, befindet man sich noch im völlig falschen Film. Mein Beileid.

    @ Kusala: Ja, so ist die Kommunikation. Dass ich “unlautere Absicht“ unterstellt hab, hab ich nicht mal gemerkt. Siehste, so gehts. Deshalb hab ich ja gefragt “Du wirst doch wohl nicht...“ Weil ich auch dachte, das kann sie doch wohl nicht meinen. Aber ich hab es so gelesen, wie Du es nicht gemeint hast.


    @Dorje: Ja, Riesendankeschoen fuer diesen hilfreichen Text


    Ja, die Zahl ist richtig, meine Süße. ;):lol:


    So wie du es hier beschreibst, wüsste ich nicht, was an den tibetischen Niederwerfungen ritualisierter sein soll.
    Du kannst nicht im Ernst glauben, dass es im Theravada um inhaltliche Motivation geht, während es im tibetischen Buddhismus nur um äußerliche Rituale ginge, oder? Das entspräche einer Haltung wie "Alle sind doof, bloß ich nicht, haha."


    Und ich mach auch alles freiwillig.
    Gut, dass wir darüber gesprochen haben.


    Liebe Grüße, LL

    Aah, das nenne ich ein geschicktes Mittel! Mentale Niederwerfungen! Und ich dachte, ich wäre die Einzige, die sich sowas zu Ischias-Zeiten ausgedacht hat.
    Siehst du, gut, dass wir hier endlich mal uns trauen, uns darüber auszutauschen.


    Auch zu Bakrams Kritik ganz am Anfang möchte ich noch sagen, dass man das alles nicht nur für sich selbst tut. Im Mahayana ist die ganze Praxis für sich selbst und die Anderen. Da gibt es nur ein "Gleichzeitig" - kein "Entweder Oder".

    Erdmaus:

    Wer sich niederwirft, der wirft auch etwas hoch. Wer sich nach unten begibt, stellt etwas anderes nach oben. Was also begibt sich nach unten und was nach oben? Was bewirkt diese Varianz der Verortung von Perspektive?


    Das ist meine Frage (keine Rhetorische) zum Sonntag. Nun wird erstmal gefuttert und Käffken getrunken.

    Schöne Frage.


    Das Ego, der Glaube an ein eigenständiges unabhängiges Selbst wirft sich nieder und gibt sich auf.


    Kein Wunder, dass das vielen suspekt vorkommen muss. :badgrin:

    GaliDa68:

    Ein schönes Wortspiel: Niederwerfungen – Abgehobenes


    Geradezu philosophisch …


    Ja, in der Tat sehr schön - und auch treffend. Denn das kam ja in dem Ausgangsposting von Onyx, über die Niederwerfungen als menschliche Verbindung zwischen Himmel und Erde, zum Ausdruck.


    Danke übrigens für das Abtrennen in den Tibetischen Buddhuismus, das Refugium der Gebetsmühlendreher und unbelehrbaren Niederwerfern ;) (Sche-herz!)


    Was ich mich jetzt allerdings frage: Onyx Ausgangsposting klang so nach Zen, so dass ich erstaunt dachte: Ah, man macht Niederwerfungen im Zen?
    Oder ist das doch nur eine tibetische Eigenheit?
    Die Hinduisten werfen sich auch nieder - aber nicht so oft. :)


    Nach dem Lesen von Klees Posting hier: Ah, NUN bin ich wirklich erstaunt! Es gibt also eine "Form der "Niederwerfung" oder" eine "Art des Niederkniens und Verbeugens im Theravada" :?::?::?:
    Das ist ja höchst interessant!!!
    ---> Kusala, accinca - warum dann dieses Bashing????
    Und auch MM? Wenn es doch anscheinend auch Niederwerfungen im Zen gibt?
    Oder bringe ich jetzt alles durcheinander? :)

    Onyx9:

    :D


    Sampai : Sich niederwerfen, das Vorderhirn, das immer nur projiziert, zur Erde hinunterbringen. Dieses Hirn, das ans Vorher, an die Zukunft denkt, Pläne macht berührt die Erde.


    Das ist eine Geste, zugleich Bescheidenheit und Aufgabe des Ego darstellt. Und auch den Kontakt mit der Erde. Im spirituellen Bereich meint man immer, daß das Spirituelle sich oben, im Himmel, befindet, weit weg. - Im Zen ist es sehr wichtig, zu lernen, daß Himmel-und-Erde letztlich eine Einheit ist, und daß der Mensch existiert, um beide zu verbinden. Das ist die chinesische Sicht: der Mensch als Verbindung von Himmel und Erde. Selbst wenn man ein starkes spirituelles Streben hat, muß man verstehen, daß die Dimension des Himmels, das, was über unser Ego hinausgeht, uns nicht nur begegnet, wenn wir nach oben hin ausgerichtet sind, sondern genau so oder sogar viel sicherer, wenn man sich zur Erde niederwirft und den Geist aufgibt, der etwas ergreifen will. Diese Niederwerfung im Sampai ist wirklich grundlegend. Meister Deshimaru sagte, daß Religionen, die eine Praxis wie die der Niederwerfung bewahren, wie beispielsweise der Islam - fünf mal täglich -, dank dieser Praxis einen starken Geist bewahren. Das ist sehr wichtig.


    Liebe(/r?) Onyx,


    ich wollte Dir noch für dieses Posting danken. Es ist mir ein angenehmer Blick noch weiter über den Tellerrand hinaus.


    Für uns Deutschen sind Niederwerfungen nicht unbedingt leicht - wir mögen schnell in ein statisches Gezähle verfallen (wenigstens im tibetischen Buddhismus, wo man durch eine hohe Anzahl als Ziel ein gewisses Maß an Stetigkeit und Geduld aufbringen muss). Man landet dann leicht bei: (1 = eine anstrengende Niederwerfung! - 2 = zwei anstrengende Niederwerfungen! - 3 = drei anstrengende Niederwerfungen!) :lol: )



    Ich habe jetzt gelernt, dass es so nicht sein soll :), sondern die Niederwerfungen, die man mit voller Hingabe macht, sind wirklich gut.
    Es ist eine weitere Meditationsform und man hat dabei die ganze Weite des Buddha, die Schönheit des Dharma und die Ehrwürdigkeit der Sangha vor Augen und man erweist all dem Ehre - was eine wunderschöne, unersetzliche Handlung ist. Man wird dadurch irgendwie mit Energie und Freude aufgeladen - obwohl man Muskelkater bekommt. ;)