Beiträge von Lirum Larum im Thema „Nikotinsucht“

    Äh, ich hätte da ehrlich eine Frage, die einen Bogen zum Thema spannt:


    Steht Nicht-Rauchen im Vinaya? Oder ist das eine Lücke, weil es zu der Zeit noch gar keine Tabakraucher gab in Asien?
    Wig hat mal von einem rauchenden Theravada-Mönch erzählt... Ist rauchen für Mönche "erlaubt"?


    LG von LL, mit Halskratzen *hust*

    Hey, wir koennen in eine WG ziehen. Du isst mir meinen Kram bestimmt nicht weg. :lol: Das war immer schlimm, wenn man frisch eingekauft hatte und dann war alles gleich weg...


    Aber zum Thema: ein kleiner Blick auf die Schadstoffliste von Tabakrauch muesste genuegen, um zu erkennen, was fuer einen Giftcocktail man da im Begriff ist mit einer Zigarette zu “geniessen“. Ich meine, fast so schoen wie Dieselauspuffgase...
    Deshalb ist an Dorjes Vorwurf des Selbstbetruges bei Zigarettengeniessern ein bisschen was dran. Ne Zigarette ist was anderes als eine Currywurst (wo ich mich vor ekele.)

    Andere Perspektive: ich kann nicht erkennen, was daran zu geniessen geht, wenn man selten eine Zigarette raucht. Wenn mein Koerper es nicht regelmaessig gewohnt ist, wird mir nur kotzuebel davon.

    Ich bin der Meinung, dass das Rauchen von Tabak irgendwie die Energiekanaele verstopft. So fuehlte es sich fuer mich an.
    Insofern denke ich, man kann als Raucher zwar praktizieren - besser als nichts - aber man kleistert sich die feinen Bereiche zu.


    Daher vielleicht auch das Hochgefuehl, wenn man endlich aufgehoert hat: durchatmen, riechen, Befreiung... das steigt einem anfangs fast berauschend zu Kopfe. ;) Bei mir war es so.

    Ah, ich meine das schlechte Gewissen, was einen in der Sucht haelt. Das ist kontra-hilfreich.


    Als ich noch geraucht habe, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen. Das hat mir nicht herausgeholfen. Die Ansagen hier von Dorjes Links finde ich GUT.
    Aber solange ich nicht begriff, wie eine Sucht tickt, konnte ich kein Mittel dagegen finden.
    “Ja, ich bin schuldig“ loeste nur den unbaendigen Wunsch nach einer Zigarette aus. :?


    So, sorry, genug diskutiert - ich krieg Halskratzen. ;)

    @Dorje + Maybe: Ich kenne viele rauchende “tibetische Buddhisten“.
    Es ist einfach wirklich schwer abzugewoehnen.
    Finde es aber gut, dass ihnen nicht zusaetzlich zurSucht auch noch ein schlechtes Gewissen gemacht wird. Es gibt im Hof des Zentrums eine Sitzecke mit Aschenbecher - sieht immer albern aus, wenn sie da alle qualmen, aber das sind nunmal die Realitaeten.

    Als ich meinen Mann kennenlernte - große Liebe - meinte er zuerst, der Rauch würde ihn nicht stören. Er selbst hatte noch nie geraucht.
    Ein paar Wochen später musste er kleinlaut zugeben, dass der Zigarettengeruch ihn doch sehr störe. Aber er sprach von sich und bewertete mich nicht und urteilte auch nicht über mich. Das war wirklich o.k. so.
    Und so wurde es auch ein Impuls, das Rauchen aufzugeben - aber der Grund durfte es für mich nicht sein, denn sonst hätte ich beim ersten Streit wieder zu Zigarette gegriffen.
    Ich musste andere als solche äußeren Gründe finden, ... Das war gar nicht so einfach. Ich kontemplierte darüber, glaub ich, eine halbe stunde, bis ich fünf Gründe zusammen hatte. Die schrieb ich mir auf eine kleine Karteikarte und steckte sie in die Hosentasche. Bei jedem Schmachtanfall waren mir diese ureigensten Gründe wieder entfallen. Also holte ich mehrmals am Tag mein Kärtchen hervor, um mich zu erinnern. Das hat mir gut geholfen.

    Über dieses Trauma solltest Du vielleicht mit ihr reden.
    Aber ansonsten sei nicht so streng mit ihr.
    Du kannst immer nur von Dir selbst sprechen - dass sie süchtig ist, ist ihre Sache und nicht von oben herab bewertbar. Kannst nur froh sein, dass Du diese Sucht nicht hast.
    Wenn Du den Geruch nicht magst, ist das wiederum Deine Sache.


    Sprecht miteinander. Bewerte nicht.