Onyx9:Wieso damals ? Was ist mit dir ?
Der Murmeler hat sich totgemurmelt.
Onyx9:Wieso damals ? Was ist mit dir ?
Der Murmeler hat sich totgemurmelt.
Onyx9:Da kann man sich nur vertrauensvoll behelfen mit: gate gate parasamgathe bodhi svaha
Ich habe damals stundenlang am Tag das hier vor mir hingemurmelt oder in der Wohnung akustisch laufen lassen. Einfach so, aus einer Intuition heraus:
http://www.youtube.com/watch?v=z4GYHcJgRcI
Es fängt schon wieder an hier.
Onyx9:Nur eine Kleinigkeit: Ich seh es nicht unbedingt als Hinderniss daran zu glauben, dass nur ein Buddha Verwirklichung erreichen kann. Denn es kann umgekehrt ein größeres Hinderniss darstellen, zu wissen "es kann jeder". Ich seh viel Enttäuschung bei Leuten, die schon lange praktizieren und sich abmühen...
Das ist ein wichtiger Hinweis, danke. Man stolpert im lockeren Daherreden doch oft über seine eigenen Worte und verdreht dabei einiges. Auch mir passiert das ständig.
Gerade das Abmühen ist oft das größte und letzte Hindernis zur Realisierung des Bodhi-Geistes, der immer Gegenwärtig ist, aber in dem kein Ich-Gedanke mehr Platz hat. Daher ist allein schon die Idee "ICH übe, damit ICH dies und das erreiche" ein Hinderniss, denn dieses Ich ist genauso phänomenal wie alle anderen Vorstellungen auch. Wenn diese Idee des konstanten Ich-Seins wegfällt, dann wird das realisiert, was auch Buddha realisiert hat.
Die Übungen (Sadhanas) zielen ja meist darauf hin, den Geist zu "leeren" indem sich beständig der Vergänglichkeit aller objektiven, mentalen Phänomene bewusst zu werden. Je größer die Bereitschaft ist, das Ich und die Welt als Phänomen (geistige Emanation) zu sehen, desto aufnahmefähiger ist der relative Geist für die absolute Wahrheit. Und ich sehe es genauso wie du, hier bringt es Zen einfach auf den Punkt: Sitzen - Eintauchen in die Gewahrwerdung der Phänomenalität allen Seins - Kensho (erster intuivitver Einblick) - weiter sitzen - Satori (glasklare Realisierung der Wahrheit).
Die Menschen vor 2500 Jahren waren anders gestrickt als wir. Ich glaube, dass auch eine Lehre leben und sich der Entwicklung des menschlichen, relativen Geistes anpassen muss.
Tradition gut und wichtig, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man sich selbst sagt: "Und jetzt will ich auch". Dieser Impuls kommt aber von innen und das ist kein mentaler Willensakt. Aber mal reinhorchen in sich selbst und schauen, ob sich da schon Bereitschaft gefühlt werden kann, das kann nicht schaden. Meistens trifft man dann auf Angst. Angst davor, die Familie zu verlieren, den Job, alles wovon man vorher dachte, dass es (lebens)wichtig ist.
Bei mir ist so viel schlimmes geschehen, dass ich eh die Freude am Leben verloren hatte damals und bevor ich mich selbst töte, habe ich dafür gebetet, dass ich aus diesem Alptraum aufwache. Irgendwo heißt es auch: "Nur wer schlecht träumt, entwickelt einen starken Wunsch, zu erwachen". Da ist schon was dran. Wenn das "normale" Leben gut läuft, wofür dann erwachen? Dann benutzt man vielleicht den Buddhismus zur Entwicklung einer persönlichen Ethik, mit der man gut über die Runden kommt und gut ist.
Zen geht da sicher radikaler und entschlossener ans Werk. Sitzen, bis es knallt.
Bakram:Assoziatives Denken oder so was.
Intuition, Bauchgefühl, Herzsehen ... irgendwie sowas ist es, durch dass es sich mitteilt, was vor dem Denken ist.
ZitatDabei ist aber, ich nenne es mal ein "Riss in der Persönlichkeit" nötig um den Panzer zu durchdringen. Allerdings darf es wirlich nur ein Riss sein, denn ansonsten droht bald einmal die Psychiatrie.
...
Hierzu ein geflügeltes Wort eines an Schizophrenie erkrankten ...
Ja. Ken Wilber erforschte das und nannte es "Prä-/Trans-Verwechslung". Persönlichkeitsverlust hat meist pathologische oder sogar letale Auswirkungen, während die Transzendierung der Persönlichkeit etwas ist, was mit der richtigen Begleitung durchaus in ein neues, wundervolles, klares, stabiles, friedliches Bewusstsein führen kann.
siehe dazu "Die Verwechslung von 'prä' und 'trans'"
Aus: Ken Wilber, Eros, Kosmos, Logos, S. 259ff
http://www.praetrans.com/de/ptv.htm
Ken spricht dort vom Problem der Integration spiritueller Erfahrungen wie Kensho und Satori in unserer von der klassischen Psychologie beeinflussten Gesellschaft: "Durch einen Denkfehler der ersten Art werden alle höheren und transrationalen Zustände auf niedrigere und prärationale reduziert." Das heißt, klare "bewusstseinserweiternde" Erfahrungen werde grundsätzlich erstmal pathologisiert, weil die klassische, schulmäßige, westliche Psychologie einfach alles pathologisiert, was nicht "normal" im Sinne eines normalen, gesellschschaftskonformen Bewusstsein ist. Es gibt bei uns eben keine Klöster wie früher in der Blütezeit des Zen in China, wo sich Menschen zurückziehen und einem Meister anvertrauen können.
ZitatUm es gleich vorweg zu nehmen, das alles hat nichts übernatürliches an sich
Auf keinen Fall und darum finde ich es gut, dass sich westliche Wissenschaft mehr und mehr mit diesem Thema beschäftigt und es demystifiziert. Die modernen Psychologen müssen ausgebildete und eingeweihte Zen-Meister und ihre Therapie sollte Sesshin und Dokusan heißen.
Sowar gibt es bereits und die Menschen, die diesen Weg etablieren und vorantreiben sind durchaus vertrauenswürdig, siehe diese Videos von Willigis Jäger:
ZitatIch glaube es ist einfach eine bewusste Reise ins eigene Gehirn
Das ist eine prärationale Sicht auf Einheitserfahrungen wie Kensho, Satori, Bodhi oder Moksha (die westliche Psychologie hat dafür keinen Begriff). Ich glaube, dass es mehr ist, weil ich erfahren habe, dass es mehr ist. Was es ist weiß man leider erst, wenn es geschieht und es geschieht erst, wenn es geschehen soll. Das Leben kümmert sich selbst drum und das ist gut so.
ZitatMeine kleine, unbedeutende persönliche momentane Meinung
Danke für den Hinweis. Gute Einstellung!
sumedhâ am:nach meinem verständniss hat der "buddha in uns" - "buddhantur", nichts mit selbstkontrolle und oder ehtik zu tun.
es geht darum unser über alles geliebte "kunstwerk" zu zerstören, um das "befreien" dessen was wir kunstvoll schicht für schicht bedeken - unsere wahre natur, mit unsere meine ich nicht, meine, deine, unsere, sondern das was frei davon ist.
Sehr schön ausgedrückt!
sumedhâ:ich habe weiter oben bewusst von "gedankengut" geschprochen da ich "Satori" nicht erlebt habe und es auch nicht zu meinem ziel erkläre ;O)
Ich habe es auch nicht als Ziel erklärt. Es hat mich einfach erwischt wie ein Schnupfen. Und nun läuft die Nase und mir gehen langsam die Taschentücher aus.
Bitte nehmt mich nicht so ernst, ich habe ja schon gesagt hier im Forum "ich bin ein Träumer".
Ich entschuldige mich vorsorglich auch bei allen Lehrmeister des Zen, dass ich so frech dazwischenfunke. Das ist ein gewisses Mitteilungsbedürfnis, was sich hier äußert. Ich möchte damit nicht Verwirrung reinbringen, vielleicht eher auflockern und erheitern. Buddha kann sicher auch lachen.
Onda:Was ist Satori wenn nicht Erleuchtung?
Im Sinne eines in der Zeit erfolgten Geschehens ist Satori eine Erfahrung wie jede andere, die kommt und geht.
In der Qualität des Satoris selbst (siehe Merkmale von D.T. Suzuki) ist es eine "spontane Einleuchtung von Wahrheit". Ein "Funken Wahrheit" trifft auf das relative Bewusstsein, nistet sich dort ein und reift zur absoluten Bewusstheit heran. Was vorher langweiliges Üben war, wird jetzt zur "lebenserhaltenden Maßnahme". Die Reifung der Einleuchtung von Wahrheit ins menschliche, relative Bewusstsein zum absoluten Buddha-Bewusstsein muss ab der Initiierung durch Satori beständig kultiviert werden, wie eine zarte Pflanze in einem rauhen Klima. Das geschieht durch Sitzen. Sitzen beruhigt den durch den "Blitzschlag des Satori" aufgescheuchten und verwirrten Geist.
Aus dieser Perspektive gesehen ist Erleuchtung sowohl eine "Momentserfahrung" als auch ein Prozess und Satori ist die Initierung dieses Prozesses. Diese "Momentserfahrung" ist sozusagen die Geburt in ein neues Lebens und Satori der Zeitpunkt der Geburt eines neuen Buddhas. Menschen sind Tiere, die sich zu Buddhas entwickelt. Die biologische Evolution ist abgeschlossen, die geistige Evolution wird jetzt nachgeholt. Aber wo neues entsteht, muss altes sterben und das wird noch eine große Herausforderung für unsere egomanische Gesellschaftsstruktur. Darum werden viele Buddha-Anwärter gebraucht, die diesen globalen Prozess unterstützen. Und das findet statt.
sumedhâ:unter den Zen-meistern der vergangenheit und gegenwart gibt es einige die "Satori" keine große bedeutung beimessen..
Als Erfahrung sicherlich nicht, da ist Satori nichts wert, weil alle Erfahrungen kommen und gehen. Aber Satori ist auch eine Initiierung in eine andere Bewusstheit und in dieser Bewusstheit ist das, was sich im Moment des Satori offenbart hat "immer wieder" *) erfahrbar. Anfangs nur in Versenkung, später mehr und mehr im alltäglichen Erleben.
*) "immer wieder" trifft es nicht ganz, weil hier das Konzept von Zeit implementiert ist, was in der Wachheit selbst nicht existiert. Sprache unterliegt eben vielen Eingeschränkungen, vor allem die intellektuelle Sprache, die wir benutzen.
monikamarie:Denn letztlich liegt ES ja jenseits intellektueller Spekulationen
Sehe ich auch so. Aber wenn Wacheit "hier" (bei mir) unmittelbar wahrgenommen wird gibt es eben die Tendenz in meinem menschlichen Geist, über das Gesehene zu berichten. Das es nie das ist, was Wachheit selbst ist, da sind wir uns absolut einig.
Ich habe viele Leben lang gübt, Wachheit (Bodhi) zu realisieren. Jetzt funktioniert es, ich erfreue mich dran und meine Worte spiegeln diese Freude wieder.
Zitatsorry, ich habe das mit Kensho verwechselt
Darum habe ich die von Daisetz T. Suzuki beschriebenen Merkmale von Satori mit angefügt. Ich denke, die Lehrkompetenz von Suzuki im Bereich des Zen-Buddhismus ist hier unumstritten.
Ich habe gerade im Forum gelesen, dass Satoris "kleine Einblicke und keine Erleuchtung sind". Dazu möchte ich einen Beitrag verfassen.
Zunächst möchte ich sagen, dass es mich immer wieder wundert, wie erleuchtet ein Mensch doch sein muss, der so viel über Erleuchtung weiß. Solche Aussagen wie "Satori ist keine Erleuchtung" haben vielleicht Bestand im Rahmen einer gewissen Glaubensrichtung, die etwas ganz anderes unter Erleuchtung versteht als es im Zen verstanden und als Satori beschrieben wird. Aber das sollte dann auch fairerweise in diesem "offenen Rahmen" hier mit sachlichen Argumenten unterfüttert werden. Das ist eine sachliche Kritik an dieser Aussage und keine persönliche. Ich bitte, das zu unterscheiden!
Zur Erleuchtung aus Sicht des Chan/Zen:
Im Chan/Zen ist Satori das, was im Buddhismus Bodhi, im Hinduimus Moksha und von den Mystikern "Gottesschau" genannt wird.
Im Theravada wird da noch unterschieden zwischen "Erwacht sein" und "Einblick ins Erwachtsein". Das gibt es in manchen Zen-Richtungen auch, wo der Einblick ins Erwachen Kensho und das Erwachsen selbst Satori genannt wird.
ZitatAlles anzeigenSatori zu erfahren bedeutet, zum Ursprung allen Lebens zurückgekehrt zu sein und tiefe Einsicht in die wahre Natur aller Dinge erfahren zu haben. Das beinhaltet:
Du kannst nicht sterben, weil es kein Ich gibt, das sterben kann.
Du warst, bevor du geboren wurdest.
Durch das Erlebnis des Satori ist dein Glaube dahin.
Du glaubst nicht mehr, dass du unsterblich bist.
Du glaubst nicht mehr, dass es Gott gibt.
Du glaubst nicht mehr, dass du für immer frei bist.
Du weißt es - weil du es erlebt hast.
Der Glaube ist erloschen und unerschütterlicher Gewissheit gewichen.
Die Welt ist gleich geblieben und doch ganz anders.
Du bist nicht mehr der, der du warst.
Nichts mehr, dem du hinterherlaufen müsstest.
Ewige Ruhe mitten im Leben.
Nur noch Sein.
Du hast die Dunkelheit durchschritten.
Du bist gestorben und hast für einen kurzen Moment Gott bei der Arbeit gesehen.
Du wurdest zurückgeschickt und wiedergeboren.
Nun weißt du, dass die Leere schon seit Anbeginn aller Zeiten da war.
Sie wohnt allezeit in dir und du bist unsterblich.
(Quelle)
Daisetz T. Suzuki hat folgende Merkmale als wesentlich für die Satori-Erfahrung beschrieben:
ZitatAlles anzeigen1. Irrationalität
Damit meine ich, daß man zum Satori nicht durch Schlußfolgerungen gelangt und daß es sich aller intellektuellen Bestimmungen entzieht. Alle, die Satori erfahren haben, fanden sich außerstande, es logisch und schlüssig zu erklären. Sobald es erklärt wird, sei es in Worten oder Gesten, wird es mehr oder weniger stark entstellt. Wer es noch nicht erfahren hat, kann es nicht anhand von irgend etwas äußerlich Sichtbarem erfassen. Wer es erfahren hat, weiß das Echte vom Unechten zu unterscheiden.
2. Intuitive Einsicht.
Daß mystischer Erfahrung eine noetische Qualität eignet, hat William James in seinem Buch "Die Vielfalt religiöser Erfahrung" aufgezeigt, und es gilt auch für die Zen-Erfahrung, die "Satori" genannt wird. Ein anderer Ausdruck für Satori (wörtl.: "Erkennen") ist Kenshō (chin. chienhsing), "Wesensschau", und dieser Begriff scheint zu besagen, daß es im Satori ein Sehen oder Wahrnehmen gibt. Daß dieses "Sehen" jedoch von ganz anderer Art ist als das, was wir normalerweise unter "Erkennen" verstehen, muß nicht eigens hervorgehoben werden.
3. Unabweisbarkeit
Das im Satori verwirklichte Erkennen ist endgültig, durch keine logische Argumentation zu widerlegen. Es ist direkt und persönlich und von unabweisbarer Evidenz. Die Logik vermag hier nichts mehr zu erklären; sie kann nur versuchen, dieses Erkennen vor dem Hintergrund unserer Vernunfterkenntnis zu interpretieren. Satori ist also eine Form der Wahrnehmung, eine innere Wahrnehmung, die im innersten Bewußtsein stattfindet. Daher dieser Geschmack von Unabweisbarkeit und Endgültigkeit. Zen, so heißt es, ist wie Wassertrinken: Man weiß selbst, ob es warm oder kalt ist. Und wer die Erfahrung nicht selbst macht, kann über sie nicht urteilen.
4. Bejahung.
Was unabweisbar und endgültig ist, kann niemals negativ sein. Verneinung hat keinen Wert für unser Leben, führt uns nirgendwohin; sie ist keine Kraft, die vorwärtsdrängt, und sie bietet keinen Ruhepunkt. Obgleich der Satori-Erfahrung manchmal auf negative Weise Ausdruck gegeben wird, ist sie in ihrem Wesen eine bejahende Einstellung gegenüber allen existierenden Dingen; sie akzeptiert sie so, wie sie sich bieten, ganz unabhängig von ihrem moralischen Wert. Im Buddhismus nennt man dies kshānti, "Geduld" oder besser "Annehmen" - das Annehmen der Dinge in ihrem über-relativen oder transzendenten Sein, worin keinerlei Dualität besteht.
5. Das Ganz-Andere.
Die Terminologie mag in den verschiedenen Religionen unterschiedlich sein, doch in einer Erleuchtungserfahrung ist immer das, was wir - so wertfrei wie möglich - als "Empfinden des Ganz-Anderen" bezeichnen könnten. Die Erfahrung ist gewiß meine eigene, doch ich empfinde, daß sie in etwas anderem wurzelt. Die individuelle Schale, in die ich so fest verkapselt bin, zerbirst im Augenblick des Satori. Es muß nicht unbedingt so sein, daß ich mich mit einem höheren Wesen vereinige oder in ihm aufgehe; aber meine Individualität, die sich strikt gegen alle anderen Einzelexistenzen abgegrenzt hatte, lockert irgendwie ihr verkrampftes Festhalten an sich selbst und schmilzt in etwas Unbeschreibliches ein, das von ganz anderer Art ist als alles, was ich gewohnt bin. Dem folgt ein Gefühl von Erlösung, von vollkommener Ruhe - das Gefühl, man sei endlich am Ziel angekommen. "Heimkommen und still ruhen" lautet der Ausdruck, der im Zen dafür gebraucht wird.
6. Unpersönlichkeit.
Das Bemerkenswerteste an der Zen-Erfahrung ist vielleicht, daß sie keine persönliche Färbung aufweist, wie wir sie etwa bei der mystischen Erfahrung im Christentum antreffen. Im buddhistischen Satori deutet nichts auf solche persönlichen und häufig erotischen Gefühle hin, wie sie uns aus den folgenden Ausdrücken entgegenschlagen: Flamme der Liebe, Umarmung, Geliebter, Braut, Bräutigam, geistige Ehe, Gottvater, Gottes Sohn und so weiter. Man kann natürlich sagen, daß all diese Ausdrücke Interpretationen aufgrund eines bestimmten Denksystems sind und nichts mit der Erfahrung selbst zu tun haben. Jedenfalls aber ist Satori in Indien, China und Japan vollkommen unpersönlich geblieben, etwas, das eher dem Bereich des reinen Intellekts zugehört als dem der Person.
7. Gefühl der Erhobenheit
Kein Satori, das nicht von diesem Gefühl begleitet wäre, denn schließlich wird hier alles Beengende aufgesprengt, das uns durch den Glauben an unsere Individualität auferlegt war; und dieses Aufbrechen ist kein negatives Geschehen, sondern ein sehr positives, denn es bedeutet eine unendliche Weitung des Individuellen. Die nicht immer bewußte Unterströmung aller unserer Bewußtseinsfunktionen besteht in einem Gefühl von Beschränkung und Abhängigkeit, denn das Bewußtsein selbst ist das Produkt zweier Kräfte, die einander bedingen und beschränken. Satori besteht dem gegenüber wesenhaft darin, daß alle Gegensätze ausgeräumt werden, welcher Art sie auch sein mögen - und diese Gegensätzlichkeit, wie gesagt, ist das Prinzip des Bewußtseins, während Satori das Unbewußte realisiert, das über allen Gegensätzen steht.
8. Augenblickscharakter
Satori kommt jäh über uns und ist eine Augenblickserfahrung. Wenn es sich nicht plötzlich und in einem Augenblick ereignet, ist es nicht Satori. Diese Plötzlichkeit ist charakteristisch für Hui-nengs "südliche Schule" des Zen, während sein Gegenspieler, Shen-hsiu, auf der allmählichen Entfaltung des Zen-Bewußtseins beharrte. Die plötzliche Satori-Erfahrung eröffnet in einem Augenblick einen vollkommen neuen Ausblick, und das gesamte Dasein stellt sich unter einer ganz neuen Perspektive dar.
(Quelle)
Palikanon schön und gut, aber die alten Palmblätter stauben schon über 2000 Jahre vor sich hin. Eine wirkliche Lehre des Erwachens lebt. Die gelebte Lehre ist meiner Ansicht nach die Entwicklung des Dharma von Theravada (Mönch) zu Mahayana (Bodhisattva bzw. Wandermöch), zu Chan (Bodhi-dharma ["erwachte Lehre"]), zu Zen (Zen und die Kunst des Spülens oder Autowaschens).
Die Lehre des Buddha manifestiert sich z.Z. als "das Zen des 21. Jahrhunderts" in den USA und schwappt mehr und mehr zu uns rüber. Der Kreis der Lehre schließt sich.
Eines von vielen Beispielen der erblühenden Lehre des Buddha ist Genpo Merzel, siehe http://bigmind.org/teachings
Buddha lebt!
In uns und ich bin sicher, dass er sich freut, wenn er dort nach so vielen Jahren mal wieder erwachen darf.
Einer der größten Hindernisse auf dem Weg zum Erwachen ist der Glaube "nur ein Buddha kann erwachen". Jeder von uns kann zu einem Buddha erwachen und das ist der einzige Grund, warum Buddha 40 Jahre lang Erwachen gepredigt hat. Buddhismus ist der Glaube daran, noch in diesem Leben erwachen zu können und es nicht weiter aufzuschieben. Die Zeit dazu ist "reif", nutze sie! Die Welt wird es uns danken und das gesamte Universum wird vor Freude in den hellsten Farben strahlen.