samsara*:
... mir wird aber jetzt erst so richtig bewusst dass wir eigentlich in einer sehr verlogenen, egoistischen und nur auf den persönlichen Vorteil bedachten Welt leben. Ich bin dann auch geneigt die Dinge direkt anzusprechen bzw. meinem Gegenüber (Freunde, Kollegen, Familie) das klar zu machen, dass ich sein Handeln nicht in Ordnung finde -- damit eckt man dann aber natürlich eher an und stösst auf Unverständnis.
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Freunden kann man sich ggf. trennen, aber Kollegen und FAmilie kann man sich eben nicht aussuchen.
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aber was nützt es mir wenn ich durch das Meditieren eine andere Sichtweise erlange, mein Umfeld aber "auf der Strecke bleibt" und wir uns so immer weiter auseinander bewegen?
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Bin wirklich dabei mir Gedanken zu machen, das Meditieren aufzuhören auch wenn ich es überhaupt nicht möchte. Letztendlich prallen hier für mich derzeit zwei Parallelwelten aufeinander. Hattet Ihr am Anfang die gleichen Probleme und wie konntet Ihr Euch davon lösen?
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Das erinnert mich an eine Zeit, in der ich, auch ohne Meditieren, zu großer Klarheit und Einsicht kam, wie schlimm und schrecklich so vieles abläuft. Damals kannte ich die Methode des Buddha noch nicht, wußte nicht das es eine Lösung gibt, war vollkommen überwältigt von dem Leid auf der Welt un meiner Unfähigkeit, daran etwas zu än dern und habe daraufhin ertmal 15 Jahr den Kopf zwanghaft in den Sand gesteckt, um das alles nicht ertragen zu müssen. Ich habe mich unglaublich 'abgetrennt' gefühlt von allem - Familie, Freunde, Mitmenschen - keiner Verstand mich. Viel haben mir die Jahre ohne Dana, Sila und Bhavana dabei nicht gebracht.
Es ist im gegenteil jetzt so, das ich gerade WEGEN des buddhistischen Programms wieder Nähe, Mitfreude und Mitgefühl, Gelassenheit und Schönheit erleben darf.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir mitteilen: es wird besser. Die Einsichten mögen zunächst ernüchternd und unangenehm sein, aber wie der Buddha angeblich 'sagte' : "Wir sind die Glücklichen". Und dieses 'Glück' ist das Ergebnis der Übung: Großherzigkeit, Tugend und Meditation.
Es wird Dir, wenn Du die Praxis fortsetzt, Gelassenheit und Mitgefühl entstehen (wenn es denn buddhistische Praxis ist).
Alles Gute,
Mirco 