Beiträge von Mirco im Thema „Meditieren schafft mir eher Probleme im Alltag“

    Petra:
    Mirco:

    Ob nun metta oder anapanasati, die Jhanas verändern sich dadurch nicht.


    Metta-Meditation "wirkt" in Richtung Liebe und Freundlichkeit, ohne dass man dazu starke Sammlung aufbauen muss. Es ist die Richtung, in die sich der Geist und das Herz bewegen, und es fühlt sich sehr angenehm an.


    Hallo Petra,


    hier wieder meine bescheidene Meinung.


    die 'Stärke' der Sammlung hängt nicht vom Objekt ab.


    Mit den brahmavihāra als Objekte, zuerst also metta, geht es in der selben Weise durch die Vertiefungen/Sammlungen wie mit allen anderen Objekten, die bis nirodha samāpati führen.


    Das mit sich "angenehm anfühlen" ist so 'ne Sache. Darunter leidet leicht die Aufmerksamkeit.


    "Sich gut anfühlen" ist nicht die Meditation, sondern Eigenschaft des Meditationsobjektes :)


    Aufgabe der Medi ist, das man die bedingte Funktionsweise des Geistes mit Klārheit zu erkennen.


    Das es sich gut anfühlt, das ist 'bloß' der angenehme Nebeneffekt von brahmavihāra.



    Gruß, :)

    Petra:

    Das kennen die da auch, ganz bestimmt. Also Metta (in Pali) ist das gleiche wie Maitri (in Sanskrit) und heißt so etwas wie Wohlwollen, Freundlichkeit, Liebe. In den tibetischen Richtungen wird die Metta-Meditation auch als Wunschgebete bezeichnet, soweit ich weiß.


    Soweit ich weiß, sind Gebet und buddhistische Geisteschulung zwei verschiedene Dinge.


    Metta ist in sofern ein "Wunsch", als das es als gedanklicher Wunsch beginnt.


    Man wünscht Gutes, Wohlergehen, lässt den Wunsch dann gedanklich los und ihn ins "Herz" sinken, lässt ihn zu einem Gefühl werden.


    Dann bleibt man mit der geistigen Aufmerksamkeit bei diesem Gefühl des Wohlwollens. Metta ist als Object ist also ein Gefühl :)



    Gruß, :)

    TMingyur:
    odysseus05:

    Hallo,ich würde Dir empfehlen mehr Metta zu meditieren ...


    Ja, das kann etwas "Weite" erzeugen ... dazu ist Metta da. Damit sich fiktive Probleme in so einer fiktiven "Weite" "auflösen" (nichts löst sich in nichts auf


    Sicher?


    Die Meditationsstufen bleiben gleich, egal welches Objekt man verwendet.


    Ob nun metta oder anapanasati, die Jhanas verändern sich dadurch nicht.


    Metta ist nicht dazu da, um etwas Weite zu erzeugen. Aber das Gefühl von Weite kann während der Meditation auftreten, gleich welchem Objekt.


    Metta ist wie jedes andere Medi-Objekt dazu da, die geistige Aufmerksamkeit zu ihm zurück führen zu können und sie darum zu sammeln, um zu beobachten und zu lernen, wie der Geist funktioniert.


    Verbessert, wenn ich falsch liege,


    Gruß, :)


    Das erinnert mich an eine Zeit, in der ich, auch ohne Meditieren, zu großer Klarheit und Einsicht kam, wie schlimm und schrecklich so vieles abläuft. Damals kannte ich die Methode des Buddha noch nicht, wußte nicht das es eine Lösung gibt, war vollkommen überwältigt von dem Leid auf der Welt un meiner Unfähigkeit, daran etwas zu än dern und habe daraufhin ertmal 15 Jahr den Kopf zwanghaft in den Sand gesteckt, um das alles nicht ertragen zu müssen. Ich habe mich unglaublich 'abgetrennt' gefühlt von allem - Familie, Freunde, Mitmenschen - keiner Verstand mich. Viel haben mir die Jahre ohne Dana, Sila und Bhavana dabei nicht gebracht.


    Es ist im gegenteil jetzt so, das ich gerade WEGEN des buddhistischen Programms wieder Nähe, Mitfreude und Mitgefühl, Gelassenheit und Schönheit erleben darf.


    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir mitteilen: es wird besser. Die Einsichten mögen zunächst ernüchternd und unangenehm sein, aber wie der Buddha angeblich 'sagte' : "Wir sind die Glücklichen". Und dieses 'Glück' ist das Ergebnis der Übung: Großherzigkeit, Tugend und Meditation.


    Es wird Dir, wenn Du die Praxis fortsetzt, Gelassenheit und Mitgefühl entstehen (wenn es denn buddhistische Praxis ist).


    Alles Gute,
    Mirco :)