Beiträge von Roni im Thema „Die Leichenbetrachtung“

    sumedhâ:


    wenn Leid zum Aufenthaltsort wird dann kann es kaum durchdrungen werden, es überwältigt höchstens.
    es gibt sicher menschen die sich nur über leid erfahren können, aber das ist nicht sinn der buddha lehre, denn dann hätte er dort aufgehört.


    Er hat gelehrt, dass Freude, die durch die Wahrnehmung der Objekte entsteht, eine Illusion ist. Weil die Trennung in Objekt und Subjekt eine Täuschung ist. Mit diesem getrübten Geist laufen wir herum und finden die Bodybuilder schrecklich und das Vogelgezwitsche super. Ok. Das ist das Leiden in etwa..


    Es muss niemand daran glauben, mir war heute einfach danach genau das zu schreiben.


    8)


    Liebe Grüße Roni

    Erdmaus:

    Es ist nur meine bescheidene Beobachtung an mir selbst, dass ich innerlich umso friedvoller werde, je mehr ich von dem Wunsch loslasse das Unangenehme vermeiden zu wollen. Andersrum lasse ich aber auch die Freude in mir zu. Ich bin ein Mensch und kenne eben das Spektrum aller menschlichen Emotionen. Ich habe nicht vor irgendwas in mir abzutöten. Das ist nicht mein Weg. Wenn dies nicht der Weg des Buddha ist, dann eben nicht. Es spielt für mich keine Rolle.


    Es ist kein Abtöten, sondern -
    die Frage - wer fühlt die Freude?


    Zitat

    ... Wessen Gefühle sind es? Auf Grund wovon kommt Gefühl zustande? - "Wer fühlt?" Keinerlei Wesen oder Persönlichkeit fühlt. "Wessen Gefühle sind es?" Nicht die Gefühle irgend eines Wesens oder einer Persönlichkeit. "Auf Grund wovon kommt Gefühl zustande?" Mit (gewissen) Gegenständen, wie Formen, Tönen usw., als Objekt mag Gefühl entstehen. Daher erkennt der Übende: "Den jeweiligen Gegenstand der freudigen und anderen Gefühle als Objekt nehmend, ist es ein bloßes Gefühl, das empfindet".


    http://www.palikanon.de/diverses/satipatthana/satikom03.htm


    Liebe Grüße Roni

    Erdmaus:

    Ich bin doch nicht schizophren, wenn ich mich am Schönen erfreue und dabei aber den Schrecken dieser Welt nicht durch eine Rosa-Brille verdränge. Ganzheitlichkeit im Leben ist doch keine schlechte Sache.


    Sicher nicht. Wir schaffen nicht beides zugleich. Das ist das Problem der Dualität. Wir schwanken zwischen den zwei Polen. Hätte Buddha gemeint wir können die Befreiung durch den Pluspol erreichen, hätte er Vier Wahrheiten über die Freude gelehrt.


    Der Pluspol steht immer in unserem Visier und wir streben immer danach, also würde so ein Weg nur noch mehr Anhaftung bedeuten, ein totales Abdriften ins Greifen und Wollen. Dass man mittendrin aufhören könnte ist ne Illusion, eine Ausrede..


    8)


    Liebe Grüße Roni

    sumedhâ:

    über wen regst du dich so auf?
    Buddha hat die 4 Wahrheiten verfasst und eine davon ist das es daraus einen ausweg gibt und den weg dazu beschreibt er auch.
    und woher weisst du wie es funktioniert? das Buddha seine lehre verfasst und verbreitet hat sagt noch nix übers funktionieren.
    na hoffetnlich ist bei dir nicht imer regen und nebel und die vögel verschwunden....


    1. Ich rege mich nicht auf. Woraus schließt du darauf?
    2. Das Durchdringen des Leids ist das Gleiche wie die Leichenbetrachtung.


    Aus dem Ekel (bei der Leiche) und der Angst (vor dem Leid) wird Gleichmut. Das funktioniert aber nicht wenn man beides verdrängt und sich am Vogelgesang erfreut. Der Weg geht ausschließlich über das Durchdringen des Leids, über die erste Wahrheit. Die Vier Wahrheiten sind der erste Meilenstein, wenn man ihn umgeht, lebt man nur eine andere Illusion als davor. Das weiß ich.


    Der Ausweg liegt mitten im Leid, in seinem Durchdringen.
    Tonglen kann ein guter Anfang sein.


    Liebe Grüße Roni

    Erdmaus:

    Die Blume auf dem Feld ist viel schöner, wenn man sie dort stehen lässt. Der Vogel singt viel liebreizender, wenn man ihn nicht einsperrt. Diese Metaphern stehen dafür, dass man sich an Dingen erfreuen kann, wenn man sie nicht ergreift. Trübsal und Kümmernis sind doch keine Produkte der Vergänglichkeit, sondern Produkte des Ergreifens von etwas, das vergänglich ist.


    Während man auf der Wiese steht und sich am Vogelgesang erfreut, sterben in jeder Sekunde Leute an Hunger und qualvollen Krankheiten, werden Kinder und Tiere mißhandelt, beuten Menschen sich gegenseitig aus, wird die Erde mit ihren Resourcen gnadenlos geplündert und der gesamte Lebensraum unwiderbringlich Stück für Stück zerstört. Wer das alles in seinen Genuß des Vogelgesangs mit einschließen kann, ist der wahre Meister - der Schizophrenie höchstens.


    Weil so etwas nicht funktioniert und nichts mit der wahren Natur der Phänomene zu tun hat, hat Buddha 4 Wahrheiten über das Leiden und nicht über die Freude und auch nicht über Beides verfasst.


    Liebe Grüße Roni