Beiträge von mukti im Thema „Palikanon ist nicht die Lehre Buddhas !“

    wusheng:
    mukti:


    Erwischt :oops:
    Immerhin hat man als Bürger eines unbedeutenden Landes wenig Anlass zu Nationalstolz... :|


    OT: Das ist seeehr in Ordnung. Auch wenn Du im Plauderton antwortest... Das Bild eines litauischen Athleten, der eine Goldmedaille gewonnen hat und die eigene Nationalhymne als einziger mitsingt, niemand anders kennt sie, und er hat Tränen in den Augen, das hat etwas Rührendes, und es ist gut so.
    Wusheng


    Ja schon, man soll da auch das Positive sehen, nicht nur die unheilvollen Seiten des Nationalismus, da gebe ich dir recht. Es ist auch natürlich wenn man sich irgendwo zugehörig fühlt zu dem Land in dem man aufgewachsen ist, etwa wegen bestimmter Eigenheiten die man mit den Landsleuten teilt.
    Man darf halt nicht vergessen dass man darüber hinaus ein Bürger der Welt und Mitglied der Menschheit ist finde ich, und das Nationalgefühl eher leicht halten, spielerisch ja, wie bei Sportwettbewerben. Denke man soll das nicht zu ernst nehmen und sich nicht zu sehr damit identifizieren, das wäre dann ein auf das Land ausgedehntes Ego, das von Menschen anderer Nationalitäten abtrennt.


    Also mein Hauptinteresse gilt jedenfalls nicht Österreich, in das ich da hineingeboren wurde. Obwohl ich z.B. ein bisschen Stolz darauf bin, dass der Buddhismus hierzulande eine anerkannte Religion geworden ist...

    Mabuttar:

    Eine Hölle so wie im PK beschrieben kann nicht sein.


    Organismus und Umwelt hängen voneinander ab und bedingen sich gegenseitig, so dass bei einer Hölle entweder die Umwelt sich rasend ändert, oder der Organismus sich ändert oder stirbt. Es gibt keinen lebenden Organismus in der Natur der eine Hölle über lange Zeit über sich ergehen lassen muss. Das ist die Höchstgrenze des Leidens auf der Welt.


    Diese Abhängigkeit erkannte doch Buddha, wieso postuliert er dann so etwas ? Oder eben der PK ?
    Außer einer künstlichen Moral fällt mir kein Grund ein.


    Naja dabei finde ich vor Allem das Prinzip der Sache einleuchtend - unrechtes Handeln führt zu Leid. Man kann die Hölle bereits auf Erden erleben.
    Man kann hier von den Elementen und Lebewesen arg gequält werden, und die Existenz anderer Welten mit postiver oder negativer Qualität ist kein abwegiger Gedankensprung bei der unermesslichen Grösse des Weltalls.


    Persönlich halte ich die Existenz eines Geistleibes für möglich, mit entsprechender Umwelt, wird oft als "feinstofflich" bezeichnet. Dort könnte man allerhand grausiges erleben ohne dass man daran stirbt, so wie in einem Traum.


    Das scheint mir alles nicht so weit hergeholt, dass ich die Existenz einer Hölle wie sie zu allen Zeiten in verschiedenen Kulturen beschrieben wurde von vornherein ablehne. Wahrscheinlicher ist dass es eben Orte mit sehr leidvollen Lebensumständen gibt.


    Manchmal scheinen es einige Teufel von dort auf die Erde zu schaffen...

    TMingyur:

    (Abhidamma ist Kommentierung und fantasievolle Ausschmückung von Gelehrten und muss man deswegen sowieso nicht als "Lehre Buddhas" betrachten)


    Das erinnert mich an mein Vorhaben, Abhidamma mal endlich genauer anzusehen :D


    Zitat aus http://www.abhidhamma.de/index.html


    Einige Gelehrte gehen auch tatsächlich davon aus, dass der Abhidhamma ein Werk Sāriputtas ist, denn dieser Hauptschüler des Buddha ist für sein exzellentes Wissen und seine analytische Fähigkeit bekannt, die auch in vielen Sutten besticht und sogar vom Buddha selbst hervorgehoben wurde.


    Wahrscheinlich ist der Abhidhamma in seiner heutigen Form ein späteres Werk. Aber die Essenz war zumindest vorhanden. Wer anderes als ein Sammasam-Buddha könnte auch ein solch mächtiges, tiefgründiges Werk zusammentragen, das eigener, tiefster Einsicht und Erkenntnis entspringt - das wird einem immer deutlicher, je mehr man sich darin vertieft und vordringt.


    Das 6. Abhidhamma-Buch allerdings, der Kathāvatthu (Streitpunkte der Lehre), behandelt die Irrlehren der im zweiten Jahrhundert nach Buddha bestehenden siebzehn Sekten und ist definitiv jünger. Es wurde von Moggaliputta-Tissa Thero verfasst und auf dem von König Asoka zusammengerufenen dritten Konzil zu Pataliputta, im Jahre 309 v. Chr., vorgetragen. Die anderen Abhidhamma-Bücher müssen auf jeden Fall damals schon existiert haben.

    wusheng:


    Was dieses Forum für mich wertvoll macht, sind Forumsmitglieder, die eigene Gedanken und Erfahrungen gemacht haben und diese teilen. Solch ein Beitrag wie dieser von Ösi-Mukti (nicht böse sein... ;) ) hat immer eine inspirierende Wirkung auf mich. Danke dafür, Mukti.
    Wusheng


    Oh bittesehr. Freue mich über Forumsmitglieder deines Schlages die inspirierende Beiträge geben und zudem Mitgefühl - Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme zum Ausdruck bringen und damit z.B. in der Lage sind, solche Wertschätzungen mitzuteilen.


    Ösi-Dünkel habe ich eh fast keinen :lol:

    Hmmm


    Also das kann ich doch nicht auf dem Palikanon sitzen lassen ;)
    Jedenfalls hab ich über den Beitrag nachgedacht und das da unten ist dabei rausgekommen...



    Deshalb steht ja auch im Palikanon dass man nichts auf bloße Überlieferung hin glauben soll.
    Klar wäre es naiv anzunehmen dass alles nach so langer Zeit noch genau so erhalten ist wie der Buddha es gesagt hat. Dazu kommt das Problem der Deutung von Begriffen, die damals im fernöstlichen Denken gebraucht wurden und oft nur unvollkommen in die heutige westliche Sprache übersetzt werden können. Da müsste man sich schon tief hineinstudieren in diese ganze Problematik und könnte doch nicht alles klären.


    Aber das Wesentliche ist ersichtlich finde ich, wenn man nicht an einzelnen Wörtern klebt und den Sinn erfasst. der Pallikanon regt an zu den wichtigsten Erkenntnissen und zeichnet einen gangbaren Weg. Damit nimmt er für mich von allen Religionen und Philosophien eine herausragende Stellung ein.


    Zu den "Inhalten die nicht in einem wachen Menschen wachsen können":


    -Feindlichkeit bezüglich Frauen oder Körper sehe ich nicht im Palikanon, Feindschaft ist kein heilsamer Geisteszustand, das wird ganz deutlich, auch wenn man jetzt ein Sutta zitieren würde das da irgendwie verdächtig erscheint. Da muss man schon einzelne Worte dem Sinn des Ganzen unterordnen.


    -Ebenso wird selten irgendwo klarer aufgezeigt dass alles bedingt ist und voneinander abhängt.


    -Karma Aberglauben? (Aberglaube: Abwertend auf Glaubensformen angewandt, die nicht den eigenen Lehrmeinungen entsprechen; Wikipedia).
    Etwas das man nicht selber ausreichend nachprüfen kann ist nicht deshalb Aberglaube. Man neigt eben zu einer bestimmten Vorstellung darüber, indem man sich hoffentlich gründlich damit auseinandergestzt hat. Man kann das nicht völlig ausblenden und alle diesbezüglichen Möglichkeiten gleich gelten lassen. Halte ich z.B. ewige Himmel oder Hölle für Wahrscheinlicher oder ein Kausalitätsgesetz das sich auf fortlaufende Existenzen bezieht? Jeder hat was das er für das Wahrscheinlichste hält.


    -"Himmel-Hölle Lehre, der Organismus passt sich der Umwelt an und umgedreht"
    Was ist daran widersinnig? Jeder Organismus ist an seine Umwelt angepasst.


    -Ein Mönch hat ein "enges Lebenskonzept" weil es zur Freiheit aus aller Enge führt, und hängt von der arbeitenden Bevölkerung ab, weil er die wertvollste Arbeit überhaupt leistet.


    -"Widerspruch zwischen Vernichtung des Persönlichkeitsglaubens und der persönlichen Taten und einer persönlichen Erlösung oder Wiedergeburt (ja keine Seele, aber „Mein“ Bewusstseinskontinuum“, Wesen die nach ihren Taten in andere Daseinsbereiche strömen."


    Es ist eben nicht "Mein" Bewusstseinskontinuum, daher besteht wirklich kein Widerspruch.


    Diese Kritik scheint mir nur in dem allgemeinen Punkt einen Sinn zu ergeben, dass der Palikanon durch eine lange Mönchstradition gegangen ist. Ja ich kann auch nicht alles wörtlich annehmen, und mit manchen Sutten befasse ich mich gar nicht näher, weil sie nicht so klar nachvollziehbar sind. Mir gehts nicht um Dogmen sondern um die Wahrheit. Nirgends finde ich mehr davon als im Palikanon, in diesem Sinn ist es für mich eine heilige (heilsame) Schrift, die mir tiefen Respekt und Erstaunen abnötigt, weil sie bei der elenden Beschaffenheit der Menschheit schon so lange Bedeutung hat und ein so hohes Ziel behandelt, das nur durch die eigene Unzulänglichkeit schwer erreichbar ist und nicht durch grundlegende Mängel in der Überlieferung.


    mukti