Hallo,
darkwave:
zuviel achtsamkeit wird doch irgendwann selber zu einem psychoknacks, wieso sollte man das den ganzen tag üben?
man kann Achtsamkeit tatsächlich in den Alltag einbauen.
Man kann achtsam gehen, abwaschen, essen u. v. m.
Den Effekt, den ich dabei beobachte ist,
dass ich das Hier und Jetzt intensiver erlebe.
Aber diese Achtsamkeit halte ich nicht den ganzen Tag.
Aber ich erinnere mich gern immer wieder daran achtsam zu sein.
Man kann sich sogar achtsam unterhalten
und stellt dabei fest, wie nonverbale Kommunikation wirkt.
Wieviel Achtsamkeit man im Alltag einbaut,
dass ist Jedem selbst überlassen.
Jeder muss sein Maß selbst finden.
Aber Eines sollte man ganz sicher nicht tun - zu schnell urteilen.
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vermutlich sind die auswirkungen dieser dauerselbstbetrachtung noch nie wissenschaftlich analysiert worden, es ist aber offensichtlich das diese dauerkontrolle seltsame blüten treibt:
-verklemmtheit
-biederkeit
-übertriebene sensibiltät
-moralismus
-depressive verstimmungen
-latente aggression
Das ist wie Du schreibst, keine wissenschaftliche Beweisführung,
sondern eben Deine Sicht, durch Deine Brille, eine Meinung,
nicht mehr, nicht weniger.
darkwave:
man spielt nicht einfach mit der psyche, und schon gar nicht mit seinem umfeld.
Wer verbietet es denn genau?
Gibt es hier ein Verbot?
Warum sollte ich nicht Buddhas Weisheiten nutzen,
um mir mehr Frieden und Klarheit zu verschaffen?
Bei schweren psychischen Belastunge sollte natürlich ein Psychologe eingeschaltet werden
und begleitend in Absprache mit den Psychologen z. Bsp. Achtsamkeitsübungen.
Achtsamkeit hat aber in der modernen Psychologie längst erfolgreich Einzug gehalten,
z. Bsp. begleitend zur Therapie von Depressionen.
darkwave:
ich habe mir diese sache sehr lange überlegt, zb. die reaktion auf die umwelt ist eigentlich unmittelbar, man reflektiert eigentlich nicht ständig sondern reagiert sofort.
was für eine gesellschaft entsteht wohl wenn jeder sich ständig überlegt ob er das jetzt darf oder nicht?
Wir reagieren in der Regel so,
wie wir es aus Gewohnheit tun.
Neuronal gesehen sind Gewohnheiten große Neuronenbündel, die gemeinsam feuern.
Diese Bündel zu entbündeln, die Gewohnheit abzulegen, hierfür eignet sich Achtsamkeit.
Ebenso hat die Amygdala im limbischen System großen Einfluss auf uns.
Sie löst in Krisensituationen das fight oder flight aus.
Ob unsere Reaktion aber auf Basis unserer Gewohnheit oder auf Basis der Amygdala wirklich intelligent ist,
das steht eben auf einem anderen Blatt und ich würde hier durchaus kritisch bleiben.
Aber häufig lösen wir durch unsere Reaktion Leid aus,
Leid was eigentlich total überflüssig ist,
denn die Erde braucht nicht noch mehr Leid,
davon haben wir doch genug.
Achtsamkeit bringt mir mehr Klarheit in mein Leben,
führt mich zum Hier und Jetzt und
gibt mir die Chance so zu reagieren,
wie ich es für sinnvoll halte und eben nicht so,
wie ich es seit eh und je getan habe.
Professor Howard Gardner spricht hier von "emotionaler Intelligenz".
Auf der Erde laufen einfach zu viele akademisch hochintelligente Menschen rum,
die die emotionale Intelligenz eines Kleinkindes haben.
Ich habe es über viele Jahre selbst erleben dürfen.
Den ganzen Tag achtsam sein,
dass schaffe ich ganz sicher nicht.
Es ist auch nicht mein primäres Ziel jede Sekunde immer achtsam zu sein.
Aber sich so häufig wie möglich daran zu erinnern,
das finde ich wertvoll.
Ich kann Deine Aversion nicht so recht teilen,
vielleicht findest Du in Dir selbst die Antwort.
Gut beraten ist man mit Aversion m. E. nicht unbedingt.
Liebe Grüße
Stefan