darkwave:Alles anzeigen
es würde mich interessieren wieviele forumsmitglieder mir aus dem stegreif einen groben umriss ihrer psyche geben können, weisst du eigentlich:
-wieviele ichs du hast? liegen deine ichs im konflikt miteinader?
-benutzt du immer den selben ort um probleme zu analysieren? gibt es verschiedene analyse-zentren in deinem kopf?
-wieviele innere konflikte du hast, mit welchen identitäten deines selbst?
-denken kopf und bauch unabhängig voneinander, oder gibt es nur ein denken?
-brauchst du viel selbstkontrolle auszuüben, oder eher nicht?
-wenn du achtsam bist, verändert sich dein verhältniss zu deinem umfeld?
die themen sind komplex, es würde mich ebenfalls interessieren was es denn das heisst achtsamkeit zu üben, achtsam auf was, und wie lange, und wenn etwas nicht funktioniert was geschieht dann?
wer kann mir ohne zu zögern einen groben plan seines innenlebens skizieren? wenn ihr es nicht könnt, frage ich mich ob dieses selbstbeobachten nicht eher eine art undifferenzierte pseudo-psychoanalyse ist. aber hey, alles ist ok. sei einfach achtsam...
Normalerweise ist es ja so, dass sich im Körper bestimmte Zustände aufbauen aus denen heraus wir in einem Automatismus handeln. Diese automatische Handeln ist unsere Unfreheit. Je mehr wir es schaffen, gegenüber diesen drängenden automatischen Reaktionsketten offen, freundlich und entspannt zu bleiben, desto mehr an Freiheit ist für die Situation gewonnen. Bei mir sind das ganz allgemeine und deswegen wohl genauso universelle wir unoriginalle Zustände. Hintergründe von Ungeduld, Angst, Einsamkeit, Traurigkeit die alle ihre dann schon wieder individuelleren Filme ablaufen lassen.
Ich weiss nicht ob es banal ist was ich hier sage, aber du hast ja explizit danach gefragt: Zum Beispiel bei der Angst ist es ja so, dass es ganz bestimmte Stellen im Körper gibt, wo diese sich manifestiert. Z.B im Bauch, im Brustkorb und auch in einer Verspannung der Kopfhaut. Anstatt von diesen Anfangselementen im Film weiterzugehen und in ängstliche Gedanken und Sorgen zu geraten, kann man die Kette an jeder Stelle unterbrechen, indem man dort verharrt. Und es nicht als Anlass für etwas anderes nehmen.
Diese Kunst der Freheit kann man so perfektionieren, dass kein Anlass einen wie ein pawlowschen Roboter reagieren lässt. Wie bei einem Seemann, der egal aus welcher Richtung der Wind wegt, den Kurs hält. Aber kann so ein Seemann dann deswegen eine Wetterkarte des durchsegelten Gebiets angeben. Die Wirbel und Böen metergenau orten und in ihren fraktalen Unterwirbeln angeben? Reicht es für mich, mich mit meiner Abneigung auseinanderzusetzten oder hilf es jemanden dass sich diese auf so verschiedene Anlässe wie Faschismus, Bananen und Dieter Bohlen bezieht?
In der Psychonalyse wird ergründet, in der Achtsanmkeitspraxis sind es dagegen wie in der Verhaltenstherapie die Muster des Denkens und handelns die anegangen werden. Das hat etwas Seltsam unbefriedigendes, weil es die Warum Frage unbefridigt lässt. Man hat kein Warum seiner Wut und kein Warum des des Verschwindens der Wut. Keine Geschichte und kein Kennen.