Onyx9:danke für deine zeilen !
ich hab ein völlig anderes bild von bourroughs; die beatniks sind mein steckenpferd.
Wahrscheinlich näherst du dich ihm von einer vollkommen andere Seite als ich. Ich bin ja durch die Industrial-Bewegung auf Burroughs gestossen und von da hat sich
mir eine Persönlichkeit mit enormen Abgründen gezeigt, die aber trotzdem den Mut hatte unerschrocken in diese zu blicken.
Zitater war sehr mutig. nicht besonders negativ. ein kind seiner zeit und erziehung.
Zitatseine zeilen waren immer sehr klar. charisma und wirksameit war ihm egal.
klar er war gefühlstechnisch verpeilt, halt natur-stoned![]()
kalt rational war er aber überhaupt nicht.
ich hab nie gelesen, dass er katzen gequält hat und seine liebe zu marokko
zeigt auch ein wenig sein seelenleben auf.
In den Büchern von Kerouac tritt Burroughs als eine zwar skurrile aber sympathische Gestalt auf. Auch für viele seiner Bekannten war er ja ein freundliche aber auch unheimliche und coole Person.In den Burrough Biographie von Ted Morgan, die ja sehr in Zusammenrbeit mit ihm selbst entstand kommt dagegen die Tragik seines Lebens in allen Einzelheiten rüber.
Das mit den Katzen war als glaube ich, als er mit seiner Frau in New Orleans lebte. Als er auf Entzug war nervten ihn die Kater so, dass er sie halb ertränkte. Schon da kündigte die immer wieder hervorbrechende Destruktivität an, die ja dann dazu führte, dass er in seinem Willhelm Tell-Manöver seine Frau erschoss. Danach ging er ja durch viele sehr seltsame Phasen. Mal war er Scientologe, für den alle clear sein mussten. Er erwog phasenweise
die Ausrottung der Frauen und in seiner paranoiden Phase lies er selbst seinen besten Freunde kalt abblitzen und unterstellt ihnen, "Agenten von der Venus" zu sein.
Wegen seines tiefen Selbsthasses suchte er ja immer wieder nach Befreiung. Befreiung von diesem Körper und der beständigen Angst und Einsamkeit. Die Drogen waren eine Flucht aus den Spannungen. Das Abtauchen in das Verbrechermileau war eine Flucht vor den sozialen Zwängen. Die Cut-Ups waren ein Versuch, der Kontrolle durch das "Wort", der beständigen Konditionierungen und Rollen zu sein. Das ist ja der Grund dafür, warum er so viele Therapien machte und es war auch die Techniken der Dekondtionierungen, die ihn an Scientology faszinierten. Und auch "Naked Lunch" war ein Versuch, die inneren Dämonen dadurch zu bannen, dass man das alles ausdrückt.
Bald kommt ja auch der neue Film über Burroughs auf DVD heraus (
William S. Burroughs: A Man Within trailer )