Beiträge von void im Thema „Zwei Wahrheiten - Textstellen“

    Charlie:

    Ersetze "Wahrheit" durch "Wirklichkeit". Konventionelle und absolute Wirklichkeit sind zwei Seiten einer Münze, zwei Seiten einer Wirklichkeit. Charlie


    Der Begriff "Wirklichkeit" passt hier sowieso viel besser. Soweit ich es verstehe, geht es um verschiedene Zugänge zuder einen Wirklichkeit. Den direkten Zugang (nicht-duale) oder der auf das Ich bezogene Zugang, dem deswegen alles zu Objekten reduziert wird. Diese Abstraktionen nennnt man dann "Wahrheiten".


    Das Reden von zwei Wahrheiten finde ich dagegen extrem irreführend, weil da so getan wird, als handelt es sich um etwas Vergleichbares. So als würde man die Nicht-Wähler als Wähler der Nicht-Wähler-Partei behandeln und sie auffordern eine Parteispitze zu wählen. Genauso verführt der Begriff einer "abosluten Wahrheit" dazu das was jenseits unseres Denkens liegt in bekannten Kategorien zu behandeln.

    Die Problem fangen doch dort an, wo man Wahrheit nicht einfach nur als "Weg zur Wirklichkeit" aufzufassen sondern als eine bessere, höhere, transzendes Abbild der Wirklichkeit. Als eine bessere und höhere Art der konventionellen Wahrheit.


    Denn das verführt zu einer Sichtweise, in der man den normalen Blick nach aussen (auf Objekte) mit inneren Zuständen (z.B Wohlwollen, Hass) vermischt. Man psychologisiert/spiritualisiert das Äußere und findet sich in einer magischen Welt wieder, in der Emanationen des Guten mit dämonische Kräften ringen. Weil man der äußeren Welt Geisteszustände unterschiebt, wird Ritualen nicht nur zugestanden die eignen Sicht zu verändern sondern die Wirklichkeit als solches so verbiegen zu können das Parkplatzmangel und Erdbeben ausgeräumt werden können.


    In der konventionellen Sicht ist nur eins absolut: Das Unhinterfragte Ich. Deswegen ist die Gefahr bei allen derartigen Vermischungen, dass man wieder dort landet.