Beiträge von accinca im Thema „Zwei Wahrheiten - Textstellen“

    Bambus:
    accinca:

    Niemand muß aus dem Grunde,
    Nachfolger des Buddha zu werden, über die Existenz von Dingen spekulieren
    die es gar nicht gibt. Allerdings kann einer der eine Sache
    nicht recht versteht über diese in Zweifel geraten.


    Es dürfte nur wenige geben die ohne Umwege "recht verstehen". Die meisten Menschen können nur über Zweifel und Umwege zu einem rechten Verständnis kommen. ...
    Hast Du selber die Wahrheit im Dhamma erkannt? Ohne jemals Zweifel gehabt zu haben? Das kann ich nicht glauben. Und wenn doch, dann bin ich mit reichlich Anhaftung neidisch auf Dich ;)


    Ich hatte oben (das hast du jetzt hier nicht zitiert) geschrieben.
    "Dazu könnte man viel sagen." Das war ein wichtiger Satz gewesen
    und bedeutete, das ich nicht auf alles eingehen kann. Es gibt ja
    verschiedene Arten von Zweifel wie z.B. der Zweifel als Fessel
    und den Zweifel als Hemmung, Zweifel als Bezweifeln, Zweifel als
    Ablehnung, Zweifel als Verunsicherung usw. usw. ein weites Feld.
    Hier ging es um den Zweifel über Dinge die es nicht gibt als Fessel.
    Diese ist aufzubrechen und nicht notwendig für den Pfad. Es ist
    in etwa wie mit dem jammern über das Leiden: Leiden bleibt
    leiden ob man jammert oder nicht. Ebenso ob man daran zweifelt
    oder nicht.

    Bambus:
    accinca:

    Ein wahrer Nachfolger weiß, daß es da gar nichts zu spekulieren vorhanden ist.


    Und bis er das werden kann muss er lernen und spekulieren. Die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Dhamma ist ein Teil des Weges. Nicht der einzige (oder wichtigste), aber ohne geht es auch nicht weiter. Oder hast Du eine Patentlösung wie man ohne Umweg und Zweifel direkt ein "wahrere Nachfolger" werden kann?


    Dazu könnte man viel sagen.
    Dein erster Satz ist schon mal falsch. Niemand muß aus dem Grunde,
    Nachfolger des Buddha zu werden, über die Existenz von Dingen spekulieren
    die es gar nicht gibt. Allerdings kann einer der eine Sache
    nicht recht versteht über diese in Zweifel geraten.
    Was anderes ist die "intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Dhamma"
    die mit spekulieren über Dinge die es gar nicht gibt, (wie z.B. über einen
    ewigen absoluten Gott) nichts zu tun hat.

    Bakram:

    Lieber accina
    Da hast Du völlig recht. Aber wir sprechen hier ja nicht über die Lehre des Buddha. Wir philosopieren nur ein bisschen rum, so wie es alle Nachfolger Buddhas tun.
    Das gehört eben auch zum 8 Fachen Pfad.Gruss Bakram


    Da hast du was falsch verstanden. Nachfolger des Buddhas
    philosophieren bzw. spekulieren nicht. Und zum Pfad gehört
    es natürlich auch ganz und gar nicht. Aber es gibt natürlich
    Mitläufer und Sympathisanten die gerne spekulieren und philosophieren.
    Ein wahrer Nachfolger weiß, daß es da gar nichts zu spekulieren vorhanden ist.

    Joshu:

    Die letzte Wirklichkeit ist das Absolute, das sich in der Erscheinungswelt ausdrückt. Das Unsichtbare wird in der Welt sichtbar. Diese Auffassung von der gegenseitigen Durchdringung beider Bereiche führt die Zen-Meister zu Äußerungen wie diesen:


    Die Schatten des Bambus fegen die Treppen,
    Kein Sonnenstäubchen wird aufgebwirbelt.
    Das Mondlicht dringt auf den Grund des tiefen Flusses,
    Keine Wunde bleibt in den Gewässern zurück.


    Das die eine romantische Ader haben war schon lange klar.
    Dolle Geschichte so ein unsichtbares Absolutes. Das gibt es
    bei den monotheistischen Kirchen auch. Nennen die "Gott".

    Wenn "die Leute" unüberlegt in ihren Vorstellungen verfangen sind,
    dann sprechen sie manchmal von "absoluter Wahrheit" in einer
    durch und durch vergänglichen und bedingten Welt.
    Nun gibt es zwar in der Lehre des Buddha auch eine Wahrheit die
    über die Welt hinaus führt, aber die Wahrheit gibt es nur in Bezug
    auf die Welt des Leidens. Was darüber hinaus führt, dafür gibt es
    nur einen Namen. Aber mit Begriffen ist das es nicht zu fassen und
    auch keineswegs mit "absolut". Etwas absolutes ewiges gibt es
    überhaupt nicht lehrte der Buddha. Das wohin sich "die Leute" so
    gerne retten möchten (den festen Boden unter den Füßen) genau
    das gibt es nicht verkündete er und lehrte der Welt Vergänglichkeit
    zu erkennen.

    TMingyur:
    accinca:


    Es geht in der Lehre ja auch nicht um irgend eine Wahrheit ...


    Ausgangspunkt waren die sog. zwei Wahrheiten. hast du noch deine anzubieten? Dann hätten wir schon drei 8)


    Ja, der Buddha hatte bekannterweise sogar vier Wahrheiten gelehrt. 8)

    TMingyur:

    Warum ist eigentlich Wahrheit interessant? Wenn ich esse, dann esse ich und wenn ich schlafe, dann schlafe ich. Ob das nun wahr ist oder nicht, was kümmert's denn? 8)


    Es geht in der Lehre ja auch nicht um irgend eine Wahrheit sonder
    um die Wahrheit über die Tatsache des Leidens und seine Auflösung.
    Wer des Leiden nicht erkennt, dem kann es genügen zu essen solange
    er kann oder etwas anderes zu machen.