Beiträge von void im Thema „Leben und Obsession“

    Grund:


    Ein passendes Bild, das des Flusses und "des gegen den Strom". Ein "Stromeingetretener", der fließt - ganz wider der ursprünglich "angelegten" Natur - dann schließlich harmonisch mit dem Strom. Das haben die Obsessiven natürlich nie verstanden 8)


    Buddha war ja zuerst ein Asket - ein radikaler Verneiner. Dann erkannte, er dass dieses Verneinen von Begierde in weiten Teilen nur ein Spiegelbild der Begierde war und suchte einen mittleren Weg, einen der eben keiner der "Obsession" ist. Einige seiner Anhänger verstanden das nicht und pflegten weiter ein ein asketisches Weltbild in dem alles was nicht Weltflucht ist, ein Einknicken gegenüber der Begierde ist. Besonders für Mönche kann die Versuchung ja gross sein ihr Ego auf ihrere Askese aufzubauen. Ein Fall wo, wie Hannzze sagt, "eine Nebenwirkung von falscher Einnahme der Medizin" auftritt. Ein Problem das mir eher fern steht, da ich andere Obessionen als die Askese zu meinen Favoriten zähle.

    Grund:


    Da fragt man sich, was die Obsessiven, die Besessenen, davon abhält einfach geboren zu werden, erwachsen zu werden, zu arbeiten oder nicht zu arbeiten, Familien zu gründen oder keine Familie zu gründen, arm zu sein oder wohlhabend zu sein, mehr oder weniger oft und schwer krank zu sein, alt zu werden und zu sterben oder aber bereits in jüngerem Alter einfach zu sterben. Was hält wohl die Besessenen dieser Welt davon ab?
    Ihre Besessenheiten werden nichts daran ändern, dass sie geboren wurden, erwachsen werden oder wurden, arbeiten oder nicht arbeiten, Familie gründen oder keine Famlie gründen, arm sind oder wohlhabend sind, mehr oder weniger oft und schwer krank sind, alt werden und sterben oder bereits in jüngerem Alter sterben.
    Da ihre Besessenheiten daran nichts ändern, nichts ändern können, warum dann diese Besessenheiten?


    Da erscheint der Mensch als etwas ganz und gar widerborstiges, was einfach nicht friedlich mit der Natur mitgehen kann, sondern sich mit aller Kraft dagegen stemmt.


    Aber ich denke, dass ist in der Natur selbst angelegt. In jedem Fluss gibt es am Rand Wirbel, wo das Wasser ganz paradox gegen die Fliessrichtung des Fluss bewegt. Mit der selben Kraft getrieben.


    Die Obesession besteht ja einfach nicht sterben und vergehen zu wollen. Dieser Wille ist seinem Wesen nach einfach Trägheit der Form, die es ja in der Natur nicht selten gibt.


    Ein Kreisel tendiert, auch wenn man ihn stubst, dazu, zu seiner Rotationsachse zurück. Man stört ihn, und er versucht ins Gleichgewicht zurückzukommen, auch wenn er letzendlich umfällt.


    Oder die Oberflächenspannung eines Wassertropfens: Auch der Wassertropfen reagiert auf leichte Störungen damit, zu seiner Form zurückzukehren. Auch wenn er, wenn die Störung größer wird, zerplatzt.


    Ich glaube von hier aus führt ein direkter Weg zu den komplizierteren Regelmechanismen der Selbsterhaltung des Lebendigen. Die Form, die sich gut erhält hat sich durchgesetzt.


    Und alles Kreiselt sich. Kreise inmitten von Kreisen.


    Und jeder Thread hinterlässt die Abdrücke sich gegenseitig umkreisender Boxer im Sand.