Beiträge von Doris im Thema „Diskussion: Mein Buddha-Dharma“

    Liebe Mascha,


    wenn ich sagen würde, mir fehlt der wertschätzende Austausch zur eigenen spirituellen Entwicklung auch, dann würde dies aus einem Unbehagen entstammen. Ich frage mich, wieso sollte das irgendjemand wertschätzen müssen außer meiner eigenen Person?
    Traurig ist es schon, stimmt. Aber ich denke, das sagt was über den Zustand der Anderen aus, nicht über mich.


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Lieber Onda,


    genau das ist es. Wir sind hier nicht anders als im "realen" Leben. Wir trauen uns vielleicht nur mehr. Deshalb hat das was von einer Extrem-Situation an sich, so ein Forum. Das meinte ich mit "geboten". Lauter Situationen zum Schauen, Staunen und Üben. :grinsen:
    Ich kann viel üben: Streiten, Diskutieren, Nachdenken, Nachfragen, den Rechner ausmachen, Emotionen betrachten, Standpunkte überdenken, Ignorieren …


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Lieber Matthias,


    das kann man natürlich machen. Aber ich glaube nicht, dass es dann friedlicher würde. Die Ursache ist ja nicht die Existenz von Foren, sondern unsere Unfähigkeit friedlich zu bleiben. Ich sehe in einem Forum weniger die Möglichkeit des Austausches, als die Möglichkeit auf ungefährliche Art zu lernen mich auszudrücken und was auszuhalten. Was können mir denn schon die User anhaben? Ich versuche es momentan so zu sehen: Wenn mir was hier tierisch auf den Geist geht, ich mich furchtbar ärgere, dann versuche ich das so zu betrachten, als ob ich gar nicht dazugehören würde. Das ist meine neueste Strategie. "Hat mit mir nix zu tun. Ich guck mir nur einen Film an. usw." Ich bin erstaunt, wie wenig ich mich dann emotional beteilige, wie schnell die eigene Betroffenheit versiegt, wie irrelevant das dann wird – ich habe dann zwar eine Meinung, bleibe aber unberührt. Das ist das Beste an dem Forum, ich kann hier gefahrlos herumprobieren. Das Forum spiegelt die Welt.


    Deshalb werde ich nicht beliebig. Ich habe dennoch eine Meinung und lehne bestimmte Verhaltensweisen ab, das kann und will ich mir nicht schön reden. Aber ich merke auch, dass sich bisweilen meine Rezeption ändert und ich so manches nicht mehr so schlimm sehe oder besser verstehe, manches schlimmer als vorher, manches fällt mir erst jetzt auf usw. Ich ändere mich ständig. Man mag mir vorwerfen, dass ich inkonsequent bin, aber ich merke auch, dass ich mich ändere und heute nicht die bin, die ich gestern war. Zur Zeit finde ich es jedenfalls interessanter mich und meine Emotionen, meine Reaktionen zu beobachten, als mich um die anderen zu kümmern: Fühle ich mich durch jemanden genervt, dann geht es mir in erster Linie darum, wie ich mit dieser Emotion lebe. Wie gesagt, das enthebt die anderen nicht ihrer Verantwortung und ich finde es deshalb nicht besser, z.B. jemanden zu beleidigen.


    Meine Frage ist: Was mache ich selbst damit? Mir ist das am wichtigsten geworden, denn ich kann niemanden ändern. Ich habe in meinem Leben immer gehofft endlich mal "gut behandelt zu werden". Denkste! Wer das nicht will, der tut das nicht. Da kann ich mich am Boden wälzen, mich auf den Kopf stellen … was auch immer … . Was bleibt mir übrig? Zu gehen. Ja, und um die Ecke wartet dann schon die nächste Ungerechtigkeit. Ich komme dem nicht aus. Warum nicht die die Gelegenheit beim Schopf packen und z.B. hier lernen, wie mir die anderen den Buckel runterrutschen können.


    Klingt vielleicht komisch: Ich bekomme hier eine Menge geboten :D


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Lieber Bambus,


    als Alternative könnte man darüber nachdenken, ob man nicht eine Art "Arena" einrichten soll. z.B. AB vs. CD, VW vs. XY :D
    Da kommen dann alle derartigen Wortwechsel hinein. Klar, auch da würde es Aufschreie geben, denn was die einen als "Privatgeplänkel" betrachten, ist für die anderen ein "interessanter Dialog", für die einen ein "sinnloses Geschwätz" für die anderen eine "schöpferische Debatte" usw.


    Eine weitere Zone könnte die sein: "Antwort nur mittels Zitate aus dem PK" :D
    Noch eine Zone: "Antwort besteht nur aus Zitat des Posts". :D
    Weiter Zonen:
    "Private Zwischenfragen"
    "Persönliche Probleme"
    "Zweifler"
    "Erleuchtete"
    "Hans-Dampf-in-allen-Gassen"


    Der Phantasie und den Bedürfnissen sind keine Grenzen gesetzt. :grinsen:


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Ich dachte auch mal, man sollte die Leute rauswerfen. Aber zum einen wird diese Quelle nie versiegen und zum anderen haben wir die Ignore-Funktion.
    Dann gibt es auch die Streitfälle: Was der Eine gut findet, stört den Anderen. In einem geschlossenen Forum, das von einem Lehrer geführt wird, ist es machbar. Aber bei einem öffentlichen Forum, das allen Traditionen zugänglich sein will, für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen offen sein soll – wer soll das entscheiden? Nach welchen Kriterien? Abstimmung? Wortanzahl? Rechtschreibfehler? IQ-Test?
    Ich weiß, es gibt auch Leute, denen ich auf die Nerven gehe und die mich am liebsten weg haben wollen. Wer hat nicht jemanden, der ihn nicht leiden kann und dessen Posts ihm auf die Nerven gehen, der für etwas blöd gehalten wird, für geschwätzig, für arrogant usw.?
    Die Welt ist so. Es gibt Millionen Leute, die mir auf die Nerven gehen. Was soll ich tun? Sie eliminieren? Ihnen das Wahlrecht aberkennen?


    Ok. Nehmen wir an, wir werfen jetzt den einen oder anderen raus, wie es ja schon geschehen ist. Was passiert? Die einen finden es toll, die anderen beschweren sich darüber, dass das geschieht und argumentieren, dass "wir als Buddhisten" das schon aushalten müssten. Diese Diskussionen gibt es immer wieder. Wir werden uns nie einig sein, wer in dieses Forum gehört und wer nicht. Wenn nun die Admins entscheiden, dann wird ihnen Despotie vorgeworfen. Das ist alles schon mehrfach geschehen. Ich selbst bin diesbezüglich ratlos. Deshalb nehme ich den Rat der Alten an und schnalle mir Leder unter die Füße statt die Welt mit Leder auszukleiden.


    Leute, die mir auf die Nerven gehen, schalte ich auf "ignore". Leider, und da gebe ich meinem Gatten recht, wird einem das Ignorieren schwer gemacht, wenn immer wieder andere, die ebenfalls behaupten, dass ihnen diese Leute auf den Senkel gehen, auf diese immer wieder antworten und dann auch noch deren Posts in die Zitierfunktion übernehmen. Das halte ich für die eigentliche Unachtsamkeit. Das verhält sich so, wie wenn ich auf der Straße ständig den Zeugen Jehovas begegne und an diesen einfach vorbeigehe, aber mir die anderen Passanten, deren Machwerke permanent hinterhertragen.
    Ich diskutiere nicht mit Zeugen Jehovas, nicht mit Mormonen, nicht mit Evangelikalen, nicht mit Scientologen und nicht mit fundamentalistischen Muslime und ebensowenig mit fundamentalistischen Buddhisten. Das ist zwecklos. Tragt mir den Mist nicht hinterher, bitte. Akzeptiert meine Grenzen. Zitiert nicht ständig die Posts der anderen. Es genügt ein "@XYZ" als Ansprache.


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Zitat

    Wenn nichts ist, dann kann nichts werden.


    Tut mir leid, Leute, ich kann Eure Meinung nicht teilen. Dieser Satz ist wirklich kein Gesülze, sondern essentiell.
    Meine Sicht: Hier prallt der Chan auf andere Traditionen. Das tut er schon die ganze Zeit und deshalb gibt es immer wieder dieselben Konflikte.
    Ihr seid ganze Abhandlungen zu Themen gewohnt, aber das wird eben nicht überall so gepflegt.


    Ich kann es auch nicht länger machen, wenn ich nicht in Geschwafel verfallen will. Über den Rest wird ohnehin nur gestritten:


    Ziel: besser leben und sterben für alle.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack