Elliot:Nun könnte der Eindruck entstehen, Gefühle jedweder Art sind per se schlecht und zu überwinden
Gefühle sind weder gut noch schlecht. sie lassen sich auch nicht entfernen, wenn du dies meintest mit überwinden.
Trotzdem sind die Gefühle oder besser das ganze emotionale System des Menschen wohl der Kern des Problems, welches Siddharta Gautama, meiner Meinung nach primär für sich selber lösen wollte.
Ich würde in diesem Zusammenhang eher mit Transformation von Emotionen sprechen. In Anlehnung an 'Grunds' Posting würde ich Leid (Schmerz, dhukka, Stress) auch als Emotion bezeichnen. Die extremste (schmerzhafte) Form von "etwas nicht haben wollen".
Wie Emotionen entstehen lehrt ja "die bedingte Entstehung", ich verzichte drauf diese erneut ganz runter zu beten.
Die Aufgabe besteht nun darin durch verändern von Vorbedingungen der Kettenglieder die dadurch bedingt entstehnenden Emotionen zu transformieren. Am Schluss soll nicht Leid (schmerzhaftes nicht haben wollen) entstehen, sondern z.B. Gleichmut, Mitfreude, Mitgefühl etc.
Dies gelingt meiner Ansicht nach weder mit dem intellektuellen Verstand allein noch durch reine Askese/Verzicht (Theravada !) sondern nur durch Einsicht (Insight, Intuition, Kenso, Vipassana (samma sammadhi))
Da jeder von uns allen anders gestrickt ist (Hardware und Software) gibt es keine Patentlösung was rechte Einsicht ist. Es ist Sache jedes einzelnen und über den Erfolg oder Misserfolg seiner Bemühungen kann auch nur jeder für sich selber urteilen.
Voraussetzung zum Erfolg ist natürlich, dass man sich nicht mehr permanent selber belügt im Sinne von "wahr ist was mir gefällt, falsch ist was mir nicht gefällt" (buddhistisch ausgedrückt mindestens Sottapana (Stromeintritt) erreicht hat).
Promi