Beiträge von malsehen im Thema „Rechte Ansicht - Kaccayanagotta Sutta (neue Version)“

    Prometheus:

    Wir leben dauernd in spontanen subjektiven Gefühlen. Unser Verstand, Intellekt, Vernunft , Ratio wie immer wir dies nennen wollen beurteilt die Gefühle ständig und spielt sich als ihr Herr auf. Dabei regieren uns die Emotionen unentwegt und die Vernunft ist eigentlich machtlos.


    Der Intellekt, die Vernuft braucht deshalb gar nicht entwickelt zu werden, sie ist leer , vergleichbar mit einer Waage ohne Gewichte, verursacht kein Leid.


    Onyx9:

    Natürlich ist die rechte Ansicht die intuitive Einsicht.


    ich bin da unsicher. Mir wird bei meiner Annäherung an den Buddhismus möglicherweise mit Recht zu bedenken ( :roll: ) gegeben, dass ein rein intelektueller Angang irgendwo stecken bleiben muss. Ich nehme das für mich als Appell an, weil ich ahne (da wird’s schon etwas unintelektueller), dass sich Teile des Weges zumindest sprachlicher Durchdringung und Reflektion entziehen können, weil sie höchst persönlich sind.
    Ich fürchte aber – da eher deutlich meinend als ahnend – dass ein rein intuitiver, den Intellekt auf dem Weg verneinender Angang eine ähnliche Sackgasse darstellen könnte. Weil dieser Weg zwar möglicherweise höchst persönlich ist, aber anfällig für Dogmen wird.


    Promi, ich bin in meinem Leben schon ebenso von Gefühlen wie von meinem Verstand blockiert worden. Am perfidesten, wenn sich beide ineinander verschränkt lähmend auswirken. Ich bin immer sehr vorsichtig, wenn ein Verständnis vorherrschen soll, dass da sagt, eines von zwei dem Menschen offenkundig als Grundeigenschaften gegebenen Charaktermerkmalen solle Priorität gewinnen. Wenn eines bereits die Überhand hat, soll man gerne das andere stärken, aber jenseits einer persönlichen Balance solcher Merkmale sehe ich bestenfalls eine leidbringende Pendelbewegung. Wenn nicht gar die angesprochenen Sackgassen.


    Es wird ja gerne immer wieder die Aufforderung zur Prüfung zitiert. Ich meine, zu dieser Prüfung sind Herz und Hirn aufgefordert. Und ich meine, diese Prüfung sollte – mindestens im kritischen (Herz und Kopf!) Blick auf sich selbst – auch niemals aufhören.