Beiträge von Stero im Thema „Missbrauch des Konzeptes der Wiedergeburt zur Rechtfertigung“

    bel:
    Stero:


    Hmh ... die Erfahrung von Unabhängigkeit ist faktisch nicht zu belegen für die Augen von anderen, da stimme ich zu. Aber die subjektive Erfahrung von Unabhängigkeit, kann dennnoch das Sein des Individuums determinieren. Es ist de facto das Sich-hineinwerfen in das Allein-Sein, das "alleine bin ich geboren und allein werd ich sterben", welches Unabhängigkeit erzeugt.


    Irrational :) Die ganze Zeit hast du nur von dem gelebt was andere gaben (obwohl es auch ihnen nicht gehörte) und du dir angeeignet hast.


    Du verwendest den Begriff "irrational" auf deine (private) Art und Weise, d.h. wenn du einen sprachlichen Ausdruck bedeutungsmäßig nicht nachvollziehen kannst. Das gestehe ich dir zu. Ich jedoch verwende den Begriff "irrational" dann, wenn Worte nicht konsistent verwendet werden oder im Kontext der Konvention der National- bzw Landessprache nicht entsprechen.

    bel:

    Es ging nicht um "das Sein" ganz allgemein und abstrakt oder was Du dir grad drunter vorstellst, sondern darum, daß "Mensch", unabhängig von seinem Empfinden oder Wollen ein gesellschaftliches - also auch kollektives - Wesen ist. Es kann sich davon nicht unabhängig machen.


    Hmh ... die Erfahrung von Unabhängigkeit ist faktisch nicht zu belegen für die Augen von anderen, da stimme ich zu. Aber die subjektive Erfahrung von Unabhängigkeit, kann dennnoch das Sein des Individuums determinieren. Es ist de facto das Sich-hineinwerfen in das Allein-Sein, das "alleine bin ich geboren und allein werd ich sterben", welches Unabhängigkeit erzeugt.

    Zitat

    'Ich bin nichts, was irgendjemandem irgendwo gehören könnte, auch gibt es nichts in irgendjemandem irgendwo, was mir gehören könnte [4].' Wenn er auf diese Weise übt und häufig so verweilt, erlangt sein Geist Zuversicht in Bezug auf diese Grundlage. Sobald volle Zuversicht vorhanden ist, erlangt er entweder gleich das Nichtsheitsgebiet oder ansonsten neigt er sich zur Weisheit.


    http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m106z.html

    Menschen können so lange nicht rational denken, so lange sie sich als Teil eines Kollektives empfinden bzw. so lange sie Teil eines Kollektives sein wollen.
    Ich habe unzählige Diskussionen dieser Art auf vielen Foren beobachtet. Alle Beteiligten dürsteten nach Sinn! Der Durst nach Sinn nährt die Ignoranz und der Durst nach Sinn transformiert das individuum zum Schaf, das die Herde sucht zum Zwecke der Bestätigung.
    Die idee von Karma beruht ausschließlich auf dem ignoranten Trieb nach Sinn.

    void:

    Das Motto scheint zu sein: Besser eine Antwort ohne den geringsten Sinn statt gar keine Antwort.


    Das kann man so nicht sagen, denn Sinn macht die Antwort ja grade deshalb, weil das Gedankensystem, aus dem die Antwort stammt, den Sinn vermittelt bzw zulässt.


    Es ist also nicht eine Frage der Kritik der Antwort, sondern eine Frage der Kritik des Gedankensystems.

    kongjiazhong:


    Wieso die Besinnung, gerade in der Not, auf das Eigene, auf die Familie und Gruppe, auf das Kollektiv und die Ethinizität, auf gemeinsame religiöse und politische und kulturelle Werte und Überzeugungen, wieso die Abgrenzung von Fremden und Feindseligen, also die Besinnung auf gegenseitige Hilfe und Solidarität, auf die Affirmation des Menschen als soziales Tier als "rassistisch" (ein ausgelutschter und daher unbrauchbarer politischer Kampfbegriff) bezeichnet wird und warum das gemeinsame und zusammen erfolgende Agieren, das nur passieren kann, wenn das Gemeinsame schwerer wiegt, als das Trennende, als nicht mit dem Dharma vereinbar denunziert wird, ist mir schleierhaft.


    Klar, das Edle, das Gemeinsame. Das Kollektiv.


    kongjiazhong:


    Diese "These" passt in die vom Kapital vorgegebene Ideologie der "Individualisierung" (Atomisierung) als Instrument der Zerstörung jedweder Gemeinschaftlichkeit und Gesellschaftlichkeit. Selbstverständlich handeln Gruppen und Kollektive (auch: Klassen). Sie machen auch sinnliche, und zwar teilweise außergewöhnlich erotische, Erfahrungen. Ich habe jedenfalls solche Erfahrungen gerne gemacht, und kann immerhin bestätigen: Das gibt es.


    Gemeinschaftlichkeit. Das sinnlich erotische Kollektiv.


    kongjiazhong:


    Die extreme "Individualisierung" ist das Unnormale, ...


    kongjiazhong:


    Der Siegeszug des Einzelnen (und seines Eigentums) ist der Siegeszug der Barbarei.


    kongjiazhong:


    Es ist schade, dass es gelungen ist den Buddhismus von der Höhe des Gemeinsamen in die Hölle der Individualität zu befördern.


    Was bist du? Romantischer Kollektivist? Vor solch irrationalen Kollektivisten möge man sich schützen. Sie sind die potentiellen Despoten, die Räuber individueller Freiheiten. Man gebe ihnen Saures, aber bloß niemals die Macht. :lol:


    Das hier hatte doch die gleiche Zielrichtung, oder? Bist du schon besessen? ;)

    blue_aprico:


    Wer ist jetzt Antisemitisch ?


    Na das hier könnte schon die buddhistische Manifestation antisemitischer Konditionierung sein:

    Zitat

    << Ausschwitz war gut, da diese Juden in ihrem früheren Leben schlechtes Karma gesammelt haben. >>


    Ohne das "gut" wär's offensichtlich irrationaler Unsinn. aber mit dem "gut" könnte es antisemitischer irrationaler Unsinn sein.

    Sudhana:
    Stero:


    Ethik und die davon bedingten emotionalen Bewertungen hin oder her, interessanter erscheint mir die Frage, ob ein mittels kollektiver Verhaltensmuster ankonditionierter Antisemitismus sich hier buddhistisch manifestiert


    Meines Erachtens manifestiert sich hier vor allem ein falsches Verständnis von karma -


    Ich bezog mich v.a. auf das "gut" in "Ausschwitz war gut ..." dabei offenbart sich mMn der Antisemitismus.

    CurtainCall:


    Aber nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrags:
    Ich habe letztens, als ich mich mit Kritik über den Buddhismus beschäftigt habe, gelesen, dass einige "Buddhisten" folgende These aufgestellt haben:
    << Ausschwitz war gut, da diese Juden in ihrem früheren Leben schlechtes Karma gesammelt haben. >>
    Das ist aus ethischer Sicht abscheulich.


    Ethik und die davon bedingten emotionalen Bewertungen hin oder her, interessanter erscheint mir die Frage, ob ein mittels kollektiver Verhaltensmuster ankonditionierter Antisemitismus sich hier buddhistisch manifestiert und - falls ja - warum ein solcherart ankonditionierter Antisemitismus immer und überall, unter welchen ideologischen oder religiösen Ansichten auch immer, so dominant ist. Es hat sich z.B. in jüngster Vergangenheit ja bereits gezeigt, dass sich bzgl. Antisemitismus ganz merkwürdige Allianzen von Rechts und Links und Muslimisch herausbilden können. Christen sind von jeher dabei und warum sollten sich also nicht auch Buddhisten dazugesellen können? Für tief verwurzelte Ressentiments kann man per Intellekt immer Begründungen finden und man holt sie sich eben aus dem Gedankensystem, dem man zugeneigt ist, wie irrational das Gedankensystem auch sein mag.