Betrachte alle, inklusive dich selbst, als ziemlich unvollkommen, es gibt aber keinen Grund dich selbst als besonders und vollkommen unvollkommen zu betrachten.
Betrachte alles und jeden als provisorisch, als letztlich unausgegoren, mal steht der eine Aspekt, mal ein anderer Aspekt im Vordergrund, mal wird von der einen Seite geschaut, mal von der anderen, nichts ist abgeschlossen, alles befindet sich in Entwicklung, in Bewegung, nichts ist ganz wahr, es gibt nur verschiedene Elemente, die man zusammenlegen und wieder trennen kann, alles ist Prozess.
Es gibt diese Lehrmeinung und jene, der eine denkt so, der andere anders. Die Unterschiede sind in gleicher Weise Oberflächenphänomene und verschiedene konventionelle Aspekte des Einen, der Leerheit. Und dieser Zustand ist nicht wertlos und minderwertig, sondern es ein großartiger Zustand der Freiheit der Bewegung. Der Prozess selbst ist alles, das Ganze.
Über Themen wie Karma usw. solltest Du so wenig wie möglich reden und denken, Du könntest die Erläuterungen der Meister der Vergangenheit und Gegenwart zur Kenntnis nehmen, aber sie nicht überbewerten, auch nicht missachten. Bete und sitze! Wenn Du schon meinst, Buddhastatuen füllen zu sollen, so mache es nicht aus höheren Gründen, sondern deshalb, weil es in der Tradition, mit der Du dich möglicherweise verbunden fühlst, eben so gemacht wird.