Beiträge von Doris im Thema „Leerheit realisieren -> Erleuchtung“

    Wenn Du gelesen und verstanden hättest, was Takumi oben zitiert hatte, dann wüsstest Du, dass es keine nihilistische Erfahrung ist und man darin auch nicht feststecken kann, auch weil bei richtigem Erkennen immer Mitgefühl entsteht ("die anderen sind ja genauso blöd wie ich, ihr Leid hat dieselben Ursachen"). Würde man feststecken, dann wäre das keine Leerheitserfahrung, denn die Erfahrung selbst würde schon wieder nicht als leer erkannt werden und bekäme ein Eigenleben.


    Ziel aller Übung, wenn es denn ein solches gibt, ist die möglichst häufige Realisierung (im Sinne von Gewahrsein) von Leerheit. Rausfallen tun wir da ohnehin andauernd. Verhielte es sich anders, dann genügte eine einmalige Leerheitserfahrung und danach wäre keine weitere Übung notwendig. Ich denke, hier haben schon einige diese Erfahrung gemacht, aber ich kann bisher noch keinen erkennen, der deshalb nicht mehr üben müsste oder für den kein Grund mehr zur Achtsamkeit bestünde – wobei das Erkennen wohl sicher auch was mit meiner eigenen verstellten Sichtweise zu tun hat. Ich habe noch nie von erfahrenen Meistern, erfahrenen Meisterinnen gehört, die sich nicht als permanent Übende verstünden.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Zitat

    Takumi sagte "Lehrer leer, Literatur leer, Befindungen leer, alles ist leer"


    das ist in der Lehre des Erhabenen eine nihilistische Sichtweise


    Das ist es eben nicht. Wenn Leerheit verstanden wurde, kann man auf den Gedanken, dass dies eine nihilistische Sichtweise ist, gar nicht kommen.
    So ein Problem entsteht nur, wenn auf Worte mehr Wert gelegt wird als auf die dahinterstehende Erfahrung.