Beiträge von BangoSkank im Thema „Gefühle und die Problematik des absichtslosen Strebens“

    Indem du den Impuls/ das Gefühl des Schaffen-Wollens als das siehst was es ist. Es kommt und geht, du kannst es beobachten also kannst du es nicht sein. Durch die Identifikation mit diesem Gefühl ensteht Dukha. Unterdrücke diesen Impuls nicht, seh ihn einfach als das an was er ist. Eine reine Naturerscheinung, sie hat nichts mit dir zu tun.

    Zitat

    Zusammenpassen muss die Aussage dass es nichts zu erreichen gibt, und die praktischen Handlungen. Wenn es nichts zu erreichen gibt, wieso steht man morgens auf und vollbringt all die unzähligen täglichen Handlungen? Einmal hast du geschrieben, es gibt nichts zu tun, als auf den Tod zu warten. Wieso tust du dann so vieles um ihn zu vermeiden? Passt das zusammen? Wenn nichts und niemand etwas tut, wieso findet es dann statt?


    Indem man es einfach geschehen lässt. Es muss keinen Grund dafür geben irgendetwas bestimmtes zu tun, aber man hat die Wahl es geschehen zu lassen oder eben nicht.


    Anderes Wort, gleiche Bedeutung -> Identifikation


    Hunger ist da, ich kann nicht der Hunger sein. Essen geschehen lassen oder eben nicht.
    Müdigkeit ist da, ich kann nicht die Müdigkeit sein. Schlaf geschehen lassen oder eben nicht.
    Trauer ist da, ich kann nicht die Trauer sein. Weinen geschehen lassen oder eben nicht.
    Freude ist da, ich kann nicht die Freude sein. Lachen geschehen lassen oder eben nicht.


    Dieser Organismus ist da, ich kann nicht dieser Organismus sein. Leben geschehen lassen oder eben nicht.

    Da alles, was sich Beobachten lässt keine Form des Ich oder des Mein sein kann
    (damit meine ich die gesamte Bandbreite der Wahrnehmung),
    schließt diese Erkenntnis auch die Gefühle mit ein.
    Die Gefühle selbst sind eine natürliche Erscheinung und damit auch kein Problem.
    Das Problem bzw. das Leiden entsteht erst dann wenn die Beziehung zu diesen Gefühlen falsch interpretiert wird.
    Wenn man nicht in seiner Mitte ist, sich also im Randbezirk seiner Wahrnehmung aufhält,
    entsteht eine Identifikation mit diesen Gefühlen. Man hält sich als für Das Gefühl.
    Um die Dinge zu sehen wie sie sind, muss man nur ein paar Schritte zurückgehen.
    Dann erst erkennt man das gesamte Bild.

    Indem man sieht was man nicht ist, versteht man was ist.


    Wenn man zu der Einsicht gelangt ist, dass der Wunsch den gegenwärtigen Zustand ändern zu wollen,
    auch nur einem Gefühl bzw. Impuls zugrunde liegt, wird man sich nicht mehr so leicht täuschen lassen.
    Denn gerade durch dieses Wollen entfernt man sich von dem Ideal, das man erreichen möchte.

    Das bedeutet aber nicht, dass man wie ein toter Stein keine Interessen und Aktivitäten mehr verfolgt.
    Ganz im Gegenteil, man wird in der Lage sein Dinge zu tun von denen man zuvor immer gedacht hat
    sie würden zu einem nicht passen oder wären nur Hirngespinste. Der Grund dafür ist die Erkenntnis,
    die alle Hemmungen und Hemmnisse im „Feuer der Leerheit verbrennen lässt“.


    Alles was in Folge dieser Erkenntnis getan wird, wird weder verbissen noch zwanghaft sein.
    Es ist das Nicht –Tun im Tun, wie es Laotse ausdrückte. Man weiß, dass alles was man sich gewünscht hat,
    schon immer hier gewesen ist. Deswegen verspürt man nicht mehr dieses subtile Mangelgefühl
    oder man entlarvt es schnell und sieht es als das an was es ist.


    Dazu kann auch noch hinzugefügt werden, dass wenn dieses „So und nicht anders soll es sein“ verschwunden ist,
    alles was getan wird erheblich effektiver wird. Es spielt keine Rolle mehr was genau getan wird.
    Man ist frei, luftig leicht, da alle sinnlosen Gewichte abgelegt wurden.



    Buddhadasa hat mal gesagt die Gefühle würden die Welt beherrschen.
    Und wieso ist das so?
    Weil sich jeder für seine Gefühle hält und alles persönlich nimmt.


    Einfach in der Mitte sein, mehr braucht es nicht.