Beiträge von Doris im Thema „Ewig Leben vs Nibbana oder Widerspruch Wiedergeburt“

    Zitat

    Aber außer Balance und außer Wahrnehmung für andere Notwendigkeiten…


    Was ist Balance? Ein statischer Zustand oder ein Hin- und Her-Pendeln um ein Zentrum mit mal mehr und mal weniger Ausschlägen?
    Statischer Zustand ist der Tod. Leben ist immer Bewegung, die einen Ausgleich sucht.


    Wenn man sich in einer Umgebung bewegt, in der viele Leute vom "Glauben beseelt" erscheinen und alles ist so schön und sie strahlen so viel Gewissheit aus usw. (in dem Ole-Zentrum, das ich besuchte, war das auch so) und einem wird Skepsis, Vorsicht, langsames Herantasten als etwas "Falsches" vermittelt (manchmal sehr subtil), dann kann man sich schon mal "falsch" fühlen. Dann kann auch Neid aufkommen, warum man nicht einfach so beseelt glauben kann, Selbstzweifel, was an einem wohl verkehrt sein mag, weil man das nicht kann usw. Es kann als trennend empfunden werden, vor allem, wenn der Partner anders tickt …
    Aber es ist nicht möglich zu sagen: "So, und jetzt zweifle ich nicht mehr!". Das ist so ein Unsinn wie: "Jetzt bin ich mal spontan!". Wenn das Deine Methode ist, Deine Gewohnheit, dann ist das einfach Teil Deiner Persönlichkeit. Dann kannst Du damit arbeiten, ist Dein Material.
    Vajrayana macht genau das. Chan macht genau das. In der modernen Psychologie wird genau das gemacht. Einfach schauen.


    Das war jetzt ein ungefragter Ratschlag … :D


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Zitat

    Für das selbst ist das noch mal anders. Ich als alter Zweifler – und ich habe mich da sehr wohl gefühlt – begegne(te) in den letzten Monaten der tiefen inneren Irritation einer Unvollständigkeit. Im Sinne von »nur Zweifeln lässt dich nirgendwo deine eigene Ruhe finden«.
    Wie sich das (mittlerer Weg? ;) ) dann mal mit dem Vertrauen in die Balance wird bringen lassen – mal sehen…


    Das ist doch normal. Ein Zweifel halt … :D


    Ich betrachte das als eine Stufe, vor der man steht. In jedem Weg gibt es die. Stufen, oder nenn es Weggabelung oder Durchbruch. Bei mir ist das immer der Punkt, wo meine Spirale eine sichtbare Innenführung bekommt, wo sich Einzelteile zu einem Bild zusammenfügen – nur für einen Moment und dann wieder auseinanderfallen, denn im nächsten Augenblick kommen neue Facetten ins Spiel. Aber das ist gut so.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    ekkhi:

    Ich würde sagen, Zweifeln ist nicht das Problem, wenn es mit Wohlwollen unterfüttert ist.
    Wenn man allerdings, zudem ironisch, selbstgerecht, angriffslustig oder beleidigend auftritt, kann es sein, dass man Leute vor den Kopf stößt, von denen man vielleicht etwas Hilfreiches etwas erfahren könnte.
    _()_ ekkhi


    Die Gläubigen können auch ohne Wohlwollen und Geduld sein. :D

    Jeder nähert sich den Dingen so, wie es seiner Gewohnheit entspricht. Da spricht für nichts für den einen oder den anderen Weg oder dagegen.
    Die Forderung "Du musst nur glauben!" ist eben nicht für jeden ein gangbarer Weg.
    Jeder Weg hat seine Vor- und Nachteile. Die "Zweiflern" (ich würde das gerne anders nennen: "Untersucher" oder "Ausschließer") untersuchen erst mal alles ganz genau. Bis dann etwas verworfen oder angenommen werden kann. Dann ist da jedoch eine große Gewissheit und Akzeptanz das Resultat, so habe ich das bisher mitbekommen. Die "Gläubigen" ("Enthusiastischen") bekommen die Zweifel oft später, wenden sich dann oft enttäuscht ab, und manche finden nicht mehr zurück.
    Ich selbst gehöre zum Typ "Umkreiser" ("Fliegenaugen" wegen der vielen Facetten): betrachte mir die Dinge von allen möglichen Seiten aus, umkreise sie spiralförmig, breche sie auf einfache didaktische Einheiten herunter und springe dann hinein, wenn ich eine guten Überblick gewonnen habe. Bin mir dann jedoch ganz sicher. Auch das benötigt seine Zeit.
    Es gibt sicherlich noch andere Typen. Ihr könnt ja gerne Euren Typ schildern.


    Jedes Verfahren hat seine Berechtigung und nutzt allen. Von den "Gläubigen" kann man ein wenig Vertrauen abgucken, die "Zweifler" sind die Lieferanten für feinste Argumente und helfen die kleinsten Fehler zu finden, die "Umkreiser" bereiten auf …
    Im Zusammenspiel sind wir alle enorm wichtig füreinander, unentbehrlich.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack