Beiträge von Doris im Thema „Drogen im Buddhismus“

    Stimmt. Ich verstosse ja nicht gegen das Sila, höchstens gegen Diätvorschriften … :grinsen:
    Aber das sehen andere anders. Und nicht nur Muslime :roll:
    Zu dem Thema habe ich gerade heute einen schönen Kommentar von Garchen Rinpoche zur 9. Bodhisattvaregel bekommen. Wie sich das immer so fügt …

    Ach so!
    Für mich ganz einfach: die Quartalsschnapspraline, die Tomatensauce mit Rotwein, das Wegtrinken der Bierschaumkrone …
    Bei anderen aus meiner Sicht: von Fall zu Fall verschieden.

    Zitat

    Warum sollte man den Konsum von Alkohol verteidigen?


    Ähmm … Naja, manche haben die Vorstellung, dass Konsum von Alkohol ibäh ist. Ist aber deren Vorstellung, aufgrund derer Vorstellung muss sich niemand verteidigen oder rechtfertigen.
    Hast Du das gemeint?

    Ich verstehe Deinen Einwand nicht, denn mit "Alkohol verteidigen" ist offensichtlich "den Konsum von Alkohol verteidigen gemeint". Ist halt eine verkürzte Sprachformel. Den Alkohol als Substanz muss wohl niemand verteidigen, er kann ja nichts für die Wirkung, die er auf uns hat. Eine Verurteilung unsererseits würde ihn auch nicht groß stören. :D

    Zitat

    die verteidigung des alkohols ist für mich (gesellschaftlich wie buddhistisch gesehen) immer nur der versuch, eigenes fehlverhalten irgendwie vor sich selbst und der welt zu rechtfertigen.


    Mit Verlaub, das kann ich nicht teilen.
    Ich bin nicht dafür, den Menschen völlig Abstinenz nahezulegen oder den mäßigen Konsum von alkoholischen Getränken zu vermiesen. Selbst trinke ich gar nicht, rauche nicht und nehme auch keine anderen Drogen ein. Ich habe zwar mal geraucht, aber hatte nie ein Problem mit Alkohol oder Drogen. Es gibt für mich keinen Grund einen Schluck Alkohol zu meiden, da ich nicht auf irgendeine berauschende Wirkung aus bin. Ich habe keinen Grund Alkoholismus oder Drogensucht zu verharmlosen oder zu rechtfertigen oder einen Süchtigen zu beschützen.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Ich denke mal, dass es in erster Linie darum geht, dass der Dharma als Weg keine Drogen benötigt um zur Erkenntnis zu gelangen. Es gibt ja Religionen, die bewusstseinserweiternde Drogen nehmen, und die gab es zur Zeit des Buddha sicher auch. Das sind wohl manche schamanische Religionen, Teile des Chassidismus usw. Für den Buddhadharma benötigt es keine Drogen.
    Das ist meiner Meinung nach eine ganz anderer Tendenz als ein genereller Verzicht in allen Lagen. Der Buddha lehrte, wie er zu seiner Erkenntnis kam, nichts weiter, er war kein Moralist.
    Wenn also jemand meint, er müsse sich ein Pfeifchen reinziehen oder ein Schlückchen, dann steht das in meinen Augen nicht gegen den Dharma. Nur als Hilfsmittel zur Erleuchtung wird es nicht betrachtet, jedenfalls hat der Buddha diese Hilfsmittel wohl nicht verwendet. Wenn der Konsum jedoch Schaden anrichtet, dann kann man das mit den Silas abgleichen und sich überlegen, wie weit das verantwortbar ist, z.B. angedudelt ins Auto steigen oder in die Arbeit gehen. Drogensucht und Alkoholismus stehen dabei nicht zur Debatte.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Du fällst mir nicht in den Rücken. Ich bin für jeden Anstoss dankbar …


    Als Ziel der Meditation sehe ich das nicht. Ich meditiere nur aus Neugierde, das Ziel ist einfach nur zu erkennen, was da so abgeht.
    Mich bringt noch viel Berührung aus der Ruhe. Momentan liegt mein Augenmerk auf dieser kleine Lücke zwischen Berührung und dem, was dann folgt.
    Ich will gar nichts loswerden, ich empfinde mein Leben als zu kurz um mich mit solchen Nebensächlichkeiten abzugeben.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Zitat

    Probier's mal mit Meditation, damit du nicht aus der Ruhe kommst.


    Das ist in der Tat ein guter Rat, den ich immer wieder gerne annehme. _()_
    Ist ja auch schon besser, insofern kannst Du das Präsens meiner Schilderung als rhetorisches Mittel betrachten. :grinsen:
    Nein, Quatsch, ich bin noch längst nicht soweit, dass mich das Gewusel der Welt nicht mehr berühren könnte. Da ist noch viel Übung erforderlich. (Allein das Getöse in BL! :lol: )
    Jedoch, selbst diesen Prozess zu beobachten, wie sich die Sicht und das Erleben allmählich verändern, ist schon interessant und Gegenstand von Untersuchung.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Zitat

    Die Konditionierung liegt ganz wo anders: Nämlich in der Art und Weise des "Erlebens" des Kontrastes, des Überganges, zwischen "Ruhe" (im weitesten Sinne "Abwesenheit von allem") und "intensivem Sinnnesreiz" (sehr deutliche Anwesenheit von "etwas").


    Auch dazu ist keine Meditation nötig.
    Beispiel bin selbst: Ich lebe in München, zwar irgendwie wirklich ein Dorf, dennoch auch eine Großstadt mir mehr als 1,5 Mio Einwohnern. Ich arbeite von zuhause aus und komme sehr selten aus meinem Stadtviertel hinaus ins Zentrum. Mein Arbeitsplatz ist naturgemäß ruhig, kein Publikumsverkehr. Wenn ich nun ab und an ins Zentrum fahre, dann bin ich immer ganz überwältigt von der Menge Menschen, vom Gewusel, was es alles zu sehen gibt. Dasselbe geschieht, wenn ich in ein andere Stadt komme. Da ich eine "reizreduzierte" Umgebung gewohnt bin, empfinde ich die vielen fremden Reize überwältigend. Ich reagiere mit Überforderung und Erschöpfung, muss mein Tempo stark reduzieren, da mein Hirn gar nicht weiß, womit es sich zuerst beschäftigen soll. Ich könnte mich jetzt hinstellen und mit geschwellter Brust verkünden, dass ich halt so eine Höhlenmeditiererin sei, in den Fußstapfen Milarepas :grinsen: , dabei ist es nur eine Gewohnheitssache. Erst wenn ich mitten im stärksten Gewusel und Getöse, während alles um mich herum vor Aufregung platzt, also wenn ich auf dem Markt bin, ruhig bleibe und weder Überforderung noch Aversion empfinden würde, mich das Getue nicht aus meiner Ruhe bringen würde, dann könnte ich von Fortschritt sprechen - wenn das dann nicht obsolet wäre. :D


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Ich muss gar nicht meditieren um Grünen Tee eklig zu finden, und noch so ein paar andere Sachen auch …
    Kaffee schmeckte mir zum ersten mal als Café au lait in Frankreich, da war ich 18, vorher bekam ich Übelkeit schon vom Geruch (deutscher Kaffe verursacht das heute noch).
    Mit oder ohne Koffein ist egal. Wobei Koffein für mich sehr gut ist, er hilft beim Atmen und die Gerbstoffe helfen dem Darm. Kamillentee würde ich nur im Notfall trinken. :D


    Nibutti, ich glaub fast, Du hattest ein Ziel, nämlich Ekel und das hast Du erreicht. Aber ist das ein "beruhigter Geist"? Hält ein beruhigter Geist intensive Auslöser nicht mehr aus? Dann könnte ein Erwachter nicht mehr in der Welt leben, allein das laute Donnern eines Gewitters oder eines Wasserfalls könnte ihn umbringen. Wie muss dann der Herr Gautama die Menge seiner Zuhörer empfunden haben, der Arme?


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack