Beiträge von boehnchen

    es ist Übungssache. (und der Buddhismus liefert eine fette Trickkiste an die Hand)


    - die alten Gewohnheiten kann man sich mit einem RaTschh** schmerzhaft wegreißen (versuchen :->)
    - oder hoffen(zittern) dass es einem das 'Schicksal' wie einen Pickel aus der Haut quetscht
    - oder man drückt (zb buddhistisch praktizierend) stetig gegen... die Wand...
    und trotzdem geht plötzlich (irgendwo) die Tür auf.



    Buddhismus macht auch Spaß, weil er überraschend ist.

    Frank1:

    Hier ist schon der erste Gedanke der aufgerufen wird, der an den Slip deiner Schwester

    dir fehlt da nur etwas die Übung, Frank
    du siehst den ganzen Kaugummi vor deinem ersten Gedanken nicht; es geht dir zu schnell


    Konzentriere dich etwas mehr (das kann schon dauern; kein IQ-Äffchen ist ausgebildet vom Baum gefallen. Es ist ein Lernprozess.)



    Um an den richtigen (Veränderungs)Knöpfen zu drehen, musst du sehen können was (in dir) läuft.


    Frank, was bringt dich auf den Gedanken, dass Gefühle Eigenschaften von Gedanken sind?
    Das Gefühl ist einfach vorgelagert; es kommt zeitlich vorm Gedanken. Schau mal hin:
    (1) irgendwas Rotes streift deine Netzhaut (Auge!) - es erinnert dich leider instinktiv an den Slip deiner großen Schwester, die mit dem Teil immer nach dir geworfen hat -> (2) ein ungutes Gefühl (im Buddhismus nennt man das 'Empfindung') löst dieses Schwesternslip-Erinnerungsbild in dir aus -> (3) die Folge könnte in etwa sein: Abneigung/Wut/Hass (im Gegensatz zu Anhaftung und/oder Unwissenheit) und JETZT BEGINNST DU AN DEM TEIL RUMZUKNETEN (nicht am Slip deiner Schwester, sondern an der Wut oder dem Versuch das ganze zu verdrängen... und endlich wieder an was Anderes Rotes zu denken) rumzudenken, also begriffffflich - also in Gedanken - daran rumzudrehen. (Anmerkung: das ist das was Tiere wahrscheinlich nicht können.) Du beginnst also angestrengt zu überlegen, zu denken, mit Gedanken wie du da rauskommst. Es ist der dritte Schritt (in dieser Aufzählung).



    Zitat

    D.h. wenn ich mich um die Gedanken kümmere, kümmere ich mich auch um die Gefühle.

    Da hast du recht. Aber um an den richtigen Knöpfen drehen zu können (damit man eine buddhistenfreundlichere innere Ausstrahlung kriegt, und das Leid runter geht) - muss man das obige richtig verstanden haben. Du musst wissen Was dein Geist in dir Schritt für Schritt macht - als Zweites musst du ihn beobachten lernen, damit du im Dritten Zuge dann schneller bist als der reaktive AutomatikHandler...
    und du dann vielleicht diesmal nicht wieder automatisch dem Nachbarn die Vorderzähne ausschlägst, weil er schon wieder mit den Truckerreifen durch dein Blumenbeet gefahren ist

    fotost:
    boehnchen:

    bist du sicher?


    Ziemlich :D Die Betonung (ich sollte manchmal die fett oder kursiv Funktion nutzen) lag auf relativ.
    Ich vermute, das ist jetzt ausnahmsweise für dieses Forum einmal keine Frage der Sprache sondern der Mathematik.


    meine Meinung ist, dass ich im Himmel genauso viel Gutes tun kann wie in der Hölle. (Nur weil sich dort so viele Guttuer treffen, ist es der Himmel :->)
    Es kommt ja beinahe ausschließlich auf die innere Geisteshaltung an, fotost; und die ist (ja hoffentlich bitte) UMGEBUNGSUNABHÄNGIG (das [kursiv] ist ja das [fett] Hauptmerkmal eines bodhichitta-geschulten Geistes: er liebt die Reichen wie die Armen - er schafft mit dem Swimmingpoolschwimmen so viel gutes Karma wie beim Suppe austeilen in der Kanalisation.



    [the hint: Geisteshaltung, die innere Motivation]


    diese Symbole transportieren Botschaften die zu einer korrekten ÜBUNGS-folge führen sollen. Die Farben variieren, die Bedeutungen variieren. Weil es darum nicht geht.


    Sieh dir das ganze in einer chronologischen also zeitlichen Abfolge an - also genau so wie du es persönlich im Alltag (auch jetzt im Moment) erfährst. Nehmen wir den Hör-sinn: davon ausgegangen, du bist in keiner völlig geräuschlosen Umgebung, dann hörst du jetzt aktuell etwas. Gerade hat dein (Sinnesorgan) 'Ohr' was vernommen ... sofort (einen Moment später) hat dein Geist das begrifflich (mit Gedanken) oder noch schneller nicht-begrifflich (Gefühlsmäßig) eingeordnet (und vielleicht als relativ unvwichtigen Lärm zu den Akten geworfen)


    Schall -> trifft Ohr -> löst bewusste oder unbewusste innere_Reaktion aus -> löst bewusste oder unbewusste äußere_Reaktion (Handlung) aus -> Konsequenzen (Karma)
    Lichtwelle -> trifft Auge -> löst bewusste oder unbewusste innere_Reaktion aus -> löst bewusste oder unbewusste äußere_Reaktion (Handlung) aus -> Konsequenzen (Karma)
    Geschmack
    Geruch
    Berührung

    Milou:


    Was ist, wenn schlechtes Karma Menschen dazu bringt, noch mehr schlechtes Karma anzuhäufen? Von Leben zu Leben wird es schlimmer, ohne "echte" Chance dem unheilvollen Karmakreislauf zu entkommen!


    erlebst du ja. Schau dich um
    du Theoretiker :->))

    Hund:

    und zur Gedankenlosigkeit komme oder besser gesagt zum zuschauer mutiere und es ganz extrem wird, überkommt mich eine Angst die ich schwer beschreiben kann, als ob man in ein schwarzes Loch eingesaugt wird,


    Grüß Dich Hund :->)
    hast du dich schon mit der Leerheit beschäftigt?
    Selbst wenn nicht, kannst du auch als 'Anfänger' in der Meditation mitunter so tief kommen (du weißt ja nicht wie viele Leben du schon an deiner spirituellen Entwicklung arbeitest; du bist vielleicht weiter als du denkst/weißt und gar kein Anfänger mehr), dass dir schon ansatzweise klar wird, dass es dICH in der Art wie wir das immer so automatisch von uns annehmen gar nicht gibt. Das kann Angst machen.
    Die Hinbewegung an diesen Punkt der Erkenntnis (der Leerheit von inhärenter Existenz) kann Angstgefühle erzeugen.

    Buddhist-NRW:

    Ich frage mich ernsthaft wie ich mitfühlender und weniger Hass entwickeln kann auf Menschen, die mir sehr geschadet haben.


    Durch die rechte Sicht, Buddhist-NRW. Das klare Betrachten (jeder einzelnen Situation).
    Hass basiert auf einer Fehlannahme, einer Fehlsicht
    die davon ausgeht, dass die Dinge die dich umgeben zufällig da sind. Aber:
    nichts das da nicht hingehört ist in deinem Umgebungsbild. In anderen Worten: die Puzzelteile des Lebens passen zusammen; oder (nocheinmal in anderen Worten)
    du hast dich da hingebastelt, wo du dich jetzt im Augenblick befindest. =Du kannst niemand anderem die Schuld geben.


    Selbst der DalaiLama sagt (über das seit Jahrzehnten andauernde Gemetzel an seinem Volk): Es muss an unserem Gemeinschaftskarma liegen; irgendwas haben wir getan...
    In anderen Worten: Von nichts kommt nichts. Ursache-Wirkung. Wenn du leidest Buddhist-NRW, dann hat das was mit dir zu tun. Zu sagen (zu quietschen): "Ich war's nicht! Der böse Nachbar ist mir auf den Zeh getreten!" bringt nichts. Weil selbstverständlich DU die Ursache für das geschaffen hast was dir heute widerfährt. (und dir bis jetzt widerfahren ist)


    das ist Romantik
    hat aber mit dem Buddhismus (also dem Weg zur Befreiung) wenig zu tun, Milou (<-:

    snoopy2001:

    Danke perkele für das Sutta. Nun,es gab Zeiten da haftete ich am VegetarierSein. Das war aber ein Problem des Geistes. Um solchen Anhaftungen Durchdringend zu begegnen, aß ich fleisch wenn ich es geschenkt bekam in meiner Arbeitslosigkeit zum Beispiel. Da war ich auf Spenden angewiesen.Da hatte ich manchmal keine Wahl,ich war ganz tief unten und musste nehmen was ich bekam.Ich könnte noch weiter ausholen. Der Punkt ist,ich hafte nicht mehr.Ich hab diese anhaftung am Konzept VegetarierSein überwunden. Versteh mich nicht falsch.Ich enthalte mich weiter dem Fleischessen. Es ist nicht nötig Fleisch zu essen. Jemand sagte mal-"So lange es Schlachthäuser gibt,gibt es auch Schlachtfelder.-"dem pflichte ich bei. Es ist eine Haltung nach innen und nach aussen. Und doch sollte ich so Frei im Geiste sein,es zu tun oder zu lassen. Frei zu sein über meine Handlungen. Danke.

    _()_


    zuerst bist du Allesesser, dann bist du nichtmehrFleischesser oder wiederFleischesser - und erst bis du das überwunden hast
    bist du wieder Allesesser
    Und du isst ohne zu essen; und du tötest ohne zu töten; und du liest ohne zu lesen; ... Diese Absichtslosigkeit ist aber erst dann zu empfehlen, wenn du dir mit Absicht die rechte Sicht angeeignet/erarbeitet hast - - und das ist der (buddhist.) Weg.



    Und dann spielt sich auch die Samurai-Situtation in einer natürlichen Weise ab. Jenseits von Begrifflichkeit.

    Karma Zang Den:

    Hallo Online-Sangha!
    Ich habe immer wieder einen Konflikt mit dem Thema Ich-Bezogenheit. Bei mir scheint es weniger der klassische Egoismus das Problem zu sein, sondern eher dass ich glaube die Dinge nicht verdient zu haben, wenn ich mir etwas gönnen will. Das wurde durch meine buddhistische Praxis eher noch gesteigert. Gestern habe ich z.B. an unserem Gartenpavillon weitergearbeitet. Dabei hatte ich aber irgendwie die ganze Zeit über ein schlechtes Gewissen, weil ich diesen ja für mein eigenes Vergnügen (und das meiner Familie) aufbaue. Es schien mir irgendwie egoistisch zu sein. Genauso ist es, wenn ich mich mit einem meiner Hobbys beschäftigen will. Da kommt dann immer der innere Kritiker, der mich selbst als zu egoistisch bezeichnet. Das raubt mir dann natürlich ganz schön die Freude an den Dingen. Aber es kann sich dabei doch wohl nur um ein Missverständnis handeln oder ? Kann ja nicht sein, dass man alle Dinge die einem Freude bereiten einfach aufgeben sollte ...
    Wie seht ihr das ?
    MfG KZD


    Du sollst die Dinge dir dir Freude machen nicht aufgeben.
    Sieh es so: Was immer dir Freude macht, gibt dir Energie für die (zb buddh.) Praxis. Das heißt, es wird allen (besonders deiner Umgebung) zugute kommen wenn es dir gut geht. Also sorge dafür.
    Sorge für dich. Sorge gut für dich.



    Dankbarkeit - vielleicht hilft dir Dankbarkeit. Ein kleines Ritual (als Vorschlag) :
    Wenn du nächstens an deinem Gartenpavillon weiterarbeitest, in der Hängematte ausruhst oder ein gutes Mahl zu dir nimmst - setze ein Dankgebet davor, danke dafür dass so viele Menschen daran mitgearbeitet haben (die Früchte geerntet, die Nägel geschmiedet, die Hängematte geknüpft,...) und du das jetzt verwenden oder/und genießen kannst. Gib einen Teil davon (von deinem Eieromlett) symbolisch als Spende -
    so wie Seeleute einen Schluck aus der Flasche Poseidon dem Meeresgott opfern; als Symbol für Wertschätzung und auch zur Kultivierung von etwas Demut (die uns Westlern ja nie schadet :->)


    Nähre dich gut - Und in deiner Praxis, und mit den Erfolgen deiner Praxis, gibst du es zurück


    raterZ, es ist ohnehin eine Falle
    bedenke das
    :->)

    Wenn jetzt irgendwo geschrieben steht (zb) "Ohne XY geht es nicht."
    dann ist das ein Hinweis (im jeweiligen Kontext wird das auch klar), auf ein besonders wichtiges Kritierium
    um nicht auf Irrwege zu geraten.
    Der Vinaya ist Ein Übungsweg. Einer von vielen vielen Übungswegen - wir kennen ja den Buddhismus...
    http://www.dhamma-dana.de/buecher/kevali-vinaya.pdf
    ...84000 Unterweisungen - für jeden ist was dabei. Das soll aber die Ernsthaftigkeit nicht untergraben - denn nur ein stetes Bemühen (auch durch den Alltag hindurch) führt zum Ziel