Kurze Praxis: Ermächtigung nötig?

  • @kilaya: Ein neuer Thread "Ursprung des Tantra" o.ä. wäre vielleicht wirklich keine schlechte Idee.


    Was Du gesagt hast punkto Mahayana-Sicht vs konventionelle Sicht wird auch im Artikel Tantra von Dagyab Kyabgön Rinpoche geschildert:


    Dagyab Kyabgön Rinpoche:

    Wie bereits angedeutet, wird das Tantra des Buddhismus nach buddhistischer Überlieferung auf Buddha selbst zurückgeführt. Dem gegenüber steht die Auffassung vieler Religionswissenschaftler, nach der im Lauf eines Entwicklungsprozesses, dem der Buddhismus in den Jahrhunderten nach der Existenz des historischen Buddha unterworfen war, das Mahayana und zuletzt innerhalb des Mahayana das Tantra entstanden ist.


    Dieser scheinbare Widerspruch wird uns jedoch nicht allzu sehr beunruhigen, wenn wir uns ansehen, wie die Begründung der meisten Tantra-Lehren in den Schriften beschrieben wird: Danach hat sich Buddha selbst als Vajradhara, die Essenz aller tantrischen Gottheiten, manifestiert und in irdischen oder nichtirdischen Umgebungen seinen teils menschlichen, teils aus anderen Bereichen kommenden Schülern die Initiationen und Erklärungen gegeben. Die Art und Weise dieser Überlieferung zielt schon deutlich auf die Einbeziehung einer nichtkonventionellen Realität ab, für die sich wiederum unsere konventionelle Wissenschaft nicht zuständig fühlt. Daher können meines Erachtens beide Erklärungsmodelle ruhig in ihrem jeweiligen Bezugsrahmen bestehen bleiben, ohne dass Unverträglichkeiten entstehen.

  • Dagyab Kyabgön Rinpoche:

    Die Art und Weise dieser Überlieferung zielt schon deutlich auf die Einbeziehung einer nichtkonventionellen Realität ab, für die sich wiederum unsere konventionelle Wissenschaft nicht zuständig fühlt. Daher können meines Erachtens beide Erklärungsmodelle ruhig in ihrem jeweiligen Bezugsrahmen bestehen bleiben, ohne dass Unverträglichkeiten entstehen.


    Super formuliert, das ist exakt mein Standpunkt ;)


    kilaya