SN 35.114
12. Das Kapitel über die Welt und die Arten sinnlicher Erregung
Māras Schlinge (1)
Durch den Körper nimmt man über die verschiedensten Tastsinne und dem Gleichgewichtsorgen die körpernahe Umwelt wahr und ich stellt sich die Formen und seine eigenen Verortung in der Welt vor.
Durch das Auge nimmt man die Welt der Farben, des Lichtes wahr und ich stellt-sich-vor die Welt der Formen und Dinge.
Durch das Ohr nimmt man in der Welt Geräusche wahr und ich stellt-sich-vor die Welt der Töne, Sprache, Klänge.
Durch die Nase nimmt man in der Welt die Düfte wahr und ich stellt-sich-vor die Welt der Aromen, Gerüche, Gestank.
Durch die Zunge nimmt man in der Welt die Säfte als süß, salzig, sauer, bitter, umami wahr und ich stellt-sich-vor die Welt des Wohl-Unwohlgeschmacks.
Durch den Geist nimmt man die Welt seiner eigenen Vorstellungen wahr und ich stellt-sich-vor, dass die Welt, die durch die Sinne nur wahrgenommen wird, wirklich so ist wie die Vorstellung.
„Es gibt Farbformen, die das Auge ... Es gibt Geräusche, die das Ohr... Es gibt Gerüche, die die Nase … Es gibt Geschmäcker, die die Zunge ... Es gibt Berührungen des Körpers ... Es gibt Gedankenimpulse, die das Selbst(Skandha) erwünscht, willkommen, angenehm, erfreulich, sinnlich, erregend empfindet. Die mit dem Sinnesorgan und seinem Sinnesbewusstsein (ayatana) wahrgenommen werden.
Es gibt Formen, Objekte … Es gibt Töne, Klänge ... Es gibt Düfte … Es gibt Schmeckendes ... Es gibt Ertastetes ... Es gibt Gedanken ... die wohl, unwohl, neutral sind. * Die sich der Ich-Geist, Herzgeist aufgrund der ayatana einbildet und mit seinem Ich/Meinbewusstsein wahrnimmt, als erwünscht, willkommen, angenehm, erfreulich, sinnlich, erregend empfindet
Wenn ein Mensch Formen, Objekte... * zustimmt, sie begrüßt, diese begehrend ergreift und dann an ihren festhält, sie aufbewahrt, weil er wieder erleben will, nennt man ihn einen Menschen, der von Mara in seiner Kammer festgesetzt ist, der in Maras Bann geraten und in Maras Schlinge gefangen ist. Er ist von Maras Fesseln gebunden, und Mara macht mit ihm was er will.
Wenn ein Mensch Formen, Objekte... * mit Abstand nehmen zustimmt oder sie kritisch begrüßt und so nicht lange an ihnen festhält, nennt man ihn einen, der nicht in Maras Zelle festgesetzt ist, der nicht in Maras Bann geraten ist und sich von Maras Schlingen befreit hat. Er ist frei von Maras Fesseln, und der kann mit ihm nicht machen, was er will.
(Mara = Verlangender, gieriger, ablehnender Meinungs-Geist, dieser behindert mit findigen Mitteln, das mit Abstand nehmen überprüfen.)