Philosophie und Zen.

  • Guten Tag,


    ich schreibe diesen Beitrag aus einiger verwirrung herraus.


    Ich beschäftige mich jetzt seit 2 jahren mit Zen und bemühe es in mein Leben einzubinden ebenso wie die Japanische lehre des Do ( bzw Bushi-do) unter einbezug meiner Kampfkunst Praxis. Ich denke ich habe einen weg gefunden der für mich passend erscheint um diese übungen des Körper des Geistes und des Rechten Verhaltens zu "vereinbaren".


    Nun stehe ich vor einer weiteren frage, ich bin ein großer freund der Philosophie ( Kant, Sokrates und co. ) und überlege auch dieses Fach zu Studieren, nur scheint mir diese Geistige und doch oft Verschlungene Denkdisziplin dem Zen Geist nicht entsprechend.
    Die ständig sich aufbauenden Rückschlüße usw.
    Vieleicht könnte man sagen " so jetzt ist zeit sich in der Philosopie zu üben" doch kommen und gehen die gedanken nunmal und manchmal erscheint ein gedanke den man aufgreifen kann/ muss/ soll. Als Basis der Philosophischen überlegung.
    Und auf abruf diese Gedanken zu kriegen erscheint mir unwahrscheinlich.


    Kennt jemand von euch dieses Thema oder hat vieleicht eine Anregung ?


    Gibt es vieleicht einen Meister der Philosophie Studiert hat und etwas dazu geschrieben hat?


    Ich wünsche euch eine schönen Tag,
    Adrian.

    Kampfkunst beginnt und endet stets mit Respekt, sonst ist es keine Kampfkunst.

  • Ah der Herr ist ja sogar hier in Hamburg vertreten ich denke da könnte ich mal das Gespräch suchen.


    Hat einer von euch schonmal etwas zu dem Thema gelesen, man findet ja öfter texte von z.b christlichen Naturwissenschaftlern die über die Vereinbarung von glaube und ihrer WIssenschaft sprechen, leider bin ich in dem von mir oben genanntem Bereich bisher nicht fündig geworden.




    Gruß,
    Adrian

    Kampfkunst beginnt und endet stets mit Respekt, sonst ist es keine Kampfkunst.

  • Hisamatsu z.B. war Zen-Meister und Philosoph der Kyoto-Schule (Die ja überhaupt recht stark vom Zen her geprägt war, von Tanabe Hajime mal abgesehen). Auch D.T. Suzuki zählt soviel ich weiss zum Umfeld der Kyoto-Schule.


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    Ryonin


    Namu Amida Butsu

  • Mein erster Lehrer hatte Philosophie studiert - und die Japaner schätzen besonders die deutsche :) Ich selbst bin Naturwissenschaftler aber auch mit einem starken Hang zur Philosophie. Die ersten Jahre habe ich mich aber völlig auf die Zen-Ausübung (das ist übrigens durch Bushido nicht ersetzbar) konzentriert - und das war eine große Erleichterung. Man soll sich keine Hoffnung machen, mit Philosophie Zen besser zu verstehen (zu leben), aber umgedreht funktioniert es - glaube ich.
    Wenn Du in Deutschland studieren willst, ist vielleicht Rolf Elberfeld ne gute Adresse, hat m.E. die besten Shobgenzo-Übersetzung gemacht (leider nur ein paar Kapitel).
    Übrigens solltest Du unbedingt, mindestens als Nebenfach, Klassisches Chinesisch (alternativ Japanisch, Koreanisch) nehmen, ich würde sogar sagen: Sprache zunächst als Hauptfach, Philosophie als Nebenfach, sonst kannst Du keine Quellen lesen und außerdem ernährt Dich das besser.


    Weitere Adressen:
    http://www.uni-hildesheim.de/m…Mitgliederliste_Forum.pdf


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  • Vielendank für die Beiträge und Hinweise.


    Schönes Wochenende noch.


    Lg Adrian

    Kampfkunst beginnt und endet stets mit Respekt, sonst ist es keine Kampfkunst.


  • Tao und Zen, Sonae Sakamato


    Zen bezeichnet die Sammlung des Geistes und die Versunkenheit, in der alle dualistischen Unterscheidungen wie Ich und Du, Subjekt und Objekt, wahr und falsch, aufgehoben sind. Der Weg des Zen ist also eine mystische Erfahrung.
    Das Zazen ist das Sitzen in Versunkenheit und stellt den direktesten und steilsten Weg zur Erleuchtung (Satori) dar. Im Zazen werden alle gedanklichen Vorstellungen überstiegen; es geschieht Befreiung aus jeglicher Knechtschaft der Gedankenformen, Visionen etc.
    Alles ist der eine Geist, die eine Wirklichkeit. Alle Vielheit ist Illusion . Ein großer Zen-Meister unserer Zeit, Zensho W. Kopp, schreibt: „Diese eine Wirklichkeit kann nur dann erfahren werden, wenn all das, was die Wirklichkeit des einen Geistes nicht ist, fällt. Aber wie kommt man dahin?“ Er gibt darauf die folgende, erstaunlich einfache Antwort: „Der Weg zur Erfahrung deines wahren Angesichts vor deiner Geburt, dieser Weg zur Erleuchtung ist nichts anderes als ‚der alltägliche Weg.“ Dieser Weg kann also überall gegangen werden, wo immer man sich gerade befindet und auch zu jeder Zeit. Wir brauchen deshalb nicht in ferne Länder zu reisen oder uns in eine Einsiedelei zurückzuziehen. Denn mitten im weltlichen Treiben, bei jedweder Tätigkeit, offenbart sich die göttliche Wirklichkeit.“

  • Hallo Adrian,


    Gudo Wafu Nishijima hat in seinem Buch " Begegnung mit dem wahren Drachen" , ein, zwei sehr interessante Kapitel zu dem Thema geschrieben.Und auch sonst, kann ich dir diese Buch empfehlen.Hier kannst du selber mal ein Blick reinwerfen:
    http://www.amazon.de/Begegnung…d=1259942939&sr=8-1-fkmr0.


    Ich mein das besagte Kapitel nennt sich:" Der ungelöste Konflikt von Idealismus und Materialismus in der westlichen Kultur."
    In dem er als "Ostler" einen sehr interessanten ( da aussenstehend ) Blick auf die historischen , kulturell - philosophischen Denksysteme bei uns im Westen gibt.


    Gruß