Die sechs Elemente - woraus unsere Welt "besteht"


  • Dieses ist eine Abbildung der sechs Elemente. Vier menschliche Gestalten, die dem König Respekt erweisen, stellen die vier großen Elemente dar: Erde, Wasser, Feuer und Luft. (Oder auch: die Festigkeit, der Zusammenhang, die Temperatur und die Mobilität, als die Auszeichnungen aller Dinge) Das fünfte Element, der Raum, umgibt die anderen. Der König ist eine Darstellung des sechsten Elements: Vinnanadhatu, das Bewußtseins-Element. Der König (oder Geist) wird als Anführer, aber auch gesteuert von den vier (Erde, Wasser, Feuer, Luft) Elemente, die die Körperlichkeit darstellen, gezeigt. Raum sollte als „darüberstehend“ angesehen werden, und eindeutig von Element Geist (nama) und Elemente Körper (rupa), getrennt werden, obgleich einige Schulen Raum als ein Aspekt des Geistes (Verstandes) ansehen. Entsprechend dieser letzten Ausführung sind nur zwei Elemente - Geist und Körper anwesend. Jedoch, gibt es auch die Unterscheidung in die drei Elemente rupadhatu, arupadhatu und nirodhadhatu. Rupadhatu ist das Element, das Form beschreibt und besteht aus körperlichen Dingen. Arupadhatu ist formlos und abstrakt, während nirodhadhatu die Abwesenheit von nama (Geist) und rupa (Körper) ist und als Leere erfahren wird. Das Raumelement sollte als nirodhadhatu und nicht als rupa oder nama angesehen werden. (Die letzten drei dhatus, oder Elemente, die Form, die Formlosigkeit und Abwesenheit jener, sind nicht abstrakte Ideen und beziehen sich auf bestimmten Erfahrungen, die durch die Praxis des Beruhigens, des Konzentrierens und der Anreicherung von Weisheit des Geistes gewonnen werden. Ebenso können auch die ersten vier großen Elemente durch Achtsamkeitsübung auf Körper erfahren und erlebt werden.)


    Eine Erklärung der Elemente findet man auch hier: Zwei Wahrheiten - Die herkömmliche und letztendliche Wahrheit

  • Hanzze:

    Dieses ist eine Abbildung der sechs Elemente. Vier menschliche Gestalten, die dem König Respekt erweisen, stellen die vier großen Elemente dar: Erde, Wasser, Feuer und Luft. (Oder auch: die Festigkeit, der Zusammenhang, die Temperatur und die Mobilität, als die Auszeichnungen aller Dinge) Das fünfte Element, der Raum, umgibt die anderen....


    Diese klassische Elementdarstellung durch Beobachten! Es existeiren die Aggregatzuständen fest, flüssig und gasförmig. Sie entsprechen den Elementen Erde, Wasser und Luft. Feuer war ein vierter beobachtbarer Zustand, der keinen der drei anderen entsprach. Klar, der Raum (wir hatten im vorletzten Jahrhundert auch noch eine Äther-Raum-Theorie) musste auch noch da sein, der die Elemente beinhaltet und das Bewusstsein, das dies alles erfährt.


    Eine alte Darstellung von "Allem".


    Im frühen Buddhismus wurde diese Kategorisierung zwar übernommen, obwohl es erhebliche Anpassungsschwierigkeiten gibt, und umgedeutet.
    Als Erdelement wird hier der körperliche Drucksensor (hart, weich) verstanden (als Sensor verstehe ich hier die Körperlichkeit die Druckerfahrung möglich macht, als auch die Erfahrung selbst, weil Rupa (Körperlichkeit) niemals ohne die anderen 4 Khandas (Gefühl, Bewusstsein etc.) existieren kann).
    Als Feuerelement wird hier der körperliche Hitzesensor (hitze) verstanden.
    Als Wasserelement wird hier der körperliche Klebrigkeitssensor verstanden.
    Als Luftelement wird hier der körperliche Bewegungssensor (???) (bewegung) verstanden (also etwas das Bewegung als Einzelerfahrung hat).


    Es gibt noch weitere Körperlichkeit, wi z. B. das cakkhu (die Körperlichkeit, die das Sehen ermöglicht und bei Wegfall dies verhindert) etc.


    Hier sind die Elemente, wenn auch etwas merkwürdig, direkter Erfahrung zugeordnet!


    Zitat

    Raum sollte als „darüberstehend“ angesehen werden, und eindeutig von Element Geist (nama) und Elemente Körper (rupa), getrennt werden, obgleich einige Schulen Raum als ein Aspekt des Geistes (Verstandes) ansehen.


    Diese Schulen haben den Raum korrekt als Konstruktion des Geistes erkannt und mussten ihn so abtrennen.


    Klar, sind uns heute mehr Sensoren bekannt. Trotzdem reicht diese Aufteilung, um den Weg zum Nirvana ausreichend genau zu beschreiben. Was mir persönlich Probleme bereitete war die Einzelerfahrung von Bewegung. Um Bewegung zu erfahren, brauche ich eigentlich zwei Erfahrungspunkte. Dieser Widerspruch war der Ausgangspunkt, um mich mit dem Thema eingehender auseinanderzusetzen. Glücklicherweise traf ich einen asiatischen Theravada mönch, der mir dazu ein Buch empfahl und dieses habe ich dann (Internet sei Dank) in einem Antiquariat in Schweden gefunden. Es ist von dem genialen Buddhologen: Y. Karunadas, Buddhist Analysis of Matter (Colombo 1967)
    Hier wurde beschrieben, wie die Theravadins in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung sich genau mit diesem Widerspruch beschäftigten und besten stritten :).
    Insgesamt wurde das Thema gut behandelt und man hat danach ein Verständnis dafür, dass es so überliefert ist, obwohl das Ganze nicht besonders kongruent ist.


    Das wichtigste ist aber zu wissen, dass es sich bei den Elementen im Buddhismus um Erfahrungen handelt (wie Hitze etc.) Dann liest sich die ohne dieses Wissen doch sehr schwer verständliche 1. Sutte der Mittleren Sammlung gelich ganz anders:


    Die Wurzel aller Dinge:
    http://palikanon.com/majjhima/m001n.htm


    Auszug:
    Da hat einer, ihr Mönche, nichts erfahren, ist ein gewöhnlicher Mensch, ohne Sinn für das Heilige, der heiligen Lehre unkundig, der heiligen Lehre unzugänglich, ohne Sinn für das Edle, der Lehre der Edlen unkundig, der Lehre der Edlen unzugänglich und nimmt die Erde als Erde, und hat er die Erde als Erde genommen, so denkt er Erde, denkt an die Erde, denkt über die Erde, denkt 'Mein ist die Erde' und freut sich der Erde: und warum? Weil er sie nicht kennt, sage ich.... (Er breitet aus der Erfahrung Erde/Härte die Welt aus.)


    Wer aber, Mönche, als kämpfender Mönch, mit streitendem Busen die unvergleichliche Sicherheit zu erringen trachtet, auch dem gilt die Erde als Erde und hat ihm die Erde als Erde gegolten, dann soll er nicht Erde denken, nicht an die Erde denken, nicht über die Erde denken, nicht denken 'Mein ist die Erde', sich der Erde nicht freuen: und warum nicht? Damit er sie lerne, sage ich. (Er versucht durch satipathana/yoniso manasikara die Weltausbreitung zu verhindern.)


    Gruß
    Sven