soto vs. rinzai

Namaste!

robozo:

es ist wichtig zu wissen das alle zenschulen im zweiten weltkrieg für den krieg waren, und zen nach dem krieg in japan nie mehr den gleichen stellenwert hatte.

Ich denke die japanischen Zen-Schulen spielen außerhalb Japans eine weitaus größere Rolle als in Japan selbst - unabhängig ob nun vor oder nach dem Zweiten Weltkrieg.

Außerhalb Japans werden Sôtô Shû und Rinzai Shû gern als "die" Repräsentanten des japanischen Buddhismus angesehen; aber dabei wird ganz außer Acht gelassen, dass diese Schulen nur sehr begrenzten Einfluss hatten und haben. Während nämlich die genannten Schulen derzeit zusammen höchstens 15 Millionen Anhänger in Japan haben [und davon werden wohl die meisten "Zen" eher so praktizieren, wie ein unregelmäßiger Kirchgänger seinen Katholizismus "praktiziert"], zählen andere Schulen mehr Anhänger, so zum Beispiel die Jôdo Shinshû, die derzeit ca. 23 Millionen Anhänger zählt, oder die Shingon Shû mit allein 12 Millionen Änhängern. Auch die Nichiren-Schulen [zu denen ja auch die Soka Gakkai gehört] werden wohl insgesamt mehr Anhänger auf sich vereinigen wie die japanischen Zen-Schulen; ebenso mit Sicherheit die Jôdo Shû und die Tendai Shû.

Es mag für einen Japan-Touristen zuerst befremdlich erscheinen, aber Fakt ist, dass nicht jeder japanische Tempel ein Zen-Tempel ist; und auch nicht jeder japanische Priester hat Erfahrung im Zazen

robozo:

ich glaube shunryu wird heute als der friedliche zenmeister von nebenan gesehen, während d.t. als der böse militärische hinhalten muss.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang den Film "A Zen Life". Da wird dann auch vermittelt, dass D.T. Suzuki der Jôdo Shinshû sehr nah stand, und keineswegs der knallharte "Zen-Krieger" war.

robozo:

ist das nicht nachkriegs und westliche verklärung japans?

Wie oben schon geschrieben, bin ich der Ansicht, dass unser Bild von "dem" japanischen Buddhismus dringend der Korrektur bedarf!

< gasshô >

Benkei