Namaste!
Noch ein paar Texte, die ich jüngst abgetippt und / oder übersetzt habe:
Hymnen über die Wohltaten im gegenwärtigen Leben
Amida Tathâgata erschien in dieser Welt und offenbarte uns das Kapitel über die Lebensdauer im Sutra des Goldenen Lichtes, um das Unheil zu beseitigen und unser Leben zu verlängern.
Dengyô Daishi, auf dem Berg Hiei, empfand Mitgefühl mit seinen Zeitgenossen: Er empfahl allen die Rezitation von „Namo-Amida-Butsu“ als Beschwörungsformel für die Verhinderung der Sieben Katastrophen.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sprechen, das alle anderen Verdienste bei weitem übertrifft, werden die Hindernisse der Drei Zeiten mit Sicherheit beseitigt.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, erhalten wir unbegrenzte Wohltaten in dieser Welt. Die uns an den Existenzkreislauf bindenden Übel werden vernichtet, der unheilvolle Tod wird überwunden, und unser bestimmendes Karma erlischt.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, werden wir von Brahma und Indra verehrt, und sämtliche Devas und Gottheiten beschützen uns beständig, bei Tag und bei Nacht.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sprechen, werden wir von den Vier Himmelskönigen, die alle üblen Geister von uns abzuhalten vermögen, beständig beschützt, Tag und Nacht.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, werden wir von der Göttin der Erde verehrt, so wie der Schatten niemals den eigenen Körper verlässt, beschützt sie uns beständig, bei Tag und bei Nacht.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, werden wir von großen Nagas wie Nanda und Upananda verehrt und von ihnen beschützt, bei Tag und bei Nacht.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sprechen, verehrt uns Yama, der König des Gesetzes, und seine Wächter der Fünf Üblen Regionen. Sie beschützen uns am Tag und in der Nacht.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, beschützt uns König Mara in der Welt des Begehrens. Dies versprach er Shakyamuni Buddha.
Alle Götter des Himmels und der Erde werden als gütige Gottheiten betrachtet. Sie alle zusammen beschützen die Nenbutsu-Anhänger.
Das Vertrauen in die Unbegrenzte Kraft des Gelübdes entspricht dem Großen Erleuchtungsbewusstsein. Üble Wesen schwärmen zwischen Himmel und Erde und fürchten sich vor dem Vertrauenden.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, folgen uns, so wie der Schatten dem eigenen Körper folgt, Avalokiteshvara und Mahastamaprapta, zusammen mit einer Schar Bodhisattvas, so zahlreich wie die Sandkörner des Ganges.
In den Strahlen des Buddas des Ungehinderten Lichtes verweilen unzählige Amida Buddhas. Diese verwandelten Buddhas beschützen den wahrhaft Vertrauenden ohne Ausnahme.
Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, umgeben uns unzählige Buddhas aus allen Richtungen, zu Hunderten und Tausenden, und beschützen uns mit Freude.
[Die obigen Hymnen zeigen die Wohltaten des Nenbutsu-Übenden im gegenwärtigen Leben auf.]
Hymnen über Amida Buddha aus diversen Sutras
Aus Mitgefühl mit unserer endlosen „Nacht der Verblendung“ erschien Er im „Land der Ruhigen Ernährung“. Er manifestierte sich selbst als „Buddha des Ungehinderten Lichts“, umgeben von dem grenzenlosen Lichtglanz seines Dharma-Körpers.
Amida, der seit unendlichen Zeiten existierende Buddha, hatte Erbarmen mit uns gewöhnlichen Narren in der Welt der „Fünf Entartungen“ und erschien deshalb in der Hauptstadt von Gaya, sich selbst als Shakyamuni Buddha offenbarend.
Auch wenn während einer Zeitspanne von unermesslich vielen Weltaltern unermesslich viele Zungen Amida preisen würden, und jede einzelne dieser Zungen unzählige Laute hervorbrächte, könnte er doch nicht vollständig gerühmt werden.
Die Hingeburt ist leicht zu erlangen – so verkündet es der Große Weise. Die Wesen, die am Reinen Land zweifeln, bezeichnet er als blind und taub.
Unübertroffen ist die Wahre Befreiung, die dem Tathâgata entspricht. Sobald man die Wahre Befreiung erlangt hat, existiert keine Anhaftung mehr und es besteht kein Zweifel.
Die Verwirklichung des „Geistes der Gleichheit“ wird als „Einzelkindstadium“ bezeichnet, das der Buddha-Natur entspricht. Man erreicht dieses Stadium im „Land der Ruhigen Ernährung“.
Tathâgata bedeutet Nirvâna. Nirvâna wird auch Buddha-Natur genannt. Man kann Nirvâna nicht als gewöhnlicher Sterblicher erreichen, sondern erst im „Land der Ruhigen Ernährung“.
Der Buddha sagt: „Wer sich des Vertrauens erfreut, gleicht einem Tathâgata“. Das Große Vertrauen entstammt der Buddha-Natur. Buddha-Natur bedeutet Tathâgata.
Wenn die fühlenden Wesen mit ihrem begrenzten Verstand an Buddha’s grenzenloser Weisheit zweifeln, werden sie in die Zôbara-Bindara-Hölle hinabsinken und dort viele Kalpas lang verschiedene Qualen erleiden.
[Die obigen Hymnen enthalten die Essenz Verschiedener Sutras über Amida Buddha.]
beide Hymnen aus dem "Jôdo Wasan" von Shinran Shonin (Kell-Übersetzung von IABC)
Lobhymne auf das Nenbutsu
(von Ippen Shonin)
Betrachte den Leib: er ist wie Schaum auf dem Wasser, ist er vergangen, ist auch der Mensch nicht mehr. Bedenke das Leben: es ist wie des Mondes Schatten, währt nicht länger als einen Atemzug.
Der Menschen, der Himmelswesen guter Welten Gestalt schätzen wir sehr und können sie doch niemals bewahren. Der Hölle, der Dämonen und der Tiere Qualen möchten wir entgehen und fallen ihnen doch anheim.
All die Formen vor unseren Augen entbehren der Farbe für den, der da blind. All die Worte an unseren Ohren entbehren der Töne für den, der da taub.
Das Erlebnis von Duft und Geschmack ist wahrlich nur von kurzer Dauer. Hört der Atem auf zu strömen, bleibt nichts, was wir noch vermöchten.
Seit Urzeiten in fernster Vergangenheit bis heute zu dieser Stunde: nie erfüllten sich unsere sehnlichsten Wünsche, und wir sind betrübt.
Auch die den Weg der Heiligen und den Weg des Reinen Landes erfassten, sie alle – beenden sie ihre Illusionen über Werden und Vergehen nicht – geraten nur immer tiefer in den Strudel der Wiedergeburt.
Einer Gesinnung, die der Erleuchtungswahrheit widerspricht, dass gut und böse nicht voneinander zu trennen, gelten richtig und falsch als eines, wie beschämend ist doch diese verblendete Weisheit!
Wir sagen: „Leidenschaften und Begierden sind nichts anderes als die Erleuchtung“ und begehen Untat um Untat. Wir hören: „der Kreislauf von Geburt und Tod ist nichts anderes als Nirvâna“ und hängen doch an diesem Leben.
Der reine Buddha-Leib der Essenz allen Seins ist der wahre, ewige Buddha. Da er jenseits von Verblendung und Erleuchtung weilt, hilft es nichts, ob man um ihn weiß oder nicht.
Der Buddha-Leib des Verdienstes, in unzähligen Übungen vollendet, ist der Buddha der Verbindung von Wahrheit und Weisheit. Da ihm Erleuchtungszustand und Weisheit nicht zwei sind, hilft er weder dem ihn in der Meditation noch dem ihn in der Anrufung Suchenden.
Der Buddha-Leib der Verwandlung, Böses besiegend und Gutes vollbringend, ist der Buddha, der bei gutem Karma den erkrankten Geist heilt. Aber denen, welche die Zehn Schlimmen Taten und die Fünf Höllen-Taten begehen und ohne karmische Beziehung zu ihm sind, denen hilft er nicht, sich aus dem Meer des Leidens zu befreien.
Der Buddha-Leib des Verdienstes als Ursprung und Frucht des Namens ist der Buddha, der die gewöhnlichen Unerleuchteten befreit. Gelobend, alle Wesen der Zehn Himmelsrichtungen zu erlösen, ist kein einziger davon ausgenommen.
Im Namen von Amidas alles übertreffendem Besonderen Gelöbnis ist die unfassbare Wirkung der Kraft des Anderen; rezitieren wir ihn, einfach den Worten folgend, schwindet im Sprechen alles Karma in Leben und Tod.
Außer der ersten einen Anrufung gibt es keine letzten zehn Anrufungen im Sterben: mit jedem Moment beginnt sie von neuem, nach jedem Moment ist sie vorbei.
Ganz dem Sprechen hingegeben, gibt es weder Anfang noch Ende. Im Einssein von Buddha und Mensch sprich: „Namu-Amida-Butsu“.
Wirf geschwind alles von dir ab, Amida vertraue ganz. „Namu-Amida-Butsu“, mit dem letzten Atem gehaucht: darin gipfelt all unser Sehnen.
Da, aus dem Land der Glückseligkeit, erscheinen vor dem Sprechenden Amida, Kannon und Seishi, und alle Heiligen, unzählig wie der Sand des Ganges, strecken ihm gemeinsam ihre Hände entgegen, heißen ihn willkommen und geleiten ihn in das Reine Land.
Gelöbnis der Amida-Jünger in Hymnenform
(von Ippen Shonin)
Wir Jünger Buddhas geloben, von unserer jetzigen Verkörperung an bis ans Ende aller Zeiten nicht an Leib und Leben zu haften, sondern uns ganz dem Urgelöbnis hinzugeben.
Bis zu unserem Lebensende rezitieren wir von ganzem Herzen den Namen. Wir predigen weder Gut noch Böse, noch handeln wir gut oder böse.
Denen, die dieses praktizieren, da sie dem Urgelöbnis Amidas folgen, mögen Buddha Amida, Kannon und Seishi, alle fünf mal fünf Bodhisattvas, die unzähligen Heiligen und alle Buddhas, die für Amida zeugen, – in allen sechs Himmelsrichtungen und so zahlreich wie der Sand des Ganges – zu allen sechs Stunden des Tages und der Nacht fortgesetzt und ohne Unterlass wie der Schatten, der der Form folgt und sich niemals von ihr trennt, ihre Barmherzigkeit und ihren Schutz gewähren.
Möge unser Geist nicht in Verwirrung geraten, von plötzlicher Krankheit seien wir verschont und vor einem jähen Tod bewahrt. Unser Leib sei frei von Schmerzen und unser Geist nicht voll von Tollheit.
Mögen Geist und Leib gelassen bleiben wie im Zustand der Meditation.
Geht dann unser Leben zu Ende, kommen alle Heiligen, uns zu empfangen und, vom Urgelübde Amidas getragen, werden wir in das Land der Glückseligkeit hingeboren.
beide Texte aus "Die Wanderungen des Mönchs Ippen"
Gobunshô III-13
Über die Anhänger unserer Tradition
Anhänger unserer Tradition - sowohl diejenigen, in denen tiefgefestigtes Vertrauen [Shinjin] bereits verankert ist, als auch diejenigen, deren Vertrauen (in den Buddha) noch nicht gefestigt ist, die aber danach streben, das gefestigte Vertrauen zu erlangen - müssen die folgenden Punkte bedenken:
Nehmt zuallererst äußerlich die Gesetze des Staates als grundlegend an und verachtet keinen der Gottheiten, Buddhas oder Bodhisattvas; verleumdet keine anderen Traditionen oder andere buddhistische Lehren. Schätzt die Landesregierung oder die kommunale Leitung nicht gering, sondern erfüllt eure gesellschaftlichen Pflichten und zahlt vollständig eure Steuern.[1] Verlasst euch innerlich von ganzem Herzen und unerschütterlich auf Amida Tathâgata, um ins Reinen Land hingeboren zu werden, und verschwendet keine Gedanken an die Verschiedenen Übungen und guten Taten; wenn wir uns ohne einen einzigen Gedanken des Zweifels dem Buddha anvertrauen, werden wir sicherlich ins wahre und echte Reinen Land der höchsten Glückseligkeit hingeboren. Mit diesem Verständnis wird man als Nenbutsu-Anhänger angesehen, welcher das tiefgefestigte Vertrauen durch Amida Tathâgatas Andere Kraft verwirklicht hat.
Nachdem wir auf diese Weise das tiefgefestigte Vertrauen erlangt haben, welches durch das Nenbutsu ausgedrückt wird, sollten wir erkennen, dass wir, obwohl wir elende Wesen mit tiefem unheilvollen Karma sind, die das ganze Leben lang Untaten begehen, wenn wir einmal mit dem einen Gedankenmoment der Zuflucht zu Amida das Vertrauen erwecken, durch das Wirken des Gelübdes des Buddha ohne weiteres gerettet werden. In tiefer Erkenntnis der Gnade von Amida Tathâgatas unvorstellbarem, alles übertreffendem Urgelübde – der mächtigen Ursache der Hingeburt – sprechen wir dann einfach das Nenbutsu, schlafend oder gehend, in Dankbarkeit für Buddhas Wohlwollen, und vergelten die Wohltaten des Tathâgata Amida.
Nichts, was wir darüber hinaus wissen, ist für die Erlangung der Hingeburt von Nutzen, aber heutzutage reden die Leute absurderweise – als ob etwas fehlen würde – über unbekannte, exzentrische Lehren, die nicht innerhalb unserer Tradition übertragen wurden; so verwirren sie andere und bringen die unübertroffene Übertragung des Dharma in Misskredit. Das ist in der Tat eine beklagenswerte Situation. Wir müssen sehr sorgfältig darüber nachdenken. Hochachtungsvoll.
[1] Wörtlich übersetzt: „Vernachlässigt nicht die Militärgouverneure der Provinzen oder die örtlichen Landbesitzer, sondern erfüllt die festgelegten jährlichen Abgaben und Zahlungen an die Beamten in vollem Umfang.“
übersetzt aus "Rennyo The Second Founder of Shin Buddhism"
< gasshô >
Benkei
Namo-Amida-Butsu