Beiträge von Friede


    Generell hast du Recht.
    Habe ich aber ein gestörtes Verhältnis zu meinen Mitmenschen, durch Karma und/oder durch prägende Erlebnisse angeeignet dann macht es Sinn, erst einmal in Askese zu gehen um in einen Zustand der inneren Ruhe zu kommen. Da habe ich die Möglichkeit meinen Umgang mit meinen Mitmenschen aus einer Distanz zu betrachten. Aus der Stille und der Bedürfnislosigkeit in der Askese erkenne ich die Zusammenhänge und die Ursachen meines Verhaltens, korrigiere es und finde einen neuen Weg im Umgang mit den Mitmenschen.
    Askese ist nur ganz selten für den Rest des Lebens gewollt, es ist lediglich ein Hilfsmittel, genau wie die Meditation, um mich innerlich zu befreien von Lastern und Fehlverhalten und um meinem wahren Ich näher zu kommen.
    Askese ist gleich der Klausur in den Klöstern, nur für eine gewisse Zeit gedacht die man selbst benötigt.

    Mascha:

    Tut mir leid, ich schaff das grad nicht alles zu lesen und habs nur überflogen.
    Meine Frage kam auf, da Friede zwischen Geist und Körper unterschied, mit Askese sie quasi den Körper zähmen wollte (?!)
    Für mich ist diese Trennung nicht so klar und überhaupt entsteht doch der meiste Ärger im Kopf - der gehört ganz klar zum Körper, beinhaltet aber wohl auch den Geist!
    Aber vielleicht war es ja so gemeint, wie Grund im letzten Post schrieb?


    nicht zähmen, Mascha, sondern Körper und Geist zur Ruhe kommen lassen, das habe ich mit Askese geschafft.
    Askese ist doch im Grunde nur eine Absage an diverse energieraubende Elemente bzw. Zustände und Askese/Verzicht wird für jeden Menschen individuell sein.
    Was mein Leben beeinträchtigt, tut es ja gewiss nicht gleich bei den anderen Menschen.
    Wer sich für Askese entscheidet wird seinen Verzicht in dem suchen, was ihm am Meisten als sein Laster erscheint und das Laster wiederum ist auch Karma.
    Die Askese kann auch auf seelisch-geistiger Ebene stattfinden. Verzicht auf zwischenmenschliche Beziehungen, Geselligkeit.
    Eremitendasein gewissermaßen, das ist nicht unbedingt körperlich.
    Was nützt z.B. die Askese durch Nahrungsentzug wenn die Person eh nicht gerne isst?
    Die Askese bringt nur was, wenn ich sie an meinem Defizit ansetze, dieses Defizit durch Enthaltung neutralisieren um dadurch den Zustand kennenzulernen, wie sich mein Leben ohne mein Laster anfühlt.
    Die Ursachen meiner Laster werden klar erkennbar wenn ich in Askese lebe.

    Mascha:

    Hallo Friede und willkommen!


    Dann denkst du, dass das meiste Verlangen aus dem Körper kommt?


    Hallo Mascha,
    vielleicht besser aus einem Ungleichgewicht? Körper alleine ist es sicher nicht, eher das Empfinden einer Disharmonie in meinem Leben.
    Askese nur um der Askese willen wird vielleicht nicht so nachhaltig sein weil dabei die innere Notwendigkeit nicht da ist?
    Aber das ist jetzt auch rein meine Erfahrung.
    Es hängt alles zusammen mit dem Karma dem Ego und den Lebenssituationen.
    Es ist das Karma, das mein Lebensthema ist, was ich mitbringe aus meiner Astralen Existenz.
    Es ist die Lebenssituation, die mich mit prägt.
    Es ist mein Ego welches an diesen Verhaltensmustern aus diesem Karma und dieser Prägung festhalten will.
    Wenn ich aus diesem ständig kreisenden Schema heraus möchte und mein Karma damit auflösen will so muss ich wohl zuerst ganz herunterfahren und leer werden, das ist nicht einfach weil das Ego mich immer und immer wieder überlisten will.
    Wenn ich in meinem System Tanz mit dem alten Ego verweile und in den Kreisen weiter mich bewege, wenn ich nicht einen Schlussstrich setze in meinem Verhalten wird sich nichts ändern, es wird die Versuchung viel zu groß sein um bei meinem Vorsatz zu bleiben.
    Und was das Wichtigste ist, ich brauche den Raum und die Zeit um erst einmal klar erkennen zu können wo ich stehe, wie ich zu der Person geworden bin und was ich an mir gut oder nicht gut finde, das alles kann ich nicht erkennen wenn ich feststecke im lauten Treiben und im Konsum und Karrierekampf.
    Askese ist deshalb eine ideale Möglichkeit, herunterzufahren mit Körper und Geist, sich entleeren von allen Zwängen und Trieben um einen Zustand der Bedürfnislosigkeit zu erreichen, geistig als auch körperlich und in diesem Zustand ist mir alles ganz klar geworden, was mein Ungleichgewicht verursacht, wo es herrührt und wo ich an mir arbeiten muss um dieses schädliche Verhalten wieder abzulegen.
    Ich habe die Askese in einigen Bereichen beibehalten auch wenn ich jetzt eigentlich schon vieles geändert habe in meinem Verhalten aber die Askese tut mir gut, darum bleib ich dabei.
    Nicht fanatisch natürlich.

    Hallo, ich bin neu hier
    mit Askese konnte ich einige für mich unangenehme Verhaltensmuster an mir neutralisieren.
    Das überstarke Ego, welches ständig nach Bestätigung und Befriedigung giert, welches jeden Tag auf´s Neue seine Unterhaltung und Erfolgserlebnisse verlangt, einfach gesagt, ich bin mir selbst auf den Geist gegangen.
    Habe dann aufgeräumt mit meinem Ego und bin in die Askese gegangen um erst einmal leer zu werden.
    Es ist ja so, dass man meist unbewusst immer und immer wieder die angelernten Verhaltensmuster praktiziert, wie in einem Tanz sich mit seiner Umwelt im Kreis bewegt, merkt, da läuft etwas nicht richtig aber zu betäubt und eingenebelt ist von seinem Ego, um dann noch einen klaren Blick zu bekommen.
    Und da kann die Askese riesengroßen Nutzen haben, das System erst mal auf standby herunterfahren, sich einfach mal Zeit geben ohne Eintrübung von Außen. Seinem Geist damit verdeutlichen, dass Körper nicht der Meister über uns ist. Erfahrung indem wir nicht dem körperlichen Verlangen nachgeben. Learning bei Doing, zuzusagen
    Eine einprägende Bewusstseinserweiterung erfolgt durch die Askese, sich durch körperliches (materielles) Erleben wach machen, dass ich nicht überwiegend Körper bin sondern Geist. Und, dass mein Geist der Meister ist und nicht mein Körper.
    (Damals hatte ich mich noch nicht mit Buddhismus beschäftigt)
    Das ist aber nur meine eigenen Erfahrung mit Askese, es muss daher nicht unbedingt für andere gelten.