Dank euch beiden für die Antworten! Ich habe dazu noch Rückfragen.
VOOM108:Bestimmte Zustände bewusst zu erzeugen halte ich für einen eher psychologischen Ansatz.
Ich frage mich, ob ich dann möglicherweise die Meditation zur Erzeugung von Mitgefühl falsch verstehe. Ich habe hier im Forum gelesen, dass der Name für diese Meditation Metta Bhavana Meditation lautet. Bei dieser Praktik ist es doch üblich, gezielt Vorstellungen von Mitgefühl, Liebe, Güte zu erzeugen, um schließlich mit einer mitfühlenden, liebenden, gütigen Haltung den Menschen zu begegnen? Oder irre ich mich da? Das wäre dann doch aber keine psychologische, sondern eine inmitten des Buddhismus entspringende Meditation zur bewussten Erzeugung bestimmter Zustände.
VOOM108:Aber es spricht eigentlich nichts dagegen, beides zu tun und damit zu experimentieren, solange man die Sachen nicht mischt und zusammenrührt. Das verträgt sich meistens nicht gut. Aber mit einem gewissen Abstand mal so und mal so zu meditieren und dann zu schauen, was einen gerade weiterbringt, was einem im Alltag wirklich hilft (und darum geht es ja immer), dagegen spricht aus buddhistischer Sicht meinem Verständnis nach nichts...
Ja, dieser Einschätzung von dir kann ich vollkommen zustimmen. Ich darf ausprobieren, was ich möchte, und dann meine eigene Meditationspraxis so ausrichten, wie es mir gut tut. Meine Frage ist auch weniger darauf angelegt, die Erlaubnis für etwas zu bekommen. Ich möchte vielmehr herausfinden, wie erfahrene Meditierende dazu stehen und welche Erfahrungen sie damit gesammelt haben. Denn auch jetzt probiere ich ja in der Meditation Dinge aus, die andere (Meister? Zumindest Erfahrene) für sinnvoll erachten. Ich gebe diesen Menschen einen Vertrauensvorschuss, um nicht alle Sackgassen selbst erkunden zu müssen.
mukti:aufschlussreich hierzu finde ich das Buch von Nyanaponika "Geistestraining durch Achtsamkeit"
Ich muss gestehen, dass es mir schwerfällt, den von dir zitierten Text auf meine Unsicherheit zu beziehen. Ist die Achtsamkeit als "Einsatzpunkt" in etwa das, was ich als reines Beobachten bezeichnet habe? Und ist Achtsamkeit als "Angelpunkt" dann eine Weiterentwicklung, die mir die "Formung des Geistes" durch gezieltes Erzeugen bestimmter Vorstellungen ermöglicht? Hm, du merkst vielleicht, dass ich dir oder genauer dem Text noch nicht ganz folgen kann. Wenn du mir das noch einmal aus deiner Sicht heraus erläutern magst, wäre ich dir sehr dankbar.