Beiträge von Volki

    Meine Frau und ich besuchen relativ regelmäßig den Tempel in Ludwigshafen, Wat Buddha Apa. Das ist ein sehr schöner Temepl mit einem sehr netten Abt, Ajarn Chatchawan. Es gibt da auch seit neustem ein Buch über unseren Ajran und den Tempel in Ludwigshafen: "Kleiner Mönch in einer großen Welt." Das Buch ist auf deutsch, die "Tempelsprache" allerdings Thai, was die Sache für deutsche Buddhisten, die nicht mit einer Thailänderin liiert sind, ziemlich schwer macht. Auch für mich, der eine thailändische Ehefrau hat, ist es schon recht schwer, zu verstehen, was geredet wird. Deshalb gehe ich hin und wieder auch in den Shaolin Tempel in Otterberg bei Kaiserslautern. Da hat man dann alles auf Deutsch. Dieser Tempel ist auch malerisch schön gelegen und alleine schon durch die Abgeschiedenheit des Anwesens hat man schon Ruhe und Entspannung. Der Tempel innen ist auch sehr schön eingerichtet.

    Frank1:

    Hallo GMC,


    mich befällt das Gefühl, dass Du eine Ausrede suchst. Wenn Du Dich mit dem Buddhismus nicht beschäftigen willst, lass es. Vielleicht kommst Du später wieder mal auf den Weg....


    Frank


    Ich weiss nicht, ob Du da Recht hast. Das muss ja nicht unbedingt eine Ausrede sein, sondern tatsächliches "Suchen" nach dem richtigen Weg. Und mit dem "Suchen" hat er doch den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. In diesem und in vielen weiteren, noch kommenden Leben hat er ja genug Zeit, sich immer wieder ein wenig mehr zu "bessern". Auch Buddha hat ja etliche Wiedergeburten gebraucht bis zur Erleuchtung. Das sollte uns doch immer bewusst sein: der Weg zur Erleuchtung ist sehr lang und steinig. Wer es da zu eilig hat, kann durchaus auch zu Fall kommen!

    Tsultrim Dorje:

    ...
    Klar gibt es in Asien auch Menschen die sich Gedanken machen, aber dort ist die Anzahl derer die dies tun sehr viel geringer als bei uns. Was ich nicht mag, um es in deinen Worten auszudrücken, ist dieses romantische Gerede über Asien, besonders wenn es um Buddhismus geht. Wenn hier Menschen in den Tempel gehen, geschieht das meist aus dem Grund um für Reichtum, Erfolg und Gesundheit zu beten. Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Genau so ist es!


    (Textliche Hervorhebung durch mich)

    Matthias65:
    Tsultrim Dorje:

    Sorry komplett falsch


    Tsultrim, ich mag einfach solche undifferenzierten Aussagen nicht wie "in Asien macht sich kein Mensch solche Gedanken". Deine Aussage mag ich auch nicht, denn komplett falsch ist meine Sichtweise sicherlich auch nicht.
    Ich bin mir sicher, es gibt auch in Asien Menschen, die sich Gedanken machen über den "Verzehr von Fleisch" und wenn es auch nur eine Minderheit ist (wie in Europa im Übrigen auch !).


    Ich habe lange genug in Asien gelebt und gearbeitet (in Sri Lanka und Thailand) und habe dabei niemals auch nur einen asiatischen Buddhisten kennen gelernt, der sich über vegetarische Ernährung Gedanken gemacht hätte! Nicht einen! Was natürlich nicht heisst, dass es solche Leute nicht auch gibt. Ich werde jedenfalls ganz sicher beim nächsten Besuch bei meiner Familie in Thailand mal das Gespräch darauf bringen. Bin mal auf deren Reaktion echt gespannt.

    Erdmaus:

    ...
    Man muss sich klarmachen, dass der einzige Vorteil des Fleischkonsums im persönlichen Lustempfinden beim Verzehr, sowie anderen körperlichen Faktoren liegt. ...


    Vergiss aber auch eines nicht: der Mensch ist von der Natur her ganz klar als "Fleischfresser" ausgerichtet. Hätte die Natur für den Menschen ein vegetarisches Leben im Sinn gehabt, dann hätten wir Kauleisten und keine Zähne.

    Matthias65:
    Volki:

    In Asien macht sich kein Mensch solche Gedanken.


    Ich habe mal beobachtet, dass eine Thailänderin einen verletzten Vogel von der Straße weggetragen hat und zwar im laufenden Verkehr (sie hätte sich selbst dabei verletzen können).


    Dass sich in Asien "kein Mensch" solche Gedanken macht, bezweifel ich. Auch dort wird Mitgefühl praktiziert, auch für Tiere.


    Sicher, sicher. Da hast Du mich falsch verstanden. Ich habe das auf's Fleischessen bezogen.

    Erdmaus:
    Zitat

    Der Buddhismus jedenfalls schreibt nicht vor, dass man sich vegetarisch ernähren muss.


    Da steht doch eindeutig, dass man Fleisch nicht essen soll, wenn das Tier extra für einen geschlachtet wurde. Selbstverständlich wurde das Tier im Supermarkt für den zahlenden Konsumenten geschlachtet (ich verstehe gar nicht, warum man das sogar noch extra erwähnen muss).


    Das Tier wurde aber nicht "extra" für eine bestimmte Person geschlachtet, es sei denn, jemand man macht eine "Vorbestelltung" für irgendeinen Braten o.ä.. Wenn der Metzger einen schlechten Tag hat und niemand das Fleisch kauft, wirft es es weg oder macht Hundefutter etc. daraus. Es wurde also nicht füe eine bestinmmte Person geschlachtet. Mit der selben Begründung könnte man Buddhisten ja auch z.B. das Busfahren verbieten. Der Busunternehmer ist ja auch nicht nur für die einzelne Person unterwegs, genauso, wie auch der Metzger nicht für eine Einzelperson schlachtet. Überfährt der Busfahrer dann unglücklicherweise einen Menschen und tötet ihn somit, bin ich als Buddhist dann auch mitschuldig am Tod dieses Menschen, nur weil ich im Bus gessen habe?


    Diese Art der Diskussion ist genau das, was ich in einem früheren Beitrag als "typisch westlich" bezeichnet habe. In Asien macht sich kein Mensch solche Gedanken.

    Markus Bertulat:

    ...
    Wenn man Fleisch konsumiert, halte ich es für das oberste Gebot, dass man es verzehrt und nicht das es im Müll landet. Ich betrachte dies als eine ethische Verpflichtung, unabhängig ob man religiös ist, oder nicht. ...
    Gruß
    Markus


    Sehr richtig und gut ausgedrückt.


    Der Metzger tötet das Tier so oder so. Wenn er das Fleisch nicht verkauft, bedient er sich und seine Familie selber damit oder er wirft es weg oder es wird zu Hundefutter. Wenn jemand aus falsch verstandenen buddhistischen Gründen kein Fleisch isst, dann darf er/sie strenggenommen auch weder mit dem Auto noch mit der Bahn fahren. Denn da werden schließlich auch Tiere getötet. Kann man nach jeder Autobahnfahrt deutlich an der Windschutzscheibe sehen.


    Es soll jeder das essen, was er für richtig hält und was ihm schmeckt. Der Buddhismus jedenfalls schreibt nicht vor, dass man sich vegetarisch ernähren muss.

    fotost:

    ... (bei dem Pferdefleischproblem, das wir im Moment haben dürften buddhistische Mönche in Europa echt Probleme haben :lol: ).


    Oh, ja. Also keine Lasagne! :lol:


    fotost:

    Weiter gibt es die Regel, daß nur Fleisch anzunehmen erlaubt ist, das 'unbesehn, ungehört, unvermutet' geschlachtet wurde. Das unvermutet bedeutet hier, daß ein Mönch nicht Grund für die Annahme haben darf, daß ein Tier nur für seine Speise getötet wurde. Ich unterstelle hier aber keine religiöse Motivation, sondern eine soziale, wie bei vielen anderen Speisetabus. Buddha wollte verhindern, daß Gläubige ein Tier töten, daß für sie nützlich ist, um Darmapunkte durch die Speisung der Mönche mit etwas besonders Leckerem zu gewinnen, also zum Beispiel ein Huhn schlachten, das noch Eier legen kann.


    http://www.palikanon.com/majjhima/m055n.htm


    Das macht auch Sinn. Man verhindert so, dass arme Menschen vielleicht ihr letztes Huhn schlachten, nur für die Mönche, und dann vielleicht selber Hunger leiden müssen. Die Mönche hätten somit ja Leid zugefügt und das ist ja nicht Sinn der Sache.


    Wie gesagt, ich habe in Asien gelebt und bin auch hier in Deutschland meistens in einem thailändische Tempel, und habe noch nie erlebt, dass die Mönche kein Fleisch oder Fisch gegessen hätten. Das ist, glaube ich, eher eine recht westliche Sichtweise. Da der Buddhismus im Westen immer weiter Fuss fasst, was ich sehr begrüße, könnte es meiner Meinung nach durchaus sein, dass sich im Laufe der Zeit auch eine westliche Art des Buddhismus bildet, mit einigen eigenen Regeln, so z.B. vegetarische Ernährung. Allerdings dürfte man ja dann streng genommen auch kein Auto mehr fahren, von schrecklichen Unfällen, die ja jedem passieren können, mal ganz abgesehen. Man muss sich ja nur mal die Windschutzscheibe seines Autos ansehen nach einer längeren Autobahnfahrt.

    Kann es sein, dass dies in erster Linie ein "europäisches Problem" ist? Ich sehe kein Problem darin, Fleisch zu essen. Ich habe lange in Asien gelebt und kann mich nicht erinnern, dass ich dort Mönche gesehen habe, die kein Fleisch gegessen haben. Fleisch-Essen hat ja nichts mit töten zu tun, sofern man nicht gerade Metzger oder Jäger oder etwas in der Art ist. Auch ist der Mensch ja von Natur aus ein Fleischfresser. Ich glaube, in den buddhistischen Ländern Asiens macht sich keine solchen Gedanken.