Beiträge von antelatis

    Da kann ich dir antworten. In die Hauslosigkeit gehen bedeutet gerade bei den sinnlichen Begierden des Körperlichen sich davon ganz bewusst zu trennen. Also muss man die Erfahrungen des Sexuellen gemacht haben. Da ist überhaupt kein Abtrainieren nötig. Bei mir zum Beispiel ist das ganz weg, das Verlangen, das Begehren, ich hab so die Schnauze voll von dem dauernd verbergen, immer auf Etikette achten, bloß nicht auffallen, andauernd Rücksicht auf die Begebenheiten des anderen nehmen das es ganz einfach nicht mehr gewollt ist, ganz ohne Unterdrückung. Bei mir war es genauso wie bei meinem Mann nach sechs Jahren Ehe überhaupt kein Thema mehr, es gab wichtigeres, zum Beispiel zufrieden sein. Ich musste das mach seinem Tod neu erfahren das es eine vollkommen sinnlose Leidenszeit war bis heute wieder. Mir ist Sex wieder egal, ergibt es sich ist es nur weil da einer ist der Sex mit mir haben will mich interessiert das nicht. Einfach mitzumachen gehört zu den Dingen die man sich an trainieren muss. Interessant ist das sich ganz ohne Ego da rein fallen zu lassen. Aber dafür all die Regeln und Riten lernen und einhalten, kein Bock drauf. Als Heilgänger gibt es keine Begierden mehr. Kein Verlangen, kein Hass und kein Glauben wollen. Falls das nicht Elitär genug ist lass es Dir von Sudhana übersetzen, der weiß genau wovon ich spreche.

    Von dem Gefühl des sexuellen Verlangens kann man sich aber doch nicht einfach so trennen. Das ist ja so, als würdest du sagen, ich trenne mich davon Hunger oder Schmerz zu empfinden. Ab einen bestimmten Alter vergeht die sexuelle Lust bei den meisten Menschen zwar, aber das hat ja nichts mit Willenskraft zu tun, sondern ist eine körperliche Entwicklung, die man kaum beeinflussen kann.

    Danke für diese ausführliche Erklärung, das ist wirklich interessant :)


    Das ist also sozusagen tatsächlich kein Kavaliersdelikt und kann dramatische Konsequenzen haben.


    Gehen diese Bhikku Mönche davon aus, dass man sich das sexuelle Verlangen abtrainieren kann, und ein guter Mönch darum gar nicht an so was denkt, oder setzten sie voraus, dass man dieses Verlangen - das die meisten Menschen ja von Natur aus haben - ständig unterdrücken muss, selbst wenn es noch so schwer fällt?

    Was mich mal interessieren würde, wie lange am Stück müsst ihr meditieren, damit sich solche "besonderen" Zustände einstellen können?

    Mal 10 Minuten, mal Tage, mal gar nicht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ist das ein ernst gemeinter Beitrag? Nach 10 Minuten Meditation merkst du schon was besonderes? Und du meditierst schon mal Tage lang am Stück?

    Wenn ich was über christliche Mönche sehe oder höre ist da auch nur ganz selten eine Frau dabei. Woran das wohl liegen mag?

    Frauen spielen in der christlichen Kirche traditionell eine eher untergeordnete Rolle, ist das bei den Buddhisten auch so? Es scheint doch unverhältnismäßig mehr männliche Erleuchtete, Lehrer und Meister zu geben, oder täusche ich mich da so sehr?

    Fast wäre ich versucht gewesen zu schreiben, dass das eine ziemlich dämliche Frage ist. Was sollten denn Männer den Frauen in der Beziehung voraus haben?

    Na ja, ich habe bis jetzt nur von erleuchteten Männern gehört und auch wenn ich was über Buddhistische Mönche sehe oder höre, ist nur ganz selten mal eine Frau dabei.

    Wenn mir jemand sagt, dass Universum sei anfanglos, ein ewiger Kreislauf oder einfach so aus dem Nichts entstanden, dann fühlt sich das für mich so an, als wisse die Person nicht weiter, will es aber nicht zugeben. Das ist ja so ähnlich wie der Spruch: "Gottes Wege sind unergründlich".

    Demnach gibt es doch keine Götter (denn echte Götter sind das ja nicht, wenn sie nichts mit der Schöpfung der Welt zu tun haben und nur wenig Macht besitzen) und die Welt und das Universum sind von sich aus entstanden und nicht von Gott/Göttern mit einem Plan geschaffen? Ich dachte, der Gott Brahma hätte das Universum geschaffen? Dann geht der Buddhismus davon aus, dass es keinen Plan und Schöpfer gibt und das Universum so entstanden ist, wie es die moderne Wissenschaft annimmt, mit der Ausnahme, dass irgendwo dazwischen noch andere Wesen (diese Halbgötter) existieren?

    Ich habe mal einen (tibetischen) Lehrer gefragt, wie man sich verhalten sollte, wenn man Göttern begegnet. Er meinte: "Ihnen den Buddhadharma nahe bringen" ;)


    Aus tibetischer Sicht ist der Götterbereich eher schwierig zum Erlangen der Erleuchtung, weil es den Wesen so gut geht, dass sie keine Motivation, keinen Leidensdruck haben, um etwas zu verändern. Da ihr zustand aber samsarisch/karmisch ist, sammeln sie u.Umst. keine neuen guten Eindrücke an, so dass sie irgendwann tief fallen und keine geistigen Mittel haben, um das zu verhindern. Mit Buddhas Lehre würde es vllt. gar nicht so weit kommen und sie könnten aus dem samsarischen Kreislauf aussteigen, wie es Buddhas tun.


    Die Frage "wer steht höher" stellt sich gar nicht, weil ein Buddha eben nicht mehr im samsarischen Kreislauf gebunden ist. Er steht ausserhalb von jedem "höher" oder "niedriger", das sind Bewertungen oder Kategorien die einem erleuchteten Wesen nicht mehr relevant sind.

    So richtige Götter sind das ja aber nicht, oder? Hört sich eher nach etwas dekadenten Halbgöttern an. Aber dennoch haben diese die Erde und das gesamte Universum und alle Menschen geschaffen? Aber warum sie das getan haben, weiß man nicht?

    Du glaubst, die Götter könnten ihre Meinung inzwischen geändert haben, und was damals galt, ist heute nicht mehr so?

    Noch mal eine Frage zu den Göttern/Schöpfern: Haben diese eigentlich eher ein Interesse daran, dass die Menschen erleuchtet werden, oder wollen sie dies eher verhindern? Oder gibt es da solche und solche?

    Diese Fragen hören sich an wie Fragen bei einer Buchbesprechung zu einem Fantasieroman. :?


    Du stellst die Fragen hier an Menschen. Wie soll einer von ihnen (heute und vor hunderten von Jahren) wissen, was einem Gott für Ideen im "Kopf" herum gehen? Zumal doch sowieso alles permanent im Wandel ist.

    Wenn der Buddhismus so viel zu den Göttern sagen kann (und Buddha sogar mit ihnen kommuniziert hat) , dann müsste er doch auch etwas über deren Beweggründe zu sagen haben. Würde mich echt interessieren, ob diese Götter eher ein Interesse daran haben, dass wir erleuchtet werden oder nicht.

    Noch mal eine Frage zu den Göttern/Schöpfern: Haben diese eigentlich eher ein Interesse daran, dass die Menschen erleuchtet werden, oder wollen sie dies eher verhindern? Oder gibt es da solche und solche?

    Ganz schön kompliziert, das mit den Göttern im Buddhismus.


    Woher weiß man das alles eigentlich, gab es denn schon vor dem Buddha irgendwelche Propheten oder so, die diese Informationen auf die Erde gebracht haben?

    Diese vergänglichen Götter (wie zum Beispiel Brahma, der die Welt erschaffen hat) stehen aber noch über dem erleuchteten Buddha, oder?

    Erleuchtung bzw. Nirvana ist das Höchste im Buddhismus. Der Buddha war erleuchtet, die Götter sind es gewöhnlich nicht.

    Demnach haben die Götter die Welt geschaffen (und den Buddha damit auch?), in der der Buddha gefangen war, und nachdem er sich daraus befreit hat, hat er sie damit übertroffen?

    Ich habe nur mal einen flüchtigen Blick auf diese Kosmologie geworfen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Leben ausreicht, um da durchzusteigen ;)

    Was wäre denn ein natürlicher Ursprung? Und warum schließt "natürlich" Gott aus? Und wer oder was wäre denn für Dich Gott?


    Natürlich würde halt bedeuten, dass es keinen tieferen Sinn gibt. Wenn es hingegen einen Schöpfer gäbe, dann hätte er auch sicher einen Plan gehabt und alles könnte eine bestimmt Bedeutung haben. Gott wäre der bewusste Schöpfer dieser Welt.


    Nein, ich will nicht wissen, ob es einen Gott gibt, und ich will auch keine Beweise für das eine oder das andere. Ich will nur wissen, von was der Buddhismus ausgeht. Mich interessiert einfach nur, welche Schlüsse der Buddhismus gezogen hat.

    Das ist ja erstaunlich konkret und hat auch einen logischen Sinn, der sich gut mit dem Konzept der Wiedergeburt und der Verblendung verknüpfen lässt. Wenn selbst Buddha diese Version bestätigt hat, warum sagen einem Buddhisten dann heutzutage nicht genau das, wenn man sie nach Gott fragt und wissen will, was hinter allem steckt?

    Kann man dann sagen, der Buddhismus legt sich bei der Frage, ob es einen Gott gibt und wie dieser "aussehen" könnte, überhaupt nicht fest?

    Und es gibt auch keine Spekulationen dazu, weil der Buddhismus aus keiner Quelle Informationen dazu hat, weil selbst die Erleuchteten zu dieser Frage nichts beitragen können?

    "Die Wahrheit" wird nicht (nur) vom Verstand erfahren. Der Verstand ist letztlich ein Sinnesorgan, so wie der Seh- und Hörsinn auch. Er ist unheimlich wertvoll, aber er hat seine Grenzen. Man kann ein großartiges Gemälde nie nur mit den Ohren erfahren, egal, wie gut die Beschreibung ist. Ein Musikstück nie nur mit den Augen, egal, wie gut man Noten lesen kann.


    Auch die Erleuchteten haben nicht alle Antworten. Gott oder nicht? Die Frage ist unendlich kompliziert, denn unser Verstand reicht nicht aus, um Gott, bzw. die Wahrheit, tatsächlich zu verstehen. Deswegen gibt es keine einfache, verstandesmäßige Antwort auf diese Fragen.

    Ich kann es ja verstehen, wenn wir nicht begreifen können, ob Gott dahinter steckt oder nicht. Aber wenn auch ein Erleuchteter keine Antwort auf diese fundamentale Frage erhalten hat, ist es dann nicht vermessen, von Erleuchtung zu sprechen, denn sie scheinen dann ja auch nicht viel mehr als vorher zu wissen und zu begreifen.

    Das ist mir alles zu kryptisch und unklar und hilft mir überhaupt nicht weiter. Ich hätte gerne eine ganz einfache, klare und eindeutige Antwort, vielleicht ist jemand dazu ja in der Lage.


    Ich vereinfache es nochmal und gehe mal nur von der irdischen Welt aus: Ist die materielle Welt (die ja ein uns täuschender Kreislauf des Leidens ist) bewusst so von einem höheren Wesen geschaffen worden oder nicht? Was sagt der Buddhismus dazu? Darauf gibt es eigentlich nur 3 mögliche Antworten: Ja. Nein. Ich weiß es nicht. Kann mir das jemand beantworten?

    Es ist doch so, dass man im Buddhismus nicht weiß, ob die irdische Welt und das Nirvana natürlichen Ursprungs sind oder von einem Gott mit einem konkreten Plan geschaffen wurden, oder? Beides könnte möglich sein und weil man es nicht weiß, spekuliert man auch nicht weiter darüber, habe ich das richtig verstanden?


    Was mich jetzt interessieren würde, haben denn die Erleuchteten eine Ahnung davon, was jetzt genau dahinter steckt? Scheinbar ja nicht, denn sonst hätten sie es dem Rest der Welt ja mitgeteilt. Wie kann man es erklären, dass die Erleuchteten, die ja die Wahrheit gefunden haben, die ganze entscheidende Wahrheit nun doch nicht kennen?