Ich finde die Leere auch wunderbar, meine Sicht auf die Leerheit hat sich im Laufe meines Lebens komplett gewandelt.
Vor einigen Jahren habe ich extreme Sinneserfahrungen gesucht, jedoch musste ich feststellen das immer etwas fehlte, der letzte Kick sozusagen.
Ich hatte unerfüllte Sehnsüchte welche, so glaubte ich, diese Leere endlich stillen würden.
Hauptsächlich war die Hauptsehnsucht nicht einmal eine ganz unmöglich zu erreichende.
Ich war lange Zeit einsam und sehnte mich nach einer Freundin, ich hatte erst spät in meinem Leben eine Freundin bekommen, ich bin ein Mann um eine Frage zu beantworten
Sehnsüchte können einen im Laufe des Lebens auffressen, ich entwickelte sogar Depressionen diesbezüglich....
Für manch einen Menschen mögen diese Probleme nichts gewesen sein, mir allerdings wurde so Dukkha klar und ich weiß das jedes fühlende Wesen auf seine Weise leidet, mögen die Probleme noch so nichtig erscheinen.
Zurück zum Punkt, als mir diese Sehnsucht erfüllt wurde, erkannte ich allerdings auch die Unzulänglichkeit des Glücks.
Hatte ich doch endlich eine Freundin, meine Komplexe diesbezüglich waren verschwunden, doch bald war ich nicht mehr zufrieden, irgendwas in mir wollte mehr.
Die Leere wurde nicht gestillt, egal was ich machte, sie war immer da, als eine Mangelerscheinung.
Da wurde mir klar das ich auch einer Illusion auf dem Leim gegangen war.
Sehnsüchte sind wohl der Motor meines Lebens gewesen. Immer unerreichbar wurde ich von ihnen gehetzt und getrieben.
Da begriff ich auch das Leben als Kreislauf, die menschliche Existenz getrieben von Sehnsüchten, Samsara.
Ich habe zum Glück zum Buddhismus gefunden und konnte so meinen Nihilismus überwinden. Nach einer langen Suche unter vielen Philosophien und Religionen.
Irgendwann begriff ich das ich zu meinem Glück Frieden mit dieser Leerheit machen muss.
Die Erkenntnis kam mir beim Meditieren als ich erneut die Leerheit erkannte, nun in allen Dingen, nicht nur als eigene innere Leerheit.
Mir wurde das bedingte Entstehen offenbar, weshalb ich mich intensiver mit dem Buddhismus beschäftigte.
Die Leere ist auch eine Reinheit, etwas das nicht von äußerlichen Dingen beschmutzt werden kann.
Die Leere steckt in allen Dingen als Wesenlosigkeit nur in Abhängigkeit erscheinen die Dinge scheinbar als unabhängige Objekte.
Wie schön, selbst das ''schlechteste'' oder ''böseste'' ist im innersten total rein, unbeschmutzt.
Diese Leere, das ist für mich sowas wie eine Seele geworden, da ist niemand besser oder schlechter, wir sind längst befreit.
Samsara und Nirvana sind unterschiedlich und doch eins, gegenseitig durchdrungen.
Ich hatte die Gnade eine tiefgreifende Erfahrung zu machen, als ich erkannte das das Universum eigentlich weniger als Nichts ist.
Es ist die Leere, welche aber auch wie ein Licht scheint.
Wäre es nichts, wäre niemals diese Vielfallt entstanden. Erst weil es weniger als Nichts ist, konnten die Phänomene entstehen.
Nichts ist jemals entstanden, immer in einem ewigen Prozess gebunden, getrieben aus Unwissenheit und den daraus resultierenden Geistesgiften als treibende Kräfte.
Zuerst bin ich einfach stehen geblieben und die Dinge kamen auf mich zu, jetzt allerdings habe ich wieder angefangen mich zu bewegen. Nicht weil ich von meinen Sehnsüchten gezogen werde, nein aus Mitleid für die fühlenden Wesen.
Helfen und dienen ohne etwas zu erwarten ist mir meine größte Freude geworden.
Ich habe mein Nirvana erreicht und bin gespannt was noch kommen mag.
Beständige Zufriedenheit ist möglich, das Leben kann einem soviel mehr bieten wenn endlich der Fokus von sich auf andere fällt
Auch wenn wir alle irgendwie schon befreit sind, hoffe ich das ich das auch eines Tages anderen vermitteln kann.