Vielen Dank erst einmal
Ich kann euren Worten durchaus folgen und aus verschiedenen Blickwinkel sind für mich auch verschiedene Argumente einleuchtend.
Wie gesagt, ist mein "Wissen" (wahrscheinlich eher als ansatzweise eine Ahnung zu sehen) noch sehr beschränkt und ich kann mich nur auf das stützen was ich höre oder lese.
Ob der Buddha das Wort "Schuld" verwendet hat, vermag ich nicht zu sagen, da mir die Schriften noch überhaupt nicht bekannt sind. Rein aus (meiner) Logik heraus finde ich jedoch den Begriff nicht wirklich abwägig.
Man sammelt Karma aus eigenes verursachten "Tatbeständen" an. Dies doch jedoch nur, wenn es sich um einen vollständigen Prozess gehandelt hat, oder? Sprich, man hegt eine bewusste Absicht, führt diese aus und löst eine entsprechende Reaktion aus. Dann erst ist der Vorgang vollständig und führt im Weiteren zu einer entsprechenden (Aus-) Wirkung.
Wenn ich etwas bewußt verursache, dann ist es meine "Schuld" (mal vom Klimawandel abgesehen). Ich habe mir etwas bewusst vorgenommen, es ausgeführt und eine Reaktion verursacht, quasi ein Leid erzeugt.
In meinem Empfinden ist das meine "Schuld". Kann man natürlich poetischer ausdrücken, aber am Ende des Tages bleibt es meine verursachte Aktivität.
Ich finde es nur sehr schwer greifbar, solche Greultaten anzunehmen, die unter Umständen keinerlei Bezug erkennen lassen. Sagen wir, ich war als Teenager unausstehlich, habe Lehrer getriezt und Katzen gejagt. Mit 30 Jahren verbummel ich meinen Jackpot-Millionen-Lotterieschein, die Frau sucht sich einen attraktiveren Mann und meine in größtem Selbstmitleid angezündete Kerze verursacht einen Wohnungsbrand. Dann kann ich zumindest einen Bezug erkennen und mir sagen: Wärst du mitfühlender auf Erden gewandelt, hättest du Unheil wahrscheinlich in dem Ausmaß vermeiden können.
Ich habe aber in einem Video (eines Berliner Lehrers) gehört, dass eben diese Ansammlung von Karma (in diesem Fall die schlechtere Variante) auch erst seine Wirkung im nächsten Dasein aufzeigen kann.
Dann hat man aber überhaupt keinen Bezug mehr dazu, weil man ja nicht als "Ich" in dem Sinne wieder-geboren wird.
Das macht es für mich so schwierig zu verstehen. Ich muss also eine Wirkung erfahren, deren ursprüngliche Ursache ich nicht kenne und nachvollziehen kann.
Geht es aber nicht bei der buddhistischen Lehre darum zu prüfen, nicht blind hinzunehmen?
Das diverse Straftaten natürlich in unserem Rechtssystem bestraft werden müssen, sollen usw., das setze ich selbstverständlich voraus.
Ich hoffe, das klingt jetzt nicht furchtbar pessimistisch. Ich bin nur ein Mensch, der verstehen will.