Beiträge von Asgar

    Guten Abend liebe Freunde aus dem Sangha & Buddhismus-interessierte! :)


    Ich hatte den Impuls einen Ausschnitt aus dem im Betreff genannten Buch mit anderen Menschen zu teilen, weil ich ihn einfach klasse finde. Ich las das Buch über mehrere Wochen im Rahmen einer Studiengruppe eines Buddhistischen Zentrums der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna. Triratna steht für die Drei Juwelen. Der wegweisende Gründer dieser Bewegung - Sangharakshita (gestorben 30.10.2018) ist gleichzeitig der Autor dieses Buches.


    Anmerkung: Die folgende Aneinanderreihung einiger Textausschnitte von Seite 139f (Vollkommenes Gewahrsein) behandelt das Wesen der Unachtsamkeit. Interessant und erwähnenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass die deutsche Übersetzung „Achtsamkeit“ des aus dem Pali (oder Sanskrit) kommenden Wortes „Sati“ wortwörtlich übersetzt „sich erinnern“ bedeutet. Den meiner Ansicht nach wichtigsten und entscheidenden Teil habe ich fett markiert. Was meint ihr? Wie findet ihr den Textausschnitt?


    Auszug aus dem Buch: „Sangharakshita - Sehen wie die Dinge sind, Der Achtfältige Pfad“ S. 139f


    Warum sind wir so vergesslich? Warum verlieren wir etwas aus den Augen, dass wir fest im Sinn halten sollten? So etwas geschieht, weil wir uns sehr leicht ablenken lassen. (…) Warum sind wir so ablenkbar? Wie kommt es dazu? Wir sind leicht ablenkbar, weil unsere Konzentration schwach ist. (…) Wir konzentrieren uns nicht voll und ganz auf das was wir gerade tun. Normalerweise achten wir nur halbherzig auf das, was wir gerade tun, reden oder denken. Warum ist unsere Konzentration so schwach? Warum sind wir so halbherzig? Unsere Konzentration ist schwach, weil es uns an der nötigen Kontinuität unserer Absichten bzw. Zielsetzungen mangelt. Wir haben keinen vorrangigen Vorsatz, der inmitten all der verschiedenen Dinge, die wir unternehmen, unverändert bleibt. Wir schalten dauernd um – von einer Sache zur nächsten, von einem Wunsch zum nächsten. (…) Einige Hauptmerkmale von Unachtsamkeit sind inzwischen klar geworden: Unachtsamkeit ist ein Geisteszustand der Vergesslichkeit, Abgelenktheit, schwacher Konzentration, des Mangels an Kontinuität und unseren Zielsetzungen – ein Zustand des sich-treiben-lassens und des Fehlens wirklicher Individualität. Genau die entgegengesetzten Merkmale kennzeichnen Achtsamkeit: Sie ist ein Zustand des Erinnerns, des Nicht-abgelenkt-Seins, der Konzentration, Kontinuität und Unerschütterlichkeit unserer Zielsetzungen und ein Prozess sich fortwährend entfaltender Individualität. All diese Eigenschaften sind im Begriff 'Gewahrsein' und besonders in 'Vollkommenes Gewahrsein' enthalten. Das heißt nicht, dass Vollkommenes Gewahrsein durch diese Eigenschaft schon umfassend definiert wäre, doch reichen sie aus, um uns eine allgemeine Vorstellung dessen zu geben, was Achtsamkeit oder Gewahrsein, und besonders Vollkommenes Gewahrsein, ist.

    (Entschuldigt bitte, falls die Auswahl "Primärliteratur falsch ist. Ebenso "Buch aus dieser Tradition: Allgemein". Denn wenn ich mich richtig erinnere, hat Sangharakshita die seiner Meinung nach für den Westen am besten anwendbaren Anteile der unterschiedlichen Traditionen genommen und eine neue Gemeinschaft gegründet. Er kannte diese Traditionen, weil er viele Jahre in Indien war & auch Schüler mehrerer Lehrer aus den unterschiedlichen Traditionen war. Wer interessiert ist, kann sich ja weiter erkundigen :) edit: Rechtschreibkorrekturen)


    Grüße mit Metta :heart:

    Asgar