Das Wesen unseres Geistes ist ja nicht, ein kleiner Krämergeist zu sein.
Das Wesen des menschlichen Geistes ist es, wachsen zu sollen und gottgleich zu sein bzw. zu werden.
Dass uns dies so vorkommt, hängt damit zusammen , dass unser Geist unter der Macht unserer Leidenschaften (Klesas) steht. Dies macht unseren Geist eng und dann erleben wir ihn eben klein und eng.
Klein und eng ist eine der Möglichkeiten, ihre andere Seite ist die des Überwuchernden. Esoterisch werden solche gegensätzliche Kräfte als den euphorischen Luzifer und den verhärtenden Satan bezeichnet.
Psychologisch oder psychiatrisch findet man solche gegensätzliche Kräfte als Neurosen (oder abgeschwächt als neurotisches Verhalten) und Psychosen.
Es kann aber sein, dass jemand in dieser Inkarnation eine gegensätzliche Kraft in seine Seele zum karmischen Ausgleich integrieren muss. Das heißt aber nicht, so bleiben zu müssen, denn der Ausgleich kann bereits in dieser Inkarnation durch Therapie im weitesten Sinne und in irgendeiner Form, die den Ausgleich herstellt, möglich sein.
In dieser Betrachtungsweise wird übrigens eine besondere Unfreiheit demonstriert: die Konzentration auf Vergangenes oder Zukünftiges anstatt auf Gegenwärtiges.
Ein "anstatt" wird wohl keiner zuwege bringen, aber Tendenzen darin. Es kann beispielsweise jemand sehr in der Vergangenheit leben und damit neurotisch sein, aber an die Gegenwart und Zukunft zu denken, wird er nicht gänzlich ausschließen können. Doch je mehr es psychotisch-wahnhaft wird, desto eher wäre es möglich.