Hab übrigens gerade in die zwei Wahrheiten hineingeschnuppert. War wirklich hoch interessant vorallem das ich gerade aus Zufall nochmal per Google über diese Seite gestoßen bin.
Ich dachte immer das viele der Dinge die ich schreibe nur meine Interpretation des ganzen ist. Ich finde es hoch interessant das nahezu jeder Gedanke den man überhaupt zu diesem Thema haben kann bereits schon vor hunderten von Jahren verkündet oder niedergeschrieben wurde. Das sagt mir nämlich, dass die Menschen damals offensichtlich teilweise mit genau den selben Problemen und Einsichten zu Kämpfen hatten wie wir.
Beiträge von Jonas88
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Sicher? Nein... es gibt sehr wenig Dinge bei denen ich mir absolut sicher sein kann.
Was ich mit Ursache gemeint habe war eigentlich hauptsächlich meine Zeugung und meine Geburt. Die Ursache meiner Existenz...
Das die Welt so ist wie ich sie heute wahrnehme, da gibt es mit Sicherheit mehrere Ursachen, manche sind in meiner Entwicklung vorgefallen, andere haben sich wohl schon lange vor meiner Geburt abgespielt. Wenn aus einer einzigen Tat oder einem einzigen Vorfall (der mit Menschen nichts zu tun hat) eine Reihe von Ereignissen ausgelöst wird, die wiederum andere Ereignisse auslösen, dann folgt daraus eine Kettenreaktion die wenn sie in die richtige (oder falsche- je nach dem wie man es sieht) Richtung läuft zu einer Existenz führt so wie ich sie im moment wahrnehme.Natürlich kann man jetzt darüber auch noch diskutieren ob die Ursache einzig und alleine in mir begründet liegt oder ob Ich auf gewisse weiße von den Umständen in meine Rolle geworfen wurde. Ich war nie ein Freund von der Karmalehre wenn diese aussagt das meine gesamte Existenz auf Entscheidungen aufbaut die ich angeblich getroffen habe befor ich überhaupt "gebohren" wurde. Ich sah Karma eher als "Weltkollektiv" die Taten meiner Eltern führten zu meiner Existenz... und das gleiche gilt auch für deren Eltern. Sollte die "Trennung" von der Welt ohnehin nur eine Illusion sein und sollte wirklich alles "fließen" dann wäre die Unterteilung in "mein Karma" und "dein Karma" ohnehin unsinnig.
Was die Farbwahrnehmung oder insgesamt die Wahrnehmung angeht... ich habe mir mal einige Zeit lang überlegt wie man sie begründen könnte ohne eine Außenwelt miteinzubeziehen. Da ist mir auch der Gedanke von "Ursache und Wirkung" gekommen und das dadurch eine Art "Entwicklung" stattgefunden haben könnte. Einige Zeit später habe ich dann eben von der Yogacara Schule gelesen und von den sog. "Karmaseeds"
Wenn das mit den "Karmaseeds" nur symbolisch gemeint war, entsprach es in etwa dem woran ich gedacht habe, allerdings möchte ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Es ist gut möglich das ich aufgrund meiner vorgefertigten Meinung in gewissen Themen nur wieder das reininterpretiere was ich interpretieren will. -
Nun gut, die Welt ansich unterliegt villeicht nicht meiner Interpretation aber ich sehe halt stehts das Bild was irgendwie von mir interpretiert wird.
Wie die Welt ansich aussieht ist reine Spekulation, jedes Lebewesen sieht das wohl anders.
Ob es möglich ist die Dinge so wahrzunehmen wie sie sind? Ich denke so lange ICH es bin der wahrnimmt ist das nicht möglich, denn alles was ich sehe ist mit einer Erwartungshaltung behaftet. Trotzdem würde ich persönlich jetzt mal vermuten das es eine Welt jenseits von mir gibt, denn auch ich bin wohl aus einer Ursache heraus entstanden. -
Ich habe mich ein wenig mit dem Zen auseinandergesetzt. Dort wird davon gesprochen das die Welt zwar schon unabhängig von mir besteht, allerdings stehts meiner Interpretation unterworfen ist und man deswegen niemals die Welt sieht wie sie wirklich ist sondern nur seine Einordnung. Habe ich soweit recht?
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@Manussa
Vielleicht... aber andereseits... in unseren Träumen stehen wir ja mit der äußeren Welt auch nicht mehr wirklich in Kontakt. -
Also für mich ist es schon durchaus von Bedeutung ob die Welt jenseits von mir existiert oder nicht. o_O
Die Frage ist ob Buddha das auch so gemeint hat oder nicht. Ich glaube ich werde auf Melong hören und einen Lehrer aufsuchen. Mal schauen wie dieser dann die Sache sieht. -
melong:
könnte
Ja könnte, doch das ist in meinen Augen schon dramatisch genug. Sollte mein Geist tatsächlich die Erscheinungen in dieser Welt beeinflussen ist es sogar sehr wahrscheinlich.
melong:Das ist deswegen nicht solipsistisch, weil das die wahre Existenz eines "ich" voraussetzen würde, so dass gelten könnte:
Er bezeichnet den erkenntnistheoretischen Standpunkt, nur das eigene Ich sei wirklich, während die Außenwelt und andere fremde "Ichs" nur Bewusstseinsinhalte ohne eigene Existenz darstellten. Alles Sein ist im eigenen Ich, im eigenen Bewusstsein beschlossen.Ja gut, ich bin mir da nicht so sicher. Im Prinzip ginge der Buddhismus womöglich einfach nur einen Schritt weiter als der Solipsismus. Wenn wir das "Ich" als ein Ergebniss der Entscheidungen eines früheren "Ich" wahrnehmen und die darauf wahrgenommene Welt ebenfalls diesen Entscheidungen entspringen würde, wäre das in meinen Augen ein Art "erweiterter Solipsismus" trotzdem wäre die Grundidee wohl die selbe. Wir haben einen Geist, einen Zustand oder was auch immer und dieses etwas entwickelt sich und ändert sich stehts, entwickelt sich in eine bestimmte Richtung usw. es würde wieder darauf hinauslaufen das es immer nur einen einzelnen Wahrnehmenden gibt. Der Unterschied zum klassischen Solipsismus wäre wahrscheinlich wirklich nur gering. Mein Ich wäre halt ebenfalls der stetigen Wandlung unterworfen die auf Kosten einer früheren "Inkarnation" gingen. Aber viel mehr Unterschied ist da meines Erachtens nicht.
melong:Mir scheint du bist etwas gefangen in deiner Vorstellung von "ich" und "außerhalb"
Ich fühle mich durchaus irgendwo gefangen die permanente Unwissenheit die mit meiner menschlichen Existenz einhergeht hat nicht selten bei mir zur Verzweiflung geführt...
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melong:
Warum? Was fesselt dich so an dieser Idee?
Wirklich "fesseln" tut mich diese Idee eigentlich weniger. Sie ist eher abschreckend, vorallem weil ich sie eben in vielen Philosophien und Glaubensrichtungen present sehe wo ich sie bis jetzt noch garnicht wahrgenommen habe.
melong:Weißt du, die irrtümlichen Auslegungen von Buddhismus sind grenzenlos in der Zahl. Alleine der Sachverhalt, dass es dir gelingt das so oder anders auszulegen, was belegt das? Doch nur, dass es ggf. gut ist, einen Lehrer zu haben.
Und auch dieser Lehrer wird mir wohl nur das beibringen können was er selber aus dem Buddhismus zieht, je nachdem welche Buddhismusschule ich aufsuche werde ich auch wieder verschiedene oder gar wiedersprüchliche Dinge erfahren. Die Frage ist an wen soll ich mich halten?
melong:Du hast es erfasst, wenn wir diese "Disharmonie" und das "Chaos" als "Unwissen" bezeichnen. Aber ... was hat das mit Solipsismus zu tun?
Alles was du tust, denkst, hier schreibst ... alles dies ist eine Reflektion in deinem Geiste. Immer nur kannst du das Bild in deinem Geist wahrnehmen ... alles was du als "außerhalb von dir" wahrnimmst, ist ebenfalls nur ein Bild in deinem Geist. Aber das heißt nicht, dass es nicht auch ein Korrelat dieses Bildes "außerhalb von dir" gibt. Du kannst es halt weder beweisen, noch wiederlegen, obgleich die Konvention es nahelegt, dass es das alles "außerhalb von dir" gibt, was dir als "außerhalb von dir" erscheint.
Aber ... was hat das mit Solipsismus zu tun?Es würde halt bedeuten das ein "Außerhalb" garnicht von Nöten ist, sondern das sich alles genausogut auch nur "innerhalb" abspielen könnte. Soweit ich verstanden habe ist in der Karmalehre das was "innerhalb" ist von entscheidender Bedeutung für das was "außerhalb" ist. Offensichtlich reicht es nicht nur zu "handeln" um Karma zu erzeugen, damit wir uns vom Karma lösen können müssen wir nicht zwangsläufig aufhören zu handeln es reicht vollkommen aus wenn unsere Absicht dahinter sich ändert, wenn wir unser Begehren unser Ego loslassen und wir dann damit kein Karma mehr erzeugen und die "Erscheinungen" in der Illusorischen Welt schwinden. Oder um es noch mal kurz auszudrücken: Meine Geisteshaltung entscheidet was in der Außenwelt geschiecht und wenn das nicht solipsistisch ist, was dann?
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Ach da habe ich interessanterweiße gereade noch was interessantes gefunden:
ZitatAccording to contemporary teacher Chögyal Namkhai Norbu, in Dzogchen the perceived reality is considered to be unreal. All appearances perceived during the whole life of an individual through all senses, including sounds, smells, tastes and tactile sensations in their totality are like a big dream. It is claimed that on careful examination the dream of life and regular nightly dreams are not very different, and that in their essential nature there is no difference between them.
The non-essential difference between our dreaming state and our ordinary waking experience is that the latter is more concrete and linked with our attachment; the dreaming is slightly detached.
Also according to this teaching, there is a correspondence between the states of sleep and dream and our experiences when we die. After experiences of intermediate state of bardo an individual comes out of it, a new karmic illusion is created and another existence begins. This is how transmigration happens.
One aim of dream practice is to realize during a dream that one is dreaming. One can then dream with lucidity and do all sorts of things, such as go to different places, talk to people, fly and so forth. It is also possible to do different yogic practices while dreaming (usually such yogic practices one does in waking state). In this way the yogi can have a very strong experience and with this comes understanding of the dream-like nature of daily life. This is very relevant to diminishing attachments, because they are based on strong beliefs that life's perceptions and objects are real and, as a consequence, important. If one really understands what Buddha Shakyamuni meant when he said that everything is unreal or of the nature of shunyata, then one can diminish attachments and tensions.
The teacher gives advice, that the realization that the life is only a big dream can help us finally liberate ourselves from the chains of emotions, attachments, and ego and then we have the possibility of ultimately becoming enlightened.[44]
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Naja die Sache ist halt die: Gehen wir mal von einer solipsistischen Welt aus. Viele Dinge die man im Buddhismus hört kann man durchaus so auslegen als würden sie Antworten auf dieses Problem geben. Die Lehre des Karmas beispielsweise ergäbe sich logisch aus der Konsequenz das man jegliches Chaos das man stiftet als Chaos im eigenen Geist unmittelbar oder in Zukunft zu spüren bekommt. Die Wiedergeburt würde bedeuten den "Traum" aus mehreren Perspektiven betrachten zu können, das Nirvana wäre ein Zustand ab dem das "Ich" verschwindet und somit auch die Illusion der Welt, da diese mit dem verschwinden des Ichs die Grundlage verliert. Das bedingte Entstehen könnte sich genauso gut auch im eigenen Geist abspielen (eine Erwartungshaltung erzeugt eine neue Situation und damit eine andere Erwartungshaltung) das Interessante ist vorallem das ich im Buddhismus häufig höre das man durch das erreichen der "Erleuchtung" aus diesem Kreislauf ausbrechen kann. Darüberhinaus gibt es dann auch noch das empfinden das ein getrenntes "Ich" von der Welt nicht wirklich sei. Somit wäre die gesamte Existenz womöglich nicht viel mehr als ein Kampf mit einem total disharmonischen, chaotischen Geist. Es ist garnicht mal so abwegig finde ich... zumindest sollte man es in Betracht ziehen.
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melong:
Das Entscheidende ist aber doch, dass richtig angegangen der Ausgangspunkt der Erforschung von "Realität" immer das "ich" und das "mein" ist. Immer! Das schließt eine unheilvolle solipsistische Entwicklung des Individuums per se aus. Alles ist abhängig entstanden, nichts besteht unabhängig kraft eigener Potenz egal ob Subjekt oder Objekt.
Aber genau hier haben wir das Problem, das "bedinte" entstehen, hat dort den Schwachpunkt das es irgendwo wahrscheinlich einen Punkt geben muss wo es kein bedingtes entstehen gibt. Buddha hat zwar absolut Recht das eine Tat oder Absicht immer irgendetwas auslöst (Die Erkenntniss war damals gigantisch Buddha muss wirklich intelligent gewesen sein) materialistsich gesehen gab es wohl irgendwo mal vor der Entstehung des Universums eine Asymetrie die den ganzen "Ärger" ausgelöst hat. Nun könnte eine solche Asymetrie auch im Geist alleine gewesen sein. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich jetzt Sinn ergebe oder nur unsinn daherrede. Aber im Prinzip wäre dies vielleicht eine Möglichkeit. Wie gesagt ich behaupte nicht das Buddha ein Solipsist war. Aber seine Worte lassen reichlich Platz für Interpretation übrig. Es gibt auch viele Legenden um Buddha. Mit weißen Elefanten und einer Lotusblüte, bei soviel Fantasiegeschichten und Interpretationen bleibt Buddhas ware Botschaft wahrscheinlich auf der Strecke.
accinca:Was an deiner Antwort zu stören scheint, ist das Wort "nur".
Dadurch scheint Bewußtsein zu einem Teil des Ganzen zu werden.
Nicht mehr das Ganze zu sein. Tatsächlich ist es auch möglich verschiedene
Aspekte oder Elemente das Daseins isoliert zu betrachten. Dabei darf man
dann aber nicht vergessen. daß es sich bei der Betrachtung um eine Betrachtung
von diesem Sandpunkt handelt. Die Dinge die im Bewußtsein erscheinen, werden
ja je nach diesem Bewußtsein verschieden empfunden. In einem Universalen
Bewußtsein, werden aber alle Dinge als Bewußtsein erkannt und empfunden.
Das Bewußtsein bestimmt in jedem Fall was real erscheint und ist von daher
von den anderen Khandhas nicht zu trennen."Dieses Gefühl nun, und diese Wahrnehmung, und dieses Bewußtsein: diese drei erscheinen verbunden, nicht getrennt, und es ist unmöglich sie je für sich untersuchend und betrachtend ihren Unterschied anzugeben. Denn was einer fühlt, das nimmt er wahr, und was er wahrnimmt, dessen ist er bewußt; darum erscheinen diese Dinge verbunden, nicht getrennt, und ist es möglich sie je für sich untersuchend und betrachtend ihren Unterschied angeben." M 43
Tut mir leid, ich habe jetzt nicht ganz verstanden worauf du hinaus wolltest.
Ich meine eigentlich nur das die Dinge die man Wahrnimmt wahrscheinlich Erscheinungen des Geistes sind, aber du hast schon Recht das auch das wohl dann aus der Gleichen Substanz bestehen würde.
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Montag:Jonas88:
Naja. Im Prinzip wäre das auch kein "wirkicher" Unterschied. Ein Solipsist der meint das er träumt wird logischerweise oftmals auch daran glauben das sein Ich so wie er es jetzt wahrnimmt in Wirklichkeit ganz anders ist. Wenn wir Träumen sind wir meistens auch nur ein plumper abklatsch oder auch oftmals eine völlig andere Person. Damit man sich als "Solipsist" bezeichen kann reicht es bereits schon aus wenn man der Meinung ist das man in irgendeien Rolle schlüpft und diese dann auslebt (selbstverständlich in der eigenen Traumwelt). Der Yogacara glaubt ja jetzt daran das mein Ich und die Welt die ich um mich herum wahrnehme nur von mir geträumt wird. Da frage ich mich halt ob der Yogacara alle Menschen die er um sich herum wahrnimmt überhaupt als eigenständige, leidfähige Wesen ansieht oder nur sich als eine in eine bestimmte Rolle gepresste Gestalt die ihre Umwelt konstruiert, wahrnimmt (wie im Traum halt). Dies macht nämlich in meinen Augen schon einen fundamentalen Unterschied aus. Bei zweiterem wäre jegliche Form von "Schüler-Meister" Prinzip oder auch nur irgendeine Form von Mühe die nicht unmittelbar dem eigenen Erwachen dient unnötig. (Immerhin würde die Welt mit dem eigenen Erwachen ja automatisch verschwinden)
Hallo Jonas88,ich kann Deinen Einwand durchaus nachvollziehen. Traumcharaktere zu belehren, die nicht autonom existieren, d. h. kein eigenes Innenleben haben, wäre absurd. Einer Traumwelt kann man nichts hinterlassen. Sie verschwindet einfach nach dem Aufwachen. Die letzten Worte des Buddha waren:
ZitatWohlan denn, ihr Mönche, lasst euch gesagt sein: Schwinden muss jede Erscheinung, unermüdlich mögt ihr da kämpfen.
Wenn es mit der Welt wie mit einem nächtlichen Traum ist, warum sollte man kurz vor dem Ende noch solche Worte verlieren? Das wäre in meinen Augen eine völlig unnötige Schauspielerei, denn kurz darauf wäre die Welt, der man diese Worte "hinterlassen" hat, nicht mehr vorhanden.Fakt ist auf jeden Fall eins: Die wahrgenommene Welt funktioniert, und zwar unabhängig davon ob ich weiß wie. Das zeigt, dass sie auf gewisse Weise autonom ist. Ich muss den Uhrwerkmechanismus nicht kennen, damit meine Uhr läuft und ich muss auch nicht ständig auf den Zeiger schauen, damit er nicht stehenbleibt. Wäre alles im Bewusstsein, dann gäbe es kein Unwissen. Und wäre "ich" der Schöpfer von allem, könnte nichts ohne meine Zustimmung geschehen.
Alles Gute
Du gehst aber hier automatisch davon aus das Buddha hier von dir getrennt ist. Eine solipsistische Lehre kann auch entstehen wenn betreffende Person die sie verbreitet garnicht unabhängig vom Menschen existiert hat, das Gegenteil ist der Fall, damit eine solipsistische Lehre überhaupt wahr sein KANN darf die betreffende Person garnicht unabhängig von dir existieren. Womöglich ist auch Buddha nur eine Erscheinung die durch den Wahrnehmenden ausgelöst wird. Man kann also nicht zwangsläufig sagen das es unlogisch wäre wenn Buddhas Lehre solipstisch gewesen wäre, ich weiß das ist jetzt viel der Interpretation aber es ist zumindest mal einen Gedanken wert.
Ich errinere mich hierbei an einen Traum der auch bei manch anderen (vorallem bei den luziden Träumern) des öfteren mal vorgekommen ist. Manchmal träumt eine Person und merkt es nicht worauf diese dann von anderen Traumgestalten darauf hingewiesen wird das sie träumt. Traumgestalten können häufig Dinge des eigenen Bewusstseins offenbaren die einem selber garnicht so recht bewusst sind. Auch unser eigener Traum ist oft alles andere als vorhersehbar. (Melong hat soweit ich mich entsinne auch was von Geisteskrankheiten erzählt) das Unbewusste ist oftmals stärker als wir ahnen. In unseren Träumen schlüpfen wir oft willkürlich in eine Rolle (auch wenn diese oftmals total unrealistisch ist) und leben die mit allem ernst aus. Traumyoga ist nicht umsonst eine Praxis im tibetischen Buddhismus. Wer sagt das es sich mit der Realität nicht genaus verhält. Ist hier doch das "Unwissen" großer Auslöser für Leid.
Ich will jetzt auf garkeinen Fall behauptungen aufstellen und sagen das Buddha den Solipsismus gelehrt hat, aber ich lasse es eben auch offen das seine Gedanken so in diese Richtung gegangen sein könnten.accinca:Der Buddha hat doch gar kein "Ich" gelehrt und auch keine "anderen".
Insofern war er auch kein Solipsist. Allerdings sind alle Vorstellungen
und Empfindungen nur vergängliche Erscheinungen. Dazu gehören auch
Vorstellungen von Sein und Nichtsein, von Samsaro und Dasein wie auch
von Buddha und Nibbana.Nein das hat Buddha nicht gemacht, doch genau deswegen frage ich mich auch ob man nach Buddhas Philosophie überhaupt noch eine Unterscheidung treffen kann. Wenn alle Erscheinungen sowie das eigene "Ich" empfinden nur vom Bewusstsein gebildet wird kann es sein das alles nur eine Illusion des Bewusstseins ist. Man denke an die "Rolle im Traum" in die wir uns übermäßig hineinsteigern. (Ich dachte mal ich wäre ein Ninja) Das ist alles aber nicht von Bedeutung.
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Manussa:
Kannst Du evtl. erklären, was das Bedingte Entstehen aus Deiner Sicht mit Solipsismus zu tun hat?
Die Erwartungshaltung eines jeden Menschen formt den Geist, formt die Wahrnehmung. Wir treten alle mit einem bestimmten Vorurteil an die Welt heran und dieses Vorurteil entscheidet auch warum wir die Welt so sehen wie wir sie sehen, beeinflusst durch unser Ego. Was würde nun geschehen wenn unser Ego schwinden würde? Würden wir vielleicht ähnlich wie in einem Traum erkennen das alles nur von uns projiziert wird? Wenn wir den Durst und die Erwartungshaltung abstellen, nicht mehr aktiv an dieser Welt teilnehmen könnte es vielleicht passieren das die Welt schwindet und womöglich auch wir selbst? Die Träume sind ein Spiegel unseres Ichs... was ist mit der Realität?
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Ich stelle mir allmälich eine interessante Frage.... könnte es sein das Buddha womöglich selber Solipsist gewesen ist?
"Aus dem Nichtwissen entstehen die Geistesregungen, aus den Geistesregungen das Bewusstsein, aus dem Bewusstsein Name und Form, aus Name und Form der sechsfache Sinnenbereich, aus dem sechsfachen Sinnenbereich die Berührung (Bewusstseinseindruck/Impression), aus der Berührung die Empfindung, aus der Empfindung der Durst, aus dem Durst das Anhaften (Ergreifen), aus dem Anhaften das Werden (Entstehen), aus dem Werden die Geburt, aus der Geburt Alter, Tod, Kummer, Trauer, Unheil, Missstimmung und Verzweiflung. So verhält es sich mit dem Ursprung dieser ganzen Masse von Leid.
Durch das gänzliche Aufhören und Verschwinden des Nichtwissens nun hören die Geistesregungen auf, durch das Aufhören der Geistesregungen das Bewusstsein, durch das Aufhören des Bewusstseins Name und Form, durch das Aufhören von Name und Form der sechsfache Sinnenbereich, durch das Aufhören des sechsfachen Sinnenbereichs die Berührung, durch das Aufhören der Berührung die Empfindung, durch das Aufhören der Empfindung der Durst, durch das Aufhören des Durstes das Anhaften, durch das Aufhören des Anhaftens der Werdeprozess, durch das Aufhören des Werdeprozesses die Geburt, durch das Aufhören der Geburt Alter, Tod, Kummer, Trauer, Unheil, Missstimmung und Verzweiflung. So verhält es sich mit dem Aufhören dieser ganzen Masse von Leiden." -
Akuma
Achso... verstehe... Der Yogacara sagt garnicht das es keine Materie gibt. Er sagt nur das alles was wir um uns herum wahrnehmen aus unserem Geist kommt. (Was ja mehr oder weniger auch stimmt... die Bilder von der Realität werden stehts in unserem Hirn erschaffen)
Gibt es eigentlich heutzutage noch Yogacara praktizierende. Irgendwie finde ich davon garnicht mehr so viel im Internet. Dabei ist die buddhistische Philosophie in meinen Augen mit die interessanteste überhaupt! -
Akuma:
Ein weiterer Aspekt ist, dass die äussere Realität abseits des Bewusstseins und eines wahrnehmenden garnicht erforscht werden kann, ihre objektive Situation also nicht zu beurteilen ist.
Dies ist die Stellung des "Skeptizismus" das man sich nichts in der Außenwelt wirklich sicher sein kann. Ein Buddhist muss das wohl auch nicht, weil egal ob die Welt um ihn herum unabhängig ist oder nicht er das gleiche Zielt hat "erwachen"
@montag
So weit ich richtig verstanden habe streben Buddhisten den Urzustand an. Praktisch das woraus sie überhaupt erst entstanden sind. Soweit ich richtig gelesen habe ist der Grund warum viele Menschen auf ihre Träume reinfallen der das sie sich in ihre Träume "hineinziehen" lassen. Manch ein Buddhist nutzt diese gleiche Philosophie wohl auch im Realzustand, grundsätzlich ist diese Philosophie wohl auch verbreitet. http://de.wikibooks.org/wiki/Bewusstseinserweiterung
Einen überblick über den Buddhismus und die allgemeine Einstellung zur Realität erkennt man wohl hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Reality_in_Buddhism
Im großen und ganzen ist fraglich warum jemand unterweist und hilft wenn es ihn garnicht interessieren muss da alles ein Traum ist. Vielleicht war ja Buddha auch nur eine Verkörperung unseres Unterbewusstseins das uns darauf hinweisen wollte das etwas nicht stimmt. Naja wer weiß...pema
Interessanter Link. Allerdings lässt er dennoch viele Fragen offen. Ich würde liebend gerne mal die Stellungnahme von einem solchen praktizierenden hören. Würde er überhaupt denken ich wäre ein für mich existierendes leidfähiges Individuum?Gab es übrigens in der Geschichte noch mehr erleuchtete als Buddha die sich dazu geäußert haben?
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Akuma:
Ein weiterer Aspekt ist, dass die äussere Realität abseits des Bewusstseins und eines wahrnehmenden garnicht erforscht werden kann, ihre objektive Situation also nicht zu beurteilen ist.
Dies ist die Stellung des "Skeptizismus" das man sich nichts in der Außenwelt wirklich sicher sein kann. Ein Buddhist muss das wohl auch nicht, weil egal ob die Welt um ihn herum unabhängig ist oder nicht er das gleiche Zielt hat "erwachen"
@montag
So weit ich richtig verstanden habe streben Buddhisten den Urzustand an. Praktisch das woraus sie überhaupt erst entstanden sind. Soweit ich richtig gelesen habe ist der Grund warum viele Menschen auf ihre Träume reinfallen der das sie sich in ihre Träume "hineinziehen" lassen. Manch ein Buddhist nutzt diese gleiche Philosophie wohl auch im Realzustand, grundsätzlich ist diese Philosophie wohl auch verbreitet. http://de.wikibooks.org/wiki/Bewusstseinserweiterung
Einen überblick über den Buddhismus und die allgemeine Einstellung zur Realität erkennt man wohl hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Reality_in_Buddhism
Im großen und ganzen ist fraglich warum jemand unterweist und hilft wenn es ihn garnicht interessieren muss da alles ein Traum ist. Vielleicht war ja Buddha auch nur eine Verkörperung unseres Unterbewusstseins das uns darauf hinweisen wollte das etwas nicht stimmt. Naja wer weiß...pema
Interessanter Link. Allerdings lässt er dennoch viele Fragen offen. Ich würde liebend gerne mal die Stellungnahme von einem solchen praktizierenden hören. Würde er überhaupt denken ich wäre ein für mich existierendes leidfähiges Individuum? -
Erstmal danke für die Antworten. Es ist wie gesagt etwas verwirrend. Ich habe mich schon über verschiedene Buddhismusschulen informiert. Aber vorallem erscheint mir beispielsweise der "Yogacara" als sehr schwer zu verstehen da es meiner Meinung nach enorm viel Raum für Interpretation offen lässt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Yogacara
Die Parallele zwischen dem Wachzustand und dem Traum wird ja dort immer wieder betont, von daher die Praktizierung des "Traumyogas" um die Erfahrungen der Träume auch auf die Wachrealität verwenden zu können. Gleichzeitig wundert es mich das trotzdem angeblich eine Form von "Alturismus" praktiziert wird. Zumindest scheint es so als hätten die Meister des Yogacara auch durchaus interesse an ihren Schülern gehabt, was schwer vorstellbar ist, wenn die Welt nur eine Illusion oder ein Traum ist. Immerhin hätten sich jene die daran glauben auch nur auf ihr eigenes Erwachen konzentrieren und der Umwelt eher gleichgültig oder gar antisozial entgegen stehen müssen bwz. da sie diese Umwelt ohnehin als eigenes Konstrukt wahrnehmen wäre mit ihrem eigenen Erwachen das Problem dann auch geklärt gewesen.
Entweder das oder sie haben sich garnicht wirklich drumm gekümmert sondern waren eher auf eine Umgebung aus in der sie sich dann ganz auf ihre Meditation konzentrieren konnten.Montag:das wären sie wohl, wenn sie sagen würden, dass die "Umwelt" ein "Traum" des "Ich" wäre, aber sie bezeichnen ja beides als "Maya". Andere gehen mit einer (im philosophischen Sinne) "realistischen" Sichtweise an das Problem heran. Es gibt übrigens auch Buddhisten, die ein "wahres Ich" vertreten, was aber eher die Ausnahme sein dürfte.
Naja. Im Prinzip wäre das auch kein "wirkicher" Unterschied. Ein Solipsist der meint das er träumt wird logischerweise oftmals auch daran glauben das sein Ich so wie er es jetzt wahrnimmt in Wirklichkeit ganz anders ist. Wenn wir Träumen sind wir meistens auch nur ein plumper abklatsch oder auch oftmals eine völlig andere Person. Damit man sich als "Solipsist" bezeichen kann reicht es bereits schon aus wenn man der Meinung ist das man in irgendeien Rolle schlüpft und diese dann auslebt (selbstverständlich in der eigenen Traumwelt). Der Yogacara glaubt ja jetzt daran das mein Ich und die Welt die ich um mich herum wahrnehme nur von mir geträumt wird. Da frage ich mich halt ob der Yogacara alle Menschen die er um sich herum wahrnimmt überhaupt als eigenständige, leidfähige Wesen ansieht oder nur sich als eine in eine bestimmte Rolle gepresste Gestalt die ihre Umwelt konstruiert, wahrnimmt (wie im Traum halt). Dies macht nämlich in meinen Augen schon einen fundamentalen Unterschied aus. Bei zweiterem wäre jegliche Form von "Schüler-Meister" Prinzip oder auch nur irgendeine Form von Mühe die nicht unmittelbar dem eigenen Erwachen dient unnötig. (Immerhin würde die Welt mit dem eigenen Erwachen ja automatisch verschwinden)
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Hallo ich bin neu hier und habe mich ein wenig versucht mit den verschiedenen Buddhismusschulen, ihren Einstellungen zur Welt und vorallem zum sog. "Erwachen" auseinanderzusetzen. Dabei sind mir einige interessante Wiedersprüchlichkeiten und Verwirrungen aufgefallen die ich irgendwie nicht so recht begreife.
Eine davon ist die Einstellung buddhistischer Ströme zur "Realität" . Soweit ich mitbekommen habe sind sich ja alle Buddhisten so weit einig dass, das eigene Ich eine Illusion bzw. ein Laster ist welches abzuwerfen gilt damit man eins mit dem Nirvana wird. Jetzt gibt es aber auch noch Schulen die offenbar auch vom sog. "Maya" reden. Diese scheinen nicht nur das eigene Ich als Illusion anzusehen sondern auch die ganze Umwelt die wir um uns herum wahrnehmen wird als eine Art "Traum" beschrieben. Ich blicke da ehrlich gesagt nicht mehr so recht durch. Sind manche buddhistische Strömungen jetzt eine Art "Solipsismus" ?