Hallo liebe Freunde,
ich schließe mich hier mal an. Ich habe auch schon mal irgendwann einen Thread über Mitgefühl/Mitleid gehabt.
Nun ist mir aufgefallen (und durch einen guten Freund bewußt geworden), dass ich in letzter Zeit geradezu depressiv bin bezüglich der Zustände in der Welt. Ich weiß (leider) sehr viel über Politik, über Lobbyismus, wie Konzerne Bürger vergiften, verarschen und "ausrauben", über die Politik der Weltbank/des IWF in Afrika und wie diese die Situation von Entwicklungsländern z.T. bewußt verschlechtern und all solche Dinge. Fast zwanghaft frage ich immer wenn ich irgendetwas höre (wie z.B. vom Lybienkrieg damals) "Cui bono?" ("Wem zum Vorteil?"). Natürlich wollte man den unbequemen Gadaffi (der viel dafür tat, dass Afrika mit einer Stimme und selbstbewußt auftritt) mit all seinen Sozialsystemen absetzen und an das zuvor staatlich geförderte lybische Erdöl herankommen. Zudem bin ich auch Mitglied bei Greenpeace und bekomme da immer mit, wie die letzten halbwegs intakten Ökosysteme jetzt dem Raubbau des Kapitalismus anheim fallen sollen, so z.B. die Arktis, die nun das Ziel von Ölbohrungen ist, die nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen bei kleinsten Problemen absolut unkontrollierbar werden, allein aufgrund der geringen Temperaturen dort.
Vorallem aber sind es die Menschen, die hungern und leiden, die mich betroffen machen. Manchmal reicht es schon, einen Krankenwagen zu sehen, um mir die Tränen in die Augen schiessen zu lassen. Als ich vor einiger Zeit den Film "Medicine Man" (mit Sean Connery) sah und man sah, wie die Eingeborenen in Südamerika aufgrund von Industrieindustrieinteressen brutal vertrieben wurden, habe ich geweint und konnte gar nicht mehr aufhören.
Das ganze wirkt sich wirklich massiv auf mein Leben aus. Ich versuche nun aktiv an Lösungen mitzuarbeiten (indem ich mich bei NGOs engagiere), aber das führt nur dazu, dass ich noch mehr davon mitbekomme, was alles schief läuft => Teufelskreis, der noch depressiver machen kann.
Hat jemand vielleicht eine konkrete Übung (z.B. eine bestimmte Meditation?) oder vielleicht einen buddhistischen Text, der mir helfen könnte, oder sonst einen Ratschlag?
Ich möchte das wirklich ändern und die übliche Achtsamkeitsmeditation hilft leider kaum.