Posts by sigala

    Sabbamitta übersetzt die Stelle aus Ud 6.6 übrigens so:



    Quelle: https://suttacentral.net/ud6.6/de/sabbamitta

    Davon habe ich nichts gesagt. Es geht darum, die englischen Texte nicht nochmal durch ein Übersetzungsprogramm zu jagen. Lies doch mal richtig, ehe du dich künstlich aufregst.

    Im von mir zitierten Teil hast Du das aber geschrieben. Falls Du es anders gemeint haben solltest, dann war es zumindest missverständlich formuliert. Dass es keinen Sinn macht, eine englische Übersetzung durch ein Übersetzungsprogramm zu jagen, wenn es (oft mehrere) deutsche Übersetzungen gibt, liegt auf der Hand. Aufregen tu ich mich übrigens nicht. Deine Antwort hingegen wirkt auf mich aufgeregt.

    Bei PK-Zitaten bietet sich auch eher deutsche Übersetzungen aus http://www.plaikanon.com an, als aus "suttacentral" mit iwelchen Übersetzungsprogrammen.

    Ich finde es nicht für gut, eine derartig gute Seite wie SuttaCentral einfach so ohne jede Ahnung herunterzumachen. Die Übersetzungen auf SuttaCentral sind nicht von irgendwelchen Übersetzungsprogrammen, sondern von Menschen. Und zwar z.B. von Silashin Sabbamitta, Dr. R. Otto Franke, Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel), Wilhelm Geiger, Nyanatiloka Thera, Karl Seidenstücker, Ekkehard Saß, Nyanaponika Thera.

    Das mit dem Leiden ist halt so, dass dukkha, also das Word, das meist mit "Leiden" übersetzt wird, einen viel weiteren Bedeutungsumfang hat als es beim Wort "Leiden" der Fall ist. Genau genommen ist alles, was nicht perfekt ist, bereits dukkha. Alles, was nicht dauerhaft gut und schön ist, und das ist bei nichts der Fall, ist dukkha.


    Reinkarnation setzt etwas voraus, irgendeine Substanz oder Seele, das nach dem Ableben erneut in die Welt kommt. Laut Buddhismus gibt es so eine Substanz einfach nicht, sondern was wir als unser Sebst empfinden, ist ein Knäuel von Prozessen, den khandhas (Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geist und Bewusstsein), die alle selber nicht das Selbst sind und sich ununterbrochen verändern und nicht von Dauer sind. Genauso wie wir dadurch bereits im Hier und Jetzt ständig wiedergeboren werden, passiert das nach dem Tod auch, nur ist die Veränderung dann wesentlich drastischer.


    Karma ist im Buddhismus eher mit einem Naturgesetz vergleichbar. Es bedeutet, dass alles eine Ursache und selber wiederum Wirkungen hat. Es kommt dabei auf die Absicht an. Wenn die Bedingungen passen, können sich karmische Handlungen ihre Wirkung entfachen. Wie das genau aussieht, kann laut Buddha nicht durchschaut werden, sofern man nicht selber Buddha ist. Wer also in konkreten Fällen derartige Schlüsse zieht, wie das nicht wohl nicht selten passiert, der handelt nicht korrekt.

    Während die Situation für den Buddhismus ja erstmal sehr anders war. So war war Kaiser Ashoka ( 303- 232) ein Kaiser der versuchte den Buddhismus in seiner sozialen Gesetzgebung umzusetzten:

    Danke für Deine interessante Antwort! Der Name Ashoka war mir zwar schon bekannt, aber ich denke, dass ich mich noch nicht ausgiebig genug mit ihm beschäftigt habe. Das werde ich jetzt nachholen.


    Schön ist, dass seine Edikte hier online verfügbar sind: Die Edikte des Kaisers Asoka

    Nächstenliebe ist also erstmal eher eine Nebenwirkung.

    Aber auch im Buddhismus gibt es Konzepte wie Metta und Karuna. Und das Verhalten des Buddha war ja lt. Suttas auch nicht unsozial. Großzügigkeit steht im Gegensatz zum Anhaften und zur Gier, sollte also zum Pfad passen. Mir ist noch nicht klar geworden, warum sich im Buddhismus nicht mehr daraus entwickelt hat.

    Wobei ich ziehe auch solche Menschen wohl an, die immer wieder mit ihren Problemen zu mir kommen. Die kommen nicht mal um über irgendwas zu reden, was Neutrales oder Positives sondern es geht immer um Probleme, wobei das deshalb ist, weil einige wissen, dass ich zuhöre und Mitgefühl habe, aber es saugt mir halt die Energie, auch nicht toll.

    Das kenne ich gut.


    Auf der anderen Seite ist es natürlich positiv, ein offenes Ohr für andere zu haben, aber ich denke mir immer mehr, dass das nicht nur viel Energie kostet, sondern letztendlich nicht einmal wirklich hilft. Manche jammern jahrelang über im Prinzip immer dasselbe und es scheint völlig egal zu sein, was man sagt. Es scheint mehr um das Jammern an sich zu gehen als um das Lösen der Probleme.


    Es kann gut sein, dass oft ein stärkeres Sich-Abgrenzen hilfreicher sein kann (nämlich nicht nur für sich selber) als gut gemeinte, aber letztendlich vergebliche Geduld. Es ist nur die Weisheit nötig zu beurteilen, was in konkreten Fällen das geschicktere Mittel ist.

    Dass eine Geburt als Mensch etwas Besonderes ist, ist der Hybris der Menschen geschuldet. Darüber kann man nur den Kopf schütteln. Ein Hinweis, wie tief ein Mensch fallen kann.

    Dass Dein Pudel ein glückliches Leben hat, bezweifle ich doch gar nicht! Aber was ist mit Amöben, Ratten und Kakerlaken?


    Wir sind jedoch in einem buddhistischen Forum und gemäß der buddhistischen Lehre kann nur ein Mensch ins Nirvana eingehen und das ist etwas Besonderes. Ob man nun Dein glücklicher Pudel ist oder ein Gott, letztendlich bleibt man dem Samsara unterworfen.

    irgendein verblendeter "Verstandesverehrer"

    Das Problem an Paul Williams ist, dass er nicht irgendein, sondern sehr wohl ein angesehener (inzwischen emeritierter) Buddhismus-Forscher ist, der eines der Standardwerke über den Mahayana verfasst hat. Ein entsprechendes Aufsehen hat seine Bekehrung bzw. Rückkehr zum Christentum gemacht und eine entsprechende Wirkung auf christliche Leser kann daher vermutet werden.


    Aufgrund seiner Kompetenz, die er als angesehener Forscher hat bzw. haben sollte, habe ich ein interessantes Buch erwartet. Ich wurde enttäuscht, umso mehr, als ich damals bereits eines seiner akademischen Bücher über den Buddhismus bereits gelesen hatte.


    Andererseits war mir klar, dass es eher für den Buddhismus spricht, wenn so jemand auf solche Art von Argumenten zurückgreifen muss, zum Beispiel auf Wunschdenken und Zirkelschlüssen (also in etwa so: "Als Christen sind wir berechtigt zu sagen, dass wir theologisch wissen, dass der christliche Glaube wahr ist. Was mit der Wahrheit unvereinbar ist, ist falsch. Daher ist die buddhistische Lehre X falsch, weil sie mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar ist.").


    Von Bhikkhu Sujato gibt es eine gute Rezension zum Buch: Zufriedenheit und Hoffnung - oder: Warum Paul Williams den Buddhismus falsch sieht. Er beschreibt sehr gut die Argumentation von Paul Williams. Was allerdings Bhikkhu Sujato über das Verständnis des Begriffs "Wiedergeburt" in der Bibel schreibt, halte ich für falsch, denn Jesus meinte mit "Wiedergeburt" ganz sicher nicht die Wiedergeburt im buddhistischen Sinn.

    Hier schreibt ein ehemaliger Buddhist über das Thema

    Er hat damals ein Buch darüber geschrieben, das ich zu einer Zeit gelesen habe, in der ich mich zwar schon intensiver mit damit beschäftigt, mich ihm jedoch noch nicht dem Buddhismus zugehörig gefühlt habe. Es hat mich gar nicht beeindruckt.


    Sein Hauptargument, das er immer und immer wieder wiederholt ist das, dass die Person, die wiedergeboren wird, nicht Paul Williams ist, und im Christentum bleibt Paul Williams nach seinem Tod Paul Williams.


    Davon abgesehen beschreibt er selbst in dem verlinkten Artikel, wenn man den Kontext beachtet, nicht den Buddhismus ganz allgemein als hoffnungslos, sondern nur auf eine gewisse Weise, also in dem Sinne, dass man in dem aktuellen Leben kaum Hoffnung hat, zur Erleuchtung zu gelangen, und es mit dem Tod mit der eigenen Person aus ist und man geliebte Menschen danach nicht wiedersehen wird.


    Selbstverständlich gibt es auch im Buddhismus Missstände, die zurecht kritisiert werden können, aber die gibt es selbstverständlich auch in seiner neuen Religion, dem Katholizismus. Ich weiß gar nicht, was er erwartet hat – etwa, dass alle Buddhisten Heilige sind?

    Letzten Endes, also in letzter Konsequenz, ist alles irgendwie dem Leiden unterworfen oder unbefriedigend. Nämlich deshalb, weil wir bestimmten Illusionen unterworfen sind, zum Beispiel dass alles beständig ist und wir ein permanentes Selbst haben. Wir klammern uns an Dinge, als ob sie beständig wären, und wenn wir irgendwann erkennen sollten, dass dem nicht so ist, dann leiden wir. Oder wir verlangen nach unerreichbaren Dingen und leiden, wenn wir sie nicht kriegen. Oder wir wollen Unvermeidbares vermeiden und leiden, wenn es eintritt. Das alles ist Alltag, jeder Mensch erfährt irgendetwas dieser Art.


    Es geht darum, dieses Leiden zu beenden. Wir erfahren dann zwar immer noch die Ereignisse, unter denen vorher wir gelitten haben, aber wir leiden nicht mehr darunter. Und es ist schließlich auch nicht so, dass alles im Leben nur ein Jammertal wäre und wir uns permanent schmerzgepeinigt auf dem Boden krümmen würden.


    Als trost- und hoffnungslos empfinde ich die Lehre Buddhas nicht, denn sie beschreibt ja gerade den Ausweg aus dem Leiden. Mit Buddha ist es so wie beim Arzt, der feststellt, dass Du krank bist und welche Krankheit Du hast, und dann die Behandlung verordnet, damit Du gesund wirst. Würde der Buddha meinen, es gäbe keine Lösung, dann wäre seine Lehre irgendwie hoffnungslos, aber zum Glück ist dem nicht so.

    Ich bin weder buddhistisch sozialisiert worden noch bin ich aufgewachsen, wo der Buddhismus die prägende Religion ist. Das ist in meinem Falle das Christentum, obwohl ich selber nie gläubiger Christ war. Somit habe ich einen ganz anderen Bezug zum Buddhismus als zum Beispiel ein Asiate, der in einem vorwiegend buddhistisch geprägten Land aufgewachsen ist. Dort ist es ganz selbstverständlich, den Buddhismus als Religion zu sehen, was er nun mal auch ist.


    Wenn ich als Westler den Buddhismus kennenlerne, dann ist der Kontext ein anderer als der, den jemand erfährt, der von Geburt an in einem buddhistisch geprägten Land aufwächst und damit den Buddhismus vermutlich ziemlich ähnlich erfährt wie wir Westler das Christentum. Meist wird der Buddhismus hier im Westen als rationale Alternative bzw. als rationales Gegenstück zum Christentum verstanden.


    Persönlich halte ich die Lehre Buddhas und allgemeiner die Lehren, die der Buddhismus in den ca. 2500 Jahren seiner Existenz hervorgebracht hat, durchaus für rationaler als die christliche Lehre, soweit ich sie kenne. Für mich ist die buddhistische Lehre viel gehaltvoller und ihre Substant bleibt bestehen, wenn man die religiösen Elemente des Buddhismus wegnimmt. Meine Meinung ist, dass das den Buddhismus deutlich von anderen Religionen unterscheidet.


    Wenn ich mich allerdings nicht auf die philosophische Lehre beschränke, sondern auf die vielen Riten und die religiöse Praxis in buddhistischen Ländern sehe, dann ist mein Eindruck allerdings schon der, dass ich das als genauso religiös empfinde wie die Riten und Praxis des Christentums (ich meine das völlig wertfrei). Es gibt also einen Unterschied zwischen der gelebten Frömmigkeit und der reinen philosophischen Lehre.


    Ich sehe für mich keinen Sinn, religiöse Rituale zu übernehmen, wenn sie mir fremd sind und ich damit nichts verbinde. Mir persönlich ist es auch ziemlich egal, ob die Lehre Buddhas, der ich folge, als Religion bezeichnet wird oder als Philosophie, es ist die Lehre, die mich überzeugt, und es ist der Buddha, den ich verehre.

    Mit Menschen Mitgefühl zu haben, die man mag und mit denen man von ganz allein mitfühlt, ist einfach. Das tun wohl alle Menschen.


    Vermutlich unterliegen wir alle den drei Geistesgiften Gier, Hass und Verblendung. Allerdings wohl nicht in gleichem Ausmaß, denn manche Menschen scheinen gieriger, hasserfüllter und verblendeter zu sein als andere. Diese Geistesgifte sind Triebkräfte des Samsara. Letzten Endes leiden also diese Menschen (möglicherweise ganz besonders) und verdienen Mitgefühl, selbst wenn es zuweilen schwer fällt.


    Außerdem kommt unser Mitgefühl nicht unbedingt nur den Menschen zugute, mit denen wir mitfühlen, sondern natürlich auch uns selber. Das heißt selbstverständlich nicht, dass wir deren Verhalten richtig halten oder uns alles gefallen lassen müssen. Wir dürfen uns auch mit geschickten Mitteln wehren.


    Wie auch immer, der buddhistischen Lehre gemäß ist es ein riesengroßes Privileg als Mensch geboren zu werden. Sofern man an Wiedergeburt glaubt (Buddhisten tun das normalerweise), kann man annehmen, dass auch die Menschen, die gemeinhin als böse bezeichnet werden, in ihren früheren Leben Verdienste angehäuft haben, wodurch eine für sie günstige Wiedergeburt möglich war. Allein als Mensch geboren zu werden, ist ja schon günstig.

    When you go to a lot of centers and study with a lot of teachers, your practice won’t get results, for when you go to a lot of centers, it’s as if you go back to the beginning over and over again. You don’t gain any sure principles in your practice. Sometimes you get uncertain and bewildered. Your mind isn’t solid. Your practice degenerates and doesn’t progress.

    (Ajahn Dune)

    Die Quelle zu diesem Zitat ist wohl "Gifts He Left Behind: The Dhamma Legacy of Ajaan Dune Atulo" (Seite 49). Er zitiert dort allerdings Luang Pu.

    Wenn Dir die Amitabha Praxis gut tut, dann brauchst Du keine Erlaubnis von Theoretikern, die eigentlich mit dem Amitabha-Buddhismus nichts weiter zu tun haben, als dass Sie grad Lust haben drüber zu reden - sich aber nicht ehrlich dafür interessieren. :) Kommt mir wenigstens so vor.

    Genau. Ich glaube, das Unverständnis hängt mit der Rezeption des Buddhismus im Westen zusammen. Diese Richtung des Buddhismus entspricht halt überhaupt nicht dem gängigen Bild, das "man" sich im Westen vom Buddhismus macht, obwohl das eine in Asien sehr verbreitete Richtung des Mahayana ist.

    Was kann ich aus der Erkenntnis schlussfolgern, dass es gar kein Ich gibt? Der Gedanke, ich sei ein Haufen aus Wechselwirkungen ist ein bisschen gruselig.

    Nicht ein Ich existiert nicht, sondern ein für sich selbst existierendes Ich existiert nicht. Dass wir meinen oder unser Erleben oberflächlich so empfinden, als ob wir eine unveränderliche, für sich selbst existierende, unabhängige Seele hätten, ist eine Illusion, die viele Leiden, Frustrationen, Enttäuschungen verursacht. Aber was ist daran gruselig? Gruselig wäre es, wenn es uns selbst gar nicht gäbe, aber das hat Buddha ja nicht gelehrt.


    Zum Glück hat Buddha einen Ausweg aus dem durch unsere Unwissenheit verursachten Leiden aufgezeigt, indem er die zwölfgliedrige Kette des bedingten Entstehens lehrte (und natürlich die vier edlen Wahrheiten).

    Heute ist Vesakh, der höchste buddhistische Feiertag, an dem Buddhas Geburt, Buddhas Erleuchtung und Buddhas Verlöschen gedacht wird.


    Heuer wird weltweit Vesakh anders gefeiert als sonst, aufgrund der Corona-Krise nicht in der Öffentlichkeit. Es gibt diverse Möglichkeiten, Vesakh online zu feiern, um zumindest auf diese Weise als Gemeinschaft zusammen zu feiern. Die sonst üblichen Rituale kann das natürlich nicht ganz ersetzen.


    Wie feiert ihr Vesakh im Allgemeinen und wie im Speziellen den heutigen Feiertag?

    Um etwas kritisieren zu können, muss man es zumindest bis zu einem gewissen Grad kennen und verstehen. Das gilt auch für Artikel, deren Inhalte einem möglicherweise nicht gefallen. Ansonsten tut man nur das, was man dem Artikelautor vorwirft.


    Dass es auch im Buddhismus nicht immer nur alles eitel Wonne war, halte ich für offensichtlich. Selbst im lesbaren Teil sind inhaltlich valide Beispiele genannt. Problematisch scheint für mich die Überschrift zu sein, wobei sensationalistische Titel heutzutage leider sehr üblich sind. Oft sind diese Titel nicht vom Autor der Artikel, sondern werden häufig gegen den Willen des Autors eingesetzt.


    Unterscheiden muss man auch zwischen einer Lehre und der historischen Entwicklung der darauf gründenden Religion mit allen Errungenschaften und Irrwegen. Das ist im Christentum so und beim Buddhismus nicht anders. Sobald Religion institutionalisiert wird, treten alle möglichen Folgen ein, die eine Institutionalisierung haben kann. Das Christentum folgte in seiner Geschichte nicht immer dem Ideal der Bergpredigt und der Buddhismus war nicht immer nur sanft und friedfertig.