Beiträge von lubob

    Ich habe den Verdacht, das Rigpa aufgrund seiner Sichtweise einfach keinen Austausch mit queeren Menschen hat. Die, die sie meint zu erkennen, meidet sie und umgekehrt werden auch queeren Menschen ihr gerne aus dem Weg gehen, wenn sie die negativen Vibes spühren. Was übrig bleibt sind Projektionen und Vorurteile durch Nicht-Reden, Nicht-Kennen und Nicht-Wissen.


    Unsere Gruppe hat als Hauptverantwortlichen einen älteren CIS-hetero Mann. Als Übende kommen neben anderen CIS Heteros: Transsexuelle, Non-Binäre, Schwule, Lesben, Bisexuelle, Polyamore. Bei manchen ist es offensichtlich, bei anderen überhaupt nicht (woher auch).


    Und die praktische Auswirkung von all dem ist exakt Null. Es stört nicht die Übung, es führt zu keinen Problemen. Es ist genau so wichtig oder unwichtig wie die Tatsache, dass bei uns Menschen mit Schuhgrösse 36, 39 und 46 üben.


    Wer hier mit Vorurteilen gegen queere Menschen ankommt, merkt schnell und ohne grosse Diskussionen, dass diese keine Substanz haben. Niemand hier will klassische Familien zerstören oder andere zur Homosexualität bekehren. So etwas sind abstruse Ammenmärchen.

    Ich denke, dass es auf jeden Fall die Sprache des Kaisers war. Der wird sich nicht dazu herabgelassen haben, an seinem eigenen Hof mit Besuchern in einer fremden Sprache zu reden.


    Das ist übrigens auch heute so. Es gab mal einen kleinen Aufruhr weil ein Minister (Gutenberg?) in einer BPK einem englischen Journalisten auf Englisch statt auf Deutsch geantwortet hat.


    Was damals bei Wu die Sprache am Hofe war, sollte relativ leicht recherchierbar sein.

    Nishijima war jemand, der m.E. leichtfertig Nachfolger aus seiner Wohnung heraus ernannte.

    ABgesehen davon, dass es für sein Streuen von Shihos auch Gründe gegeben hat - was hat das mit seiner Arbeit am Shobogenzo zu tun?

    Das führt dazu, dass international Brad Warner nun als der prominenteste Dauerinterpret Dogens erscheint.

    Das Brad Warner so "erscheint", hat nichts mit einer Urkunde zu tun, die er erhalten hat, sondern mit der Qualität seiner Interpretationen. Seine Texte verkörpern m.E. die Kunst, schwierige Dinge in einfacher Sprache auszudrücken.

    NishiYama hingegen ist ein ordentlicher Abt eines ansehnlichen Tempels in Sendai.

    Abt! eines ansehnlichen! Tempels. Das qualifiziert ihn also für die Arbeit mit Texten? Warum? Es wäre mir neu, das Abt sein und Tempelbesitz irgend etwas mit der Qualifikation in Sachen Textarbeit zu tun hätten.


    weil Dogen letztlich nicht vollständig erwacht und klar war.

    Inhaltliche würde der gute Dogen dir wahrscheinlich zustimmen.


    Trotzdem finde ich, ihm so etwas herablassend den Kopf zu tätscheln, sagen wir mal, mutig.

    Die Liste der Berufe, bei denen ich es merkwürdig fände, wenn sich jemand Buddhist nennt, scheint mir wesentlich kürzer zu sein. Ausser Scharfrichter, Folterknecht u.ä. fällt mir gerade nichts ein.

    Gabriele hat sich bei ihrer Arbeit sehr auf das inhaltliche Verständnis von Dogen fokussiert.


    Wenn ich Gabriele richtig verstanden habe, hat Mike Cross, der etwas zeitversetzt mit Nishijima an der englischen Ausgabe gearbeitet hat, mehr linguistische vorgegangen.


    Sofern man gute englisch kann, könnte ein paralleles Lesen durchaus ergiebig sein.


    Sofern ich mir bei manchen Stellen die Mühe gemacht habe, deutsche Versionen zu vergleichen, fand ich Nishijima/Linnebach deutlich besser.


    Aber wie sagte Muho mal so schön: Dogen kann man nicht allzu gut mit dem Intellekt lesen, man muss es eher wie geschriebenen Jazz betrachten.

    Vielen Dank erstmal für deinen Hinweis auf den Schweizer Mönch. In seiner Mediathek fand ich eine sehr interessante Doku über ihn.


    Was deine Familie und deine Auseinandersetzungen angeht so scheint mir, dass der Startpunkt jeweils darin liegt, dass du die Auseinandersetzungen provozierst.

    Wenn du weißt, dass deine Gesprächspartner:innen nichts mit Religion am Hut haben, warum bringst du dann das Thema auf?

    Ich kenne das Problem durchaus von der anderen Seite. Wir haben in der Familie eine Person, die uns ständig von Jesus, Freimaurern und Rothschild-Intrigen erzählen will. Das ist für sie alles tiefe Wahrheit, aber niemand von uns hat Lust drauf und manchmal wird jemand dann eben Recht grob, weil sie so von ihrer Wahrheit und Mission überzeugt ist, dass sie von alleine nicht aufhört.


    Was die unterschiedlichen Werte in Sachen Geld und Religion angeht, wie kommst du darauf, dass die anderen respektlos sind und nicht du? Vielleicht hätten die anderen gar kein Problem mit deiner Spiritualität, wenn du ihnen nicht offensichtlich aus hoher Warte erklären würdest, dass du ihren Lebensstil nicht respektierst.


    Und zu guter Letzt die Kritik am Buddhismus: ich habe nur einmal Menschen getroffen, die dem Buddhismus kritisch gegenüber standen - aber auf der Grundlage falscher Annahmen. Sonst begegne ich eigentlich nur Menschen, die diesen mangels Informationen völlig unkritisch gut finden. Wenn es je zu einem tieferen Gespräch kommt, bin ich in der Regel derjenige, der darauf hinweisen muss, dass es auch im Buddhismus unzählige üble Machenschaften gab und gibt.


    Möchtest du einer kritischen Auseinandersetzung ausweichen?

    entspann dich bitte Sudhana und erkenne dass Regel und Ritenglaube eine starke Bedingung der Auseinandersetzung dieses Threads ist.

    Sudhana hat da durchaus einen Punkt. Du hast hier nur ironische oder was weiss ich Bemerkungen eingeworfen ohne inhaltlich etwas beizutragen.

    Dass kann man locker nehmen, wenn man sich aber so viel Mühe gemacht hat wie Sudhana, hier echte Inhalte beizutragen, dann kann ich auch verstehen, dass er da echt genervt reagiert.


    Wird nur genügend Quatsch, Ironie oder Geschwätz beigesteuert, fährt irgendwann jede Diskussion an die Wand.

    Ja. Selbst wenn nur dort, dann ist er eben nur da ein Roshi. Aber er ist ein solcher.

    Jetzt hast du es fast kapiert.


    Es geht nicht darum, ob er ein guter Lehrer, Ratgeber, Coach ist. Wenn dich das glücklich macht, dann geh da hin.


    Was an HP (und sorry, um Moment auch an dir) nervt, ist dieses impertinente Wedeln mit "Zen", "Roshi", "Meister".

    Was immer er da unterrichtet, ob für viel oder wenig Geld - mit dem traditionellen Zen-Weg und dem, was sonst mit solchen Begriffen gemeint ist, hat das einfach nichts zu tun.


    Sudhana hat sich echt Mühe gegeben, das in aller Ausführlichkeit zu erläutern. Ich verstehe nicht, was daran nicht zu verstehen ist: Wenn ihm die Traditionen egal sind, dann soll er das klar sagen (was völlig in Ordnung wäre). Aber sich großspurig auf eine Verbindung mit Lehrern und Traditionen zu berufen und sie gleichzeitig durch das eigene Handeln mit Füssen zu treten, das macht ihn schlicht zum Scharlatan.


    Ob du dich so einem offensichtlichen Scharlatan anvertrauen willst, ist deine private Angelegenheit. Aber es ist nicht nötig, dazu im Forum auch noch zu Missionieren.

    Statt wir anderen etwas gönnen, versuchen wir seinen Ruf zu schädigen oder verächtlich zu machen. Wir haben selbst genug Fehler. Nein, wir alel wollen doch auch nicht, das man so über uns reden würde. Dass wir keine Relevanz haben für andere ZB.

    Wie Kinder in der Sandkiste " mit dem spielen wir nicht "

    Es tut mir leid, dass ich es nicht besser ausdrücken kann, aber du verstehst mich wirklich falsch.


    Wenn er für dich ein passender Lehrer ist, ist das völlig in Ordnung. Niemand hier (hoffe ich) missgönnt ihm sein Haus am See.


    Meine Beschreibung, warum er im Zen keine Relevanz hat, war nicht herablassend gemeint, sondern ist - soweit ich das überblicke - einfach eine Tatsachenbeschreibung.


    Du kannst mich natürlich gerne korrigieren, in dem du aufzeigt, wo er mit der übrigen Zen Welt im Dialog ist, wer auf ihn Bezug nimmt, ihn zu Sesshins oder Vorträgen einlädt oder zu ihm kommt etc.

    Mag sein, aber er bewirbt sich gerade um eine Mitgliedschaft bei der DBU. Und Irrelevanz ist leider (noch) kein Ausschlusskriterium

    Auweia. Aber er kann das ja nicht einklagen - insofern hoffe ich da doch auf die Stimmen der alten Übenden.


    Als ich das erste Mal über eines seiner Videos gestolpert bin, habe ich das ernsthaft für Satire gehalten.

    Rigpa: wenn HPs Videos dich ansprechen/ dir helfen, dann ist ja alles in Ordnung.


    Würde HP einfach als Coach / Lebensratgeber durch die Lande ziehen, wäre es ok. Das Problem hier im Forum ergibt sich einfach dadurch, dass HP aus unbekannten Gründen seinem Tun das Zen-Mäntelchen umgehängt hat - aber nichts mit Zen zu tun hat.


    Wie er auftritt und was er inhaltlich erzählt, das hat mit dem Zen-Weg nichts gemein, wie ihn der Rest der Welt versteht und praktiziert. Deswegen wird über HP nie geredet, niemand tauscht sich mit ihm aus, niemand nimmt auf ihn Bezug, niemand lädt ihn ein. Er hat im Zen schlicht keine Relevanz.

    Warum sind die überlieferten Lehrreden Buddha Sakyamunis kein autoratives Buddhawort, sondern nur ein Ausdruck des Glaubens?

    Ich bin über diese Frage an Hendrik erstaunt.


    In meiner Wahrnehmung ist es im größten Teil der buddhistischen Bewegung Konsens, dass es immer um den eigenen Weg und das Erforschen geht.


    Deswegen ist auch das Begriff "Buddhismus", den es so auch nur im Westen gibt, völlig falsch. Es gibt eben keine abgeschlossene Lehre, sondern eine 2500-jährige gemeinsame Forschungsreise.


    Nur sektenartige Randgruppen benutzen m.W. historische Texte als angebliche Quelle letztgültiger Wahrheiten, die zu glauben und denen blind zu folgen wäre.

    Für mich gelten jedenfalls nur folgende Punkte

    Ja, wenn man sich diesen und deine anderen Beiträge so anschaut, dann sieht man, dass du strikte Vorstellungen davon hast, wie etwas sein soll.


    Hast du eine Vermutung, warum die Selbstmordrate bei Homosexuellen früher so hoch war und jetzt viel niedriger? Bei Trans-Menschen ist sie bis heute sehr hoch.

    Nach der Definition gelten nur Leute, die gar nicht auf das andere Geschlecht stehen als "homosexuelll", während die dreimal so hohe Anzahl von Leuten, die da nicht so gebunden sind, als "bisexuell" gelten

    Das ist mir klar. Wobei reine het/homos sind m.W. nur ca 20%.


    Mit umgepolt meine ich z.B. jemanden, der voll hetero war, bei der Bundeswehr, hat sich null für Männer interessiert, eine Frau geheiratet.

    Ende dreißig dann plötzlich die Wandlung, heute geschieden und ausschließlich homosexuell, null Interesse mehr an Frauen.


    Wie vielen Menschen das in dieser deutlichen Ausprägung widerfährt, weiss ich nicht, aber ich kenne mindestens fünf Personen, die nicht bi gelebt haben und sich nicht als bi bezeichnet haben und nach langen Jahren des einen Lebens auf die andere Form gewechselt haben.


    Immer mehr Forschende sprechen wohl davon, dass unsere sexuelle Orientierung nicht statisch, sondern eher fluide ist.

    Es gibt auch kein (einzelnes) Gen für Körpergröße oder mathematische Begabung, trotzdem könnte man nicht bestreiten, das wäre nicht auch genetisch "angelegt".

    Ich bezweifle das mit der Genetik auch Ich habe schon mehrere Menschen kennen gelernt, deren Sexualität sich im Laufe ihres Lebens umgepolt hat (het zu homo und umgekehrt).


    Man weiss es schlicht nicht, zumindest Stand heute.

    Auf YouTube gibt es auch einen üblen rechten Hetzer, "Schramm" oder so ähnlich. Der trägt seinem Buddhismus auch offensiv vor sich her, beginnt seine Argumentationngerne auch Mal mit den Worten "als Buddhist weiss ich...", gefolgt von irgendeiner abstrusen Behauptung.


    Mir ist das unbegreiflich, wie man den Buddhaweg mit Hass verknüpfen kann.


    Aber das Problem habe andere Religionen ja auch. Sich gegen solche Demagogie zu stellen, ist sinnlos. Wie soll man das tun, was wird man durch ein "dagegen sein" bewirken?


    Was man aber sehr wohl tun kann, ist sich statt daGEGEN, daNEBEN zu stellen und eine Alternative anzubieten.


    Ist das nicht eigentlich jeden Tag die Aufgabe? Nicht nur im Bezug auf Nazis, sondern auf alles Leiden: sich jeden Morgen zu entscheiden, wofür will ich heute in dieser Welt stehen, und dann aus dieser Position heraus zu wirken?

    wenn ich mir seine Biographie durchlese, konnte nur er so etwas machen, denn er kannte die Lebenssituation der Marginalisierten (Sexarbeiter:innen, Crossdresser...) sehr gut und verstand deren Probleme.

    Das stimmt, aber das gilt auch für andere Bereiche. Wer im Thema ist, kann manche Sachen evtl.(!) besser vermitteln. Kampfsportler können wahrscheinlich bessere Anti-Gewalt-Trainings geben, Menschen mit Migrationshintergrund können sich besser in die Probleme von Neubürgern einfühlen etc.


    Insofern können queere Menschen sich natürlich besser in die von dir genannten Themen einfühlen - aber weder haben sie m.E. automatisch die Verpflichtung, sich genau in diesem Bereich zu engagieren, noch befreit es nicht-queere Menschen von ihrer Verantwortung gegenüber ALLEN fühlenden Wesen..

    Mir erscheint die Diskussion hier überwiegend freundlich

    Der Form nach ja, aber auch für mich hat die Diskussion einen unangenehmen Beigeschmack.


    Ich halte die Gleichsetzung von "Buddhismus" mit Wiedergeburts-Vorstellungen und personengebundenen Karma-Konzepten, so wie sie hier im Faden mehr oder weniger deutlich zum Ausdruck kommen, für einen gefährlichen Cocktail, der ganz schnell sehr giftig werden kann.


    Es geht hier ja nicht einfach nur um den Stand der Wissenschaft sondern unterschwellig schon um die Frage, was mit queeren Personen nicht in Ordnung sein könnte, damit sie das Queersein verdient haben, Woraus ich das schliesse? Nicht eine Kommentierende hat bisher gefragt, welche guten Taten den dazu geführt haben könnten, warum jemand - frei nach Wowereit - das GLÜCK hatte, in diesem Leben als queerer Mensch geboren worden zu sein.


    Sorry, aber für mich gehören Zitate von homophoben Äbten, Erklärungsnöten von Mönchen und Nonnen und pinkelnden Sündern zur dunklen Seite unserer Bewegung. Über diese dunkle Seite könnte man diskutieren, aber eine Diskussion, ob an deren Sicht etwas dran sein könnte, halte ich für aus der Zeit gefallen.

    DEN Buddhismus gibt es ja nicht, insofern gibt es darauf sicher keine allgemein gültige Antwort.


    Aber ehrlich gesagt verstehe ich auch die Frage nicht. Es gibt Homosexuelle, Transsexuelle, Asexuelle, etc., so wie es auch Blondhaarige, Braunhaarige, Schwarzhaarige etc. gibt. Da beschäftigt sich ja im "Buddhismus" auch niemand damit, wieso es solche Unterschiede gibt.

    Es sind einfach Spielarten des Seins und gut ist.

    Den kyōsaku nur auf 'Anforderung' zu geben, ist wegen des Gruppendrucks (formale Konformität in der Übung ist ja auch anzustreben) für mich keine überzeugende Lösung.

    Das finde ich krass, ich habe das immer so erlebt, dass es wirklich eine freie Entscheidung ist. Gerade bei Sesshins ist es bei uns so, dass am Vormittag nur wenige Personen darum bitten, gegen Abend dann deutlich mehr.


    Wenn es von der leitenden Person aus zum Pflichtprogramm gehören würde, wäre es vermutlich für mich ok, da ich den Kyosaku sehr schätze. Bei Gruppendruck wäre ich vermutlich schnell weg.