nibbuti:Alles anzeigensonnenschein:Auf der Ebene der Form und in der Alltagserfahrung gibt es ein Ich als Subjekt,dass mit anderen Menschen interagiert und aufpasst, dass es nicht vom Auto überfahren wird. Wir interpretieren das "Ich" als etwas von der Welt getrenntes um das wir uns kümmern, damit es genügend Nahrung,Schutz und andere Dinge bekommt die wir als Bedürfnisse empfinden. Auf dieser praktischen Altagsebene ist die Identifikation mit Form und ein Abgrenzung auch sinnvoll, da sie uns vor groben Fehlern bewart. Auf einer Ebene der Formlosigkeit, der Leerheit erkennt man hingegen, dass alle Formen bedingt und zusammengesetzt sind und sich wieder auflösen. Deswegen ist auf einer letzendlichen Ebene alles miteinander verbunden und aus dieser Weisheit ergibt sich dann das Mitgefühl so zu handeln wie es für alle am besten ist.
Die Erkenntnis der Leerheit befreit von der Identifikation und Anhaftung an einer Form.
Allerdings ist dies ein vom Verstand oft mißverstandener Punkt und führt oft zu einer Identifikation und Anhaftung an der Vorstellung von Leerheit oder Formlosigkeit.
Natürlich ist auch die Vorstellung, dass überhaupt irgendetwas befreit werden müsste nur eine Vorstellung. Aber auf der Ebene der Worte, die ja auch nur Formen sind, lässt sich dies sowieso nicht abschließend erklären und begreifen. Man kann genauso sagen wir sind schon alle Erleuchtet, erkennen es bloß noch nicht wie es gibt nichts zu befreien. Allerdings hilft den wenigsten das um zu erkennen was wirklich ist. Die Leerheit lässt sich nämlich immer nur im jetzigen Augenblick erkennen. Und wenn man den Augenblick versucht mit Gedanken zu benennen und an den Gefühlen festzuhalten, dann isser schon wieder weg...
Der Jetzige Augenblick verweilt in der Form die Du gerade als meine Worte liest und durch einen Bildschirm mit Deinen Augen wahrnimmst und durch Dein Gehirn interpretierst und sich dabei auch noch ein kurzes Gefühl einstellt jetzt erleuchtet zu sein, bevor Dein Verstand wieder anfängt das zu interpretieren und Du Dich wieder mit den Formen der Gedanken identifizierst...
Es ist NICHT was Du denkst. Es ist auch nicht was Du verstanden hast. Es ist der jetzige Augenblick bevor Der Strom der Gedanken wieder einsetzt und Du das versuchst zu interpretieren was ich schreibe.
Hi sonnenschein
Das klingt wieder etwas kompliziert für mich, hab Nachsicht mit einem Hinayana. Du sagtest mehrmals "auf der Ebene der Worte lässt sich das sowieso nicht erklären", dann redest du dich um Kopf und Kragen? Aber vorher sagtest du formlose Bereiche wären Nirvana usw, und das ist einfach nicht richtig.
sonnenschein:dabei auch noch ein kurzes Gefühl einstellt jetzt erleuchtet zu sein, bevor Dein Verstand wieder anfängt das zu interpretieren und Du Dich wieder mit den Formen der Gedanken identifizierst...
Kannst du Gedanken lesen oder ist das interpretiert?
Grüße
Worte können Wegweiser, Fingerzeige sein. Betrachte nicht die Worte sondern folge der Richtung und Du gehst über die Worte und das Denken hinaus. Deswegen kannst Du natürlich immer noch Worte benutzen und auch Gedanken. Aber Du erkennst, dass es nur ein kleiner Bruchteil ist mit dem wir die Wirklichkeit wahrnehmen können.
Bewusstsein kann verschiedene Zustände annehmen. Man könnte es sehr vereinfacht in form und formlose Bereiche einteilen, wobei dies auch wieder nur Beschreibungen sind die dies nur annäherungsweise ausdrücken. Natürlich könnte man auch mehr bereiche nennen, es spielt aber letztlich keine Rolle wie man sie benennt oder wie viele man braucht um etwas zu beschreiben was nicht zu beschreiben ist. Nirwana bedeutet sinngemäß, das Ende des Leidens, das Ende des Kreislaufes zwischen Geburt und Tod, dem Karma. Aber was bedeutet das wirklich? Es ist eigentlich eine Verneinung. Buddha wusste ganz genau, dass er die Leerheit nie erklären konnte, ohne dass sich die Schüler wieder eine Vorstellung davon machen und wieder in eine neue Falle tappen. Deswegen hat er es negativ formuliert und gesagt was es nicht ist. Es ist das Ende des Leidens. Aber was bleibt übrig wenn wir Leiden? Viele denken dabei an ein nichts oder eine Leerheit oder sogar den Tod oder an irgendeinen besonderen Zustand. In Wirklichkeit zeigte Buddha natürlich indirekt auf das was ist wenn das leiden vorbei ist, indem er sagte dass alles leiden durch das denken entsteht. Dieser einfache Satz enthält die wahrheit, dass durch das erkennen der Lücke zwischen den Gedanken ein riesiger raum entsteht, indem man frei ist von leiden und somit im Nirwana. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir jeder Zeit wieder klar denken könnten wenn wir es als Werkzeug benutzen wollen. Wir müssen es aber nicht mehr und haben die Wahl ob wir durch einen Gedanken widergeboren werden um anderen Menschen aus dem Kreislauf des Leidens (denkens) zu helfen...
Gedanken kann man lesen, wenn man die Freiheit hat nicht mehr zwanghaft denken zu müssen. Es kann also jeder der es schafft sein radioprogramm im Kopf mal für ne weile auszuschalten...