Beiträge von Lirum Larum im Thema „Umgang mit Widersprüchen“

    Maybe Buddha:

    Anatta = Nicht-Selbst, veränderliche Ballung die durch unwissenheit als Ich erscheint und sich so durch das eine Leben zieht und zu leiden führt in diesem einen Leben. Hat man das Kamma abgebaut durch vollkommene Erleuchtung, ist befreiung erlangt und Nibbana verwirklicht. Das veränderliche Ich hat sich komplett aufgelöst und es gibt kein Leiden mehr in diesem Leben.


    Hm, sorry, das klingt mir schräg. Denn ein "veränderliches Ich" ist einfach komplett inexistent. Somit kann es sich auch nicht auflösen. Die Täuschung des Vorhandenseins ist da und die kann sich auflösen.


    :):):)




    Im Verwickeln geschieht aber auch das Lernen und Vertiefen. Nichts geht auf Fingerschnipp. Genauso, wie ein Brotteig anständig durchgeknetet werden muss.
    Na, ich befürchte, wir sind zu unintellektuell für diesen Thread. :lol:

    Bambus:

    ... Mich interessiert viel mehr wie man mit solchen Widersprüchen umgehen sollte. Buddhadasa kann man nicht mehr fragen. Also bleibt nur die Interpretation seiner Schriften. Und wenn man dann Widersprüche entdeckt schmälert das die Glaubwürdigkeit des gesamten Werkes. Wenn ein Fehler gefunden ist hegt das den Verdacht es könnten noch mehr Fehler vorhanden sein. Das Vertrauen sinkt.


    (...), Fakt aber scheint zu sein dass es viele Berichte von Wiedergeburt gibt und ebenfalls viele Passagen die Wiedergeburt ablehnen. Ein Widerspruch. Zieht auch dies ein Vertrauensverlust für den ganzen PK nach sich? Eigentlich müsste es so sein. Und da hier kein kleiner Nebensatz, sondern eine wichtige Frage in Diskussion gerät müsste auch der Vertrauensverlust entsprechend groß sein.



    Hi Bambus,


    ich frag mich, ob man wirklich derartig analytisch-mathematische Funktionsmaßstäbe an diese Welt anlegen kann?
    Meiner Meinung nach kann man es nicht. Ist im Leben ein aufgedeckter Widerspruch ein Beweis für die Nichtgültigkeit? Das Leben ist nicht mathematisch. Samsara ist um ein Vielfaches seltsamer, als man es sich mit Beweis, Widerspruch und Gegenbeweis zusammenrechnen könnte.
    Die ganze Welt sogar ist ein einziges Paradoxon, so will es mir manchmal scheinen.


    Daher muss man den Buddhadharma nicht unbedingt nach seiner Folgerichtigkeit beurteilen, find ich, die im Detail ja verloren gehen kann - wie alles -, sondern danach ob er "funktioniert". Da seh ich gute Resultate. :)


    Also kurz zu Deiner Frage: ich sehe Widersprüche als Bestandteil dieser Welt an und zucke darüber die Schultern.
    LG, LL