Beiträge von Peeter im Thema „Schlechtes Karma durch Reue loswerden???“

    MartinS1978:
    Maybe Buddha:

    Aber ab einem gewissen Grad der Entwicklung sind diese Handlungen nicht mehr Egoistisch.


    Wie genau wird im Buddhismus eine Handlung als egoistisch klassifiziert? Aus meine Sicht ist ein nicht-egoistisches Handeln unmöglich, weil die Handlung immer ein Willensausdruck ist. Als extremes Beispiel: Selbst, wenn Jesus es als seine Bestimmung sehen würde, für die Sünden der Menschheit am Kreuz zu leiden. Sieht erstmal altruistisch aus... aber: Man kann sagen, dass er durch seine Bestimmung gezwungen war oder dass es sein Wille war.


    (Bald muss der Thread in den Anfängerbereich bei meinen vielen Fragen :D )


    Wir sollten nicht so sehr zwischen Anfängern und "Fortgeschrittenen" unterscheiden :)
    Wo die Grenze ziehen .. ??


    Wenn das Ego überwunden ist und die Nondualität erreicht ist, ja dann sollte vom Egoismus keine Spur mehr sein ..

    dhammacakkhu:

    Von der pragmatischen Seite finde ich Reue hilfreich:
    Wenn ich mir in stiller Betrachtung anschaue, was ich vieleicht jemandem angetan habe, was dieser dabei gefühlt haben mag und das er genau wie ich das Leid flieht und das Glück sucht dann empfinde ich so etwas wie Trauer darüber. Diese Trauer lasse ich zu, öffne mich ihr und daraus ensteht der Wunsch zu verhindern, dass dies wieder passieren wird. Dazu muss ich die Ursachen rausfinden (meine schiefe Sicht der Dinge, meine Kritikempfindlichkeit, whatever...) und mir vornehmen es zu ändern, mir Handlungsalternativen vorstellen. Von meiner rechten Anschauung (dieses Handeln ist falsch, es bedrängts meine Mitwesen und dies wird auch auf mich zurück fallen) genährt wächst nun die rechte Absicht (darum will ich es beim nächsten Mal anders, besser machen). Davon genährt wird das rechte Handeln (samma kammanta). Und nicht nur mein Handeln soll anders werden, sondern auch die Ursache, die subtilere Ebene der Gedanken. Also rechte Bemühen, an meine Vorsätze will ich mich erinnern (sati) und dies bringt Beruhigung (samadhi).


    Das was Du da Reue nennst, ist Einsicht .. in dein Handeln.

    MartinS1978:
    peeter:

    Im Buddhismus gibt es dieses Ding von Reue garnicht !!!!!!!!!!!


    Im Sinne einer Berechnung in Bezug auf die Vergangenheit, würde ich das intuitiv auch ablehnen. Immerhin kann man sich selber tausendmal fertig machen, für die Vergangenheit. Das ändert rein Garnichts. Auch Berechnungen in Bezug auf die Zukunft verursachen mit sicherheit Frust, je stärker man an ihnen festhält. Was hatte ich nicht für schöne Pläne, die alle in eine Sackgasse geführt haben.


    wie genau meinst du das?


    jepp .. gestern las ich noch irgendwo, dass Jede/r für seine/ihre Taten verantwortlich ist .. zumindest im engeren Sinne, würd ich mal sagen.
    Also tun wir dies und das .. auch mal was Anderes :) und sind somit verantwortlich für die Taten. Also wozu Reue ?
    Um sich für seine Taten zu entschuldigen .. sich zu rechtfertigen.
    An und für sich wird erst überlegt und dann gehandelt...also weiss ich, was ich mache. Klar, dass mir das Eine oder Andere
    irgendwann leid tut .. aber das hat nichts mir Reue zu tun.
    Reue ist nur ein Art Entschuldigung.. Nichts mehr. Find ich ..

    dhammacakkhu:

    Karma wirkt/ist so lange zu erfahren, wie man sich noch als ein "Ich" in einer Welt erfährt. Durch einüben von gutem Handlen entfernt man sich von den engen Egostrukturen, durch einüben von schlechtem Handlen verstärkt man diese. Am Anfang mag man vielleciht etws geben, damit man etwas zurück bekommt oder um das "Karma-Konto" aufzutanken. Aber durch das Üben und das tiefe betrachten, z.B. der Tatsache wie wohl es jemandem tut von dir etwas zu bekommen wächst die Empathiefähigkeit und das Herz wird heller und dem guten Handeln immer mehr zugeneigt. Anfangs war es nur berechnendes Spiel, aber langsam geht man durch einen Transformatiuonsprozess, der die Schranken zwischen Ich und Welt aufzulösen beginnt.
    So befreit aus der Gravitation von Gier, Hass und Verblendung (die Grundantriebe schlechten Handelns) kann der Geist dann eventuell einen Blick der Dinge wie sie eigentlich siond erhaschen und erkennt: Karma ist nur sop lange "Ich-Illusion" ist.


    ok .-aber wenn die Ichlosigkeit weg ist .. das un/endliche Loslassen erreicht ist, wer ist dann für das Karma zuständig ..
    für die altruistischen Handlungen etc?
    Der Dalai Lama sagte mal, dass z.B. Altruismus, also Nächstenliebe und so weiter, im Endeffekt wirklich egoistischer Natur ist, da du ein Umfeld schaffst, dem es gutgeht und dadurch auch Dir.
    Eine Wechselwirkung. Ist doch toll. Anderen zu helfen, um sich auch selber damit zu helfen. Durch mehr Harmonie und so.