Beiträge von accinca im Thema „Wie praktiziert Ihr Mitgefühl ?“

    tobias:
    Zitat

    Die letztendliche Ursache von Gedanken oder Gefühlen kann erkannt werden.


    Wenn du das konsequent machst landest du bis zu deinem ersten Gedanken bei deiner Geburt. Allein schon, dass es sehr lange dauern würde, müsstest du danach eine Rückführung u.ä. Unsinn machen um an die Gedanken aus deinem vorherigen Leben heranzukommen. Diese könntest du wiederum zurückverfolgen bis zur Geburt usw.
    Dieses Vorgehen führt in den Wahnsinn und trägt nicht zur Erleuchtung bei.
    Aber vielleicht hast du es ja so auch nicht gemeint.


    Ich hatte mir fast schon gedacht, das du es so verstehen würdest.
    Deswegen hatte ich ja auch schon von Gedanken oder Gefühlen gesprochen
    bei denen ich eine Ausnahme machen würde.

    tobias:

    Es ist mir eben blos wichtig die Gedanken am Ende wirklich loszulassen oder auch akzeptieren zu können, dass die letztendliche Ursache von Gedanken oder Gefühlen nicht feststellbar ist. Tobias


    Die letztendliche Ursache von Gedanken oder Gefühlen kann erkannt werden.
    Aber bei manchen Gedanken oder Gefühlen würde ich eine Ausnahme machen.
    Da kann man sich manchmal nur noch an den Kopf fassen und fragen: "wo kommen die wohl wieder her?"
    Oder man fäßt sich an der Kopf und sagt dabei das Mantra: "Kürbis gedeihe". :)

    freeman:

    daher bin ich irgendwann auf "Körpergeist" oder "Geistkörper" gekommen.
    LG


    Finde ich gut. Allerdings muß man wissen, das es wohl nicht ein
    einziges Wort gibt, das man nicht auch falsch bzw. ungenügend
    auffassen und verstehen kann.

    Mirco:


    Es geht mir gerade nur um die Bezeichnungen.


    Ok, mit geht es jetzt mal nicht eigentlich nur um die Bezeichnung,
    sondern was in der Praxis tatsächlich von muditā zu halten ist.


    Sicher ist Mitfreude nur ein Aspekt von muditā.
    Welche geistige Verfassung damit gemeint ist scheint mir mit
    "Mildheit" vielleicht besser übersetzt. Es ist ein Gönnen, Mitfreude,
    eine Mildgunst, weil man alle Freude in sich hat, ist man frei von Neid.

    Ein verwandter Begriff ist mudu (citta) = milde, sanft; eine der 5
    Weisen des citta, das zur sotāpatti fähig ist.


    Die Gegenbegriffe sind issā und arati


    issā = Neid, envy, und
    arati = Unlust, Unmut, discontent, non-attachment, aversion.


    Ich glaube daraus ist schon zu ersehen worum es geht.

    thigle:

    Eben weil die Menschen in Nichtwissen und Begehren befangen sind, sich dadurch in eine Spirale des Leides befinden, ohne daß ihnen das klar ist, ist da aus dem Wissen heraus karuna für diese Menschen.


    Genau, das ist wohl die fundamentalste Form von karuā.

    Karnataka:

    wenn ich auf die Schnelle Mitgefühl für mich definiere, würde ich es als Mischung ansehen. Zum einen heißt es, echt und ehrlich für den anderen da zu sein, sich selbst ganz zurück zu stellen. Zum anderen gilt es, sich an das Fünkchen Glück zu erinnern, dass man in so einer Situation schon empfunden hat, und dieses immer deutlicher zu erkennen – ein Lernprozess.
    Ein Pol funktioniert nicht ohne den anderen – eben eine Mischung.


    Das hat aber eben nicht viel mit karunā zu tun und karunā ist nicht muditā.
    Wie auch immer,ich würde es so übersetzen wie Nyanatiloka:


    Güte (mettā),
    Mitleid (karunā),
    Mitfreude (muditā)
    Gleichmut (upekkhā)

    Mirco:
    accinca:


    Das Wort "Mitgefühl" ist sowas wie Sympathie

    Ja, Sympathie ist gut dafür.

    accinca:

    und ziemlich neutral und nichtssagend hinsichtlich Absicht und Art dieses Gefühls.
    In der Lehre des Buddha findet sich dieser Begriff nicht.


    Gefühl heißt vedena und es gibt den Begriff "mit-vedena" eigentlich nicht.
    Sympathie hat was mit persönlichem Geschmack zu tun. Nicht das
    jetzt der Buddha einen persönlichen Geschmack anderen Wesen
    gegenüber leugnen würde, aber solche persönlichen Gefühle und
    Geschmäcker haben natürlich nichts mit Metta oder karuna zu tun.

    Mirco:

    Mitgefühl ist mir dem Wohlwollen(metta) recht ähnlich.
    Nur ist es irgendwie 'tiefer', etwas subtiler. Auch irgendwie weiter (von Weite).
    Es löst tiefere Spannungen und Knoten.


    Das Wort "Mitgefühl" ist sowas wie Sympathie und ziemlich neutral
    und nichtssagend hinsichtlich Absicht und Art dieses Gefühls. In der
    Lehre des Buddha findet sich dieser Begriff nicht.