Beiträge von nibbuti im Thema „Diskussion: "Buddhistische Wiedergeburt"“

    accinca:

    Das ist auch so ein Ding was angebliche "Rationalisten" wohl schwerlich jemals verstehen werden.
    Und sie Denken so:
    1. Ewig ist das Bewußtsein. Oder sie denken
    2. vergänglich ist das Bewußtsein. Vernichtet mit dem Tode.


    Sagst du hier, Bewusstsein wäre das Selbst & über den körperlichen Tod hinaus existierend?


    Erdmaus:

    Wobei man hinzufügen sollte, dass diese Ansicht auf religiösem Glauben basiert und nicht auf empirischem Wissen. Es gibt sehr wohl Verbrecher, die bis ans Ende ihrer Tage ein recht unbeschwertes Leben führen.
    Natürlich glaubt der Buddhist daran, dass nach dem Tode dann irgendein Höllenbereich wartet, oder die Wiedergeburt unangenehm wird. Aber das sind nunmal nichts weiter als religöse, unüberprüfbare
    Dogmen. Nach dem was wir heute über das Gehirn wissen, endet mit dessen Zerfall auch alles was diesen Mensch einmal ausmachte. Wenn man diese Erkenntnisse ernst nimmt, so muss man nach heutigem
    Wissensstand also davon ausgehen, das die obige Aussage in dieser Absolutheit nicht haltbar ist. Allerdings ist es richtig, dass persönliches Glück und Wohltätigkeit in einem kausalen Zusammenhang zueinander stehen.
    Dies hat die Glücksforschung bereits herausgefunden. Das hat aber nichts mit Esoterik zu tun und es schließt auch die Möglichkeit ein, dass im Einzelfall ein grausamer Verbrecher nicht unter seinen Taten leiden muss.
    Hier hängt es davon ab, wie sein Gehirn und damit seine Persönlichkeit neuronal abgebildet wird.



    Ganz richtig, Erdmaus. Es gibt scheinbar Verbrecher, die bis ans Ende ihrer Tage ein unbeschwertes Leben führen, und auf der anderen Seite 'Unschuldige', die es dennoch vergleichsweise schwer haben. Das ist ein Ausdruck der Unzulänglichkeit (dukkha) alles bedingt Entstandenen (sankhara).


    BB sagte zum Thema:


    Zitat

    Der Buddha selbst versucht nicht Ethik auf den Ideen von Kamma & Wiedergeburt zu gründen, sondern benutzt einen rein naturalistischen Ansatz von moralischem Denken (aka goldene Regel), der kein persönliches Überleben oder funktionierendes Kamma voraussetzt. - Bhikkhu Bodhi


    Aber das heißt nicht, dass Verbrecher bis ans Ende ihrer Tage ein unbeschwertes Leben führen. In der Tat ist es eher die Ausnahme, die meisten werden zumindest mit Verunsicherung, Angst & Geistesunruhe zu kämpfen haben; der berühmte 'Blick über die Schulter'.


    Ja, mit dem Zerfall endet alles, was einen Menschen ausmachte: Form, Gefühle, Wahrnehmung, Gestaltungen & Bewusstsein. Allerdings ist es richtig, dass persönliches Glück und Wohltätigkeit in einem kausalen Zusammenhang zueinander stehen.


    :)

    Onyx9:

    Darum ist Karma auch ( nicht nur ) eine moralische Lehre und schon gar nicht nur auf dieses Leben bezogen.


    "nur" wurde auch nicht behauptet, aber es ist auch nicht etwas großartig anderes.


    "Karma" heißt Handlung.


    Handlung findet mit dem Verstand, mit dem Wort oder mit dem Körper statt.


    Das Resultat einer willentlichen Handlung ist zuträglich, unzuträglich oder neutral.



    Zitat

    Der Buddha selbst versucht nicht Ethik auf den Ideen von Kamma und Wiedergeburt zu gründen, sondern benutzt einen rein naturalistischen Ansatz von moralischem Denken, der kein persönliches Überleben oder funktionierendes Kamma voraussetzt. - Bhikkhu Bodhi


    :)

    Onyx9:

    Deine Begabung ist es immer wieder Atta in Begriffe wie "Wesen" und "Wiedergeburt"
    hineinzuprojezieren.


    Das Selbst (Atta) ist nicht dasselbe wie ein Wesen (Satta).


    Selbst/Nichtselbst ist Dhamma-Sprache.


    Ein Wesen, das entsprechend seiner/ihrer Taten (zB Fleiß & Sorgfalt) wiedererscheint (zB in eine höhere Position befördert wird), ist hingegen Alltagssprache.


    Aber sobald der Gedanke entsteht "Ich wurde befördert", "Diese Position ist mein Selbst", entsteht Verstrickung, auch ohne hineinprojizieren.


    :)

    Elliot:
    bel:

    Von "Kontinuität" war beim Buddha nicht die Rede, ...


    Doch natürlich: "Die Wesen sind die Erben ihrer Handlungen." (MN 57)


    Das ist eine moralische Lehre, Elliot. Die ist richtig in Bezug auf die Welt & Handlungen (Kamma), aber nicht in Bezug auf Befreiung von Dukkha & Kamma.


    zB wird ein Mörder in der Welt auch Jahre nach seiner Tat für seine Verbrechen einbüßen, sogar wenn er inzwischen erleuchtet ist wie im Fall des Angulimala, weil die Verwandten der Verstorbenen noch Schmerz wegen dem Verlust empfinden.


    Aber auf Dhamma-Ebene ist da kein 'Wesen' vorhanden, sondern der Schmerz & Verlust der Verwandten.


    Lies doch mal, wenn du mit der Mittleren Sammlung durch bist, in die Gruppierte Sammlung rein. Sehr empfehlenswert.


    :)

    accinca:
    Onyx9:

    c ) Ob Wiedergeburt oder Karmawirkung existiert oder nicht, man glaubt oder nicht, spielt für die Lehre Buddhas überhaupt keine Rolle )


    Dafür hat der Buddha allerdings zu viel darüber geredet.


    Die meisten Zuhörer waren auch Glaubensanhänger mit dem Potential für Glauben.


    Seine eigenen Schüler hat er gemahnt nur über Dinge zu reden, die sie auch direkt erfahren haben.


    Mit seinen Schülern wie Moggallana und Sariputta hat er über Bedingtes Entstehen im hier & jetzt gesprochen.


    :)