Beiträge von Noreply im Thema „Definition 'Erleuchtung'“

    Karnataka:


    Danke für deinen Beitrag, Helmut, mit dem ich ausgesprochen viel anfangen kann, weil er sehr authentisch ist.
    Du sprichst nicht von vollkommenen Erwachen oder absolutem Wissen und deine Erfahrung kam auch nicht mit einem buddhistischen Mascherl daher, doch kannst du sie in deinen Glauben (und die buddhistische Ethik) einordnen. Auch ist die Erfahrung bleibend, verschwindet nicht wie ein Drogenrausch, und hatte eine befreiende Wirkung.
    Für mich sind das überzeugende äußere Faktoren. Dass inhaltlich die Erfahrung Tod eine wichtige Rolle spielt, überrascht mich nicht.


    Natürlich hatte ich auch die Eitelkeit von vollkommenen Erwachen zu reden, doch das brachte mich schnell wieder auf den Boden.
    Meine Erfahrung ist von Buddhismus vollkommen durchdrungen.

    Es braucht so einiges an "Drogenmißbrauch" um nicht mehr in die Trauer zu gehen das es "schon wieder kein Satori"war.


    In der Nähe von Sterbenden zu sein macht so unendlich hilflos, in dieser Situation sind es die ganz kleinen Taten die hilfreich sind, da kann ich nicht mehr aufgeblasen und pompös sein, da bin ich fast ganz nur Mensch, da ist kein Raum in der Befreiung erkennbar ist, dann wäre es Egoismus, nicht Achtsam in dem Raum zwischen Sterbenden und mir sein.
    Wenn Du Buddhas Lehre die vier edlen Wahrheiten anerkennt hast.
    Du befreist Dich wie sich der Sterbende befreit. Ohne das Wissen Buddhas ist das Gefühl ganz beim Sterbenden und Du bist froh das ER es bald überstanden hat, Du vergißt/Verblendest das auch Du sterben wirst. Da wird die Anweisung Buddha: "Nimm zuerst Zuflucht zu Dir."(die er in seinem Sterben gegeben hat), erst wichtig. Du muß Zuflucht zu Dir nehmen das Du genau so bist wie dieser sterbende Mensch.


    Der "Augenblick " der Befreiung ist vollkommen frei von irgendwelchen Ideen, Vorstellungen, Regeln und Normen. Es ist das ganz einig sein mit meiner Welt so wie sie ist.


    Ist er vorbei wirkt er sich aus, meist unbemerkt. Wenn bemerkt bringt er den "Drogenrausch", der so manchen komischen Heiligen geschaffen hat. Das ist Wiedergeburt in der Götterwelt. "ICH BIN BEFREIT!!!"
    Wer mir nicht huldigt ist kein Wesen mit dem ich auch nur zusammen sein will. (Mißbrauch in Buddhistischen Gruppen zeigt einige andere Auswirkungen)
    Tote sind Skulpturen eines gelebten Lebens.
    Sterbende sind im heftigen Liebeskummer, weil das Leben sie verlassen WILL.

    Geronimo:

    Auch der Durst nach Wissen ist ein Durst. Es gibt den einen Weg, der immer wieder neue Fragen aufwirft, und es gibt den anderen, der alle Fragen beantwortet. Beide kann man nicht gleichzeitig gehen.


    Selbst Du gehst immer beide Wege denn diese Beiden sind der eine Weg.
    Oder was wolltest Du definieren?

    Onda:

    Axel, hier wird nicht viel passieren. Das ist wie mit dem Definitionsthread zum Thema "Wiedergeburt".
    Wer definiert, macht sich angreifbar. Wer will schon die Hosen runterlassen?
    Das Schwadronieren mit Nebelkerzen ist viel vergnüglicher.


    Onda


    Außerdem möchte man auch ein weiteres Risiko vermeiden


    Genau deshalb, weil keiner aus der Gefahr hin sich schämen zu müßen ob der Großartigkeit der Antwortenden/Zitierenden(Die Zitierer sind hie die größten Leid Erzeuger), kommt es zu dem vermeidbarem Leiden der Suche nach Erleuchtung.
    Ich suche sie nicht mehr sie wird wieder da sein wenn es Zeit ist befreiter zu werden.

    Woran erkenne ich Erleuchtung?
    Meine Oma lag im Sterben. Meine Tante rief mich an, um 21 Uhr ob ich nicht eine Wache bei ihr übernehmen kann. Ich war also um 22.30 bei meiner Oma. Was tut man bei einem Sterbenden? Der nicht mehr wirklich reagieren kann . Wir redeten und sie mußte mir mal ohne Unterbrechung zuhören. Ich streichelte sie und sie konnte nichts dagegen tun. Ich befeuchtete ihre Lippen, ich sang ihr was vor. Dann wurde ich so still wie sie und meditierte. Ich erkannte klar das das Leiden war, diese Art zu sterben, war reines körperliches Leiden. Von keinem Wollen gesteuert, kein Dukkha. Nagut, um 2.00Uhr bin ich nach Hause. Um 9.00 Uhr am Morgen war sie gestorben, das erfuhr ich von der Krankenschwester die im selben Zimmer die Hand von einer Sterbenden hielt. Als ich diese Frau sah die nicht meine Oma war sagte ich: Mein Gott seit ihr euch ähnlich.
    Nach etwa zwei Wochen fiel mir auf das irgend etwas ganz anders ist. Ich bemerkte das ich nicht mehr so reagierte wie früher. Was hatte sich geändert? Dann erkannte ich es, Ich hatte keine Angst mehr. Seit zwei Wochen hatte ich keine Angst mehr und habe es nicht bemerkt, diesen in sich Ruhende Zustand. Ein wichtiges Ereignis hatte ich bei meiner Oma: Das Erleben/Erkennen/Erfahren: Dies ist DAS Leiden aller Menschen, das aufbäumen des Körpers gegen alle Vernunft/Denken zu leben um jeden Preis. Die Auflösung des erdachten Du, Die Auflösung allen trennenden Denkens, da gibt es keinen Begriff für.
    Ich hatte die Erleuchtung nichtmal wirklich bewusst erlebt, ich weiss heute das das auch nicht geht. Erleuchtung erkennen wir immer erst im Nachhinein und dann sollte man die zehn Ochsenbilder genau kennen um nicht wieder im ersten hängen zu bleiben. Ich habe seit diesem ?!?!?! keine Angst mehr die Macht über mich erlangen kann, ich kann sie fast sofort abschneiden und so meine Mitte erhalten.


    So habe ich eine meiner Erleuchtungen erlebt. Ich bin dafür das die ohne Scheu erzählen wie sie ihre Erleuchtung erlebt haben. Angegriffen wird man sowieso, ob als Erleuchteter oder Idiot. Wo ist da überhaupt der Unterschied. Ein Buchtitel: Die Kunst ein perfekter Idiot zu werden. Ein wichtiges Buch über "Erleuchtung".
    liebe Grüsse
    Helmut