Im tibetischen Buddhismus wird gesagt, dass "unsere Wahrnehemung unsere Welt erschafft". Von daher ist es klar, dass es in so einem Denken keine Zufälle gibt , denn von woher sollte es uns etwas "zufallen", wenn es kein Außen gibt. Als Praxis kann das dazu dienen sich weniger als "Opfer der Umstände" zu betrachten, sondern das was einem widerfährt anzunehmen. Zu sagen "Das ist Zufall" ist ja soetwas wie zu sagen "Das ist nicht meines, das ist etwas mir Äußerliches". Etwas nicht als Zufall zu betrachten bedeutet dann es erster zu nhmen und mit sich selbst in Beziehung zu setzten.
Alles als Produkt unserer Wahrnehemung zu sehen, kann man natürlich als eine gefährliche Tendenz zum Solipsismus sehen. Aber es gibt auch unter den Wissenschaftler radikale Konstruktivisten wie Heinz von Foerster und der Biologe Humberto Maturana. Wenn man die Anzahl der Nervenverbindungen die zum Gehirn hinführen mit der Anzahl der Verbindungen im Gehirn vergleicht - so folgert Maturana - ist erstere winzig klein. Ein "Draussen" spielt von daher mehr die Rolle eines "Anlasses" für eigene Konstrukte und Filme. Eine Frau mit Mäuseangst sieht eine Maus anders als die Mäusekinder oder eine Katze. Von daher ist das schon nachvollziehbar.
Die Welt in der wir leben ist also größtenteils ein Ergebnis unserer uralten Prägungen. Auf der anderen Seite bringt ein Denken, in dem alles als Illusion und Produkt der Wahnehmung gesehen wird, auch seine Probleme mit sich: Wenn alles Illusion ist, dann ist es auch egal, ob ich mir die Sonne als einen göttlichen Wagen oder einen Stern vorstellen, die Erde für flach oder rund halte. Wenn ich jedes Geschehnis ganz fürhkindlich auf mich beziehe. ( Schon wider schlechtes Wetter wil ich gestern meinen Teller nicht aufgegessen habe, dann ist das genauso richtig oder falsch wie darin, das Ergebnis von cahotischen Naturvorgängen zu sehen. Ja, ersterer Erklärung klingt sogar besser, weil sie mehr mit unserer natürlichen Neigung zusammenpasst uns fürchterlich wichtig zu nehmen. Eine "sinnvolle" Welt enstpricht dieser mehr als eine zufällige und beliebige Welt.
Für mich sind die von Buddha genannten Daseinsmerklmale Anicca, Anatta und Dukkha näher bei einem zufälligen und fliessenden Universum als einem von Sinn druchdrungenen. Dieser Sinn kommt immer nur aus der Struktur unserer Verblendungen. Bis hin zu einem ganz und gar verblendeten Universum, wo alles entweder schwarz oder weiss ist.
Aber es gibt auch die umgekehrte Richtung. Jemand der nicht unterscheidet, hat kein so großes Sinnbedürfnis. Er kann alles annehmen und deswegen macht alles Sinn. Alles was zufällig passiert, wird angenommen und ist deswegen nicht mehr zufällig. Aber dieser Sinn ergibt sich gaerde nicht dadurch, dass sich Systeme und Muster auftun sondern dadurch dass sie verschwinden.