Beiträge von Onda im Thema „Für Onda - Leben / Nicht-Leben“

    malsehen:

    Ich empfinde einen immer stärker werdenden Widerwillen gegenüber der Tatsache, dass genau diese Prozesse der Rezeption, Auslegung und Umsetzung hier konsequent in einen Falsch/Richtig-Diskurs münden.


    Es ist eigentlich noch viel schlimmer, es wird das Faktum einer subjektiven Rezeption geleugnet und die Utopie einer rezeptionsunabhängigen reinen Lehre entwickelt.


    Onda

    accinca:


    Ich diskutiere hier keine privaten Erfahrungen sondern die Lehre des Buddha!!!


    Die Lehre des Buddha wird erst in der "privaten Erfahrung" überhaupt lebendig.
    Der Rest sind bloße Wörter & Konzepte.
    Ja, die ganze Lehre entsprang einer "privaten Erfahrung", die des Buddha!


    Der PK ist ein Kochbuch. Man kann sich sicherlich stundenlang über die darin enthaltenen Rezepte unterhalten. Aber wenn man nie mit dem Kochen & dem Verzehr der Speisen beginnt, verpasst man das Wesentliche.


    Onda

    accinca:

    Immer wieder versuchst du ja mit
    solchen Äußerungen Verwirrung zu stiften.


    Bitte keine Unterstellungen, werter accinca!


    Zitat

    Es geht hier gar nicht darum welche Erkenntnisse einer hat in Bezug auf Wiedergeburt.


    Wertvoll ist immer, wenn da einer aus eigener Erfahrung und eigener Kenntnis sprechen kann. Der Rest ist Spekulation und frommes Nachbeten.


    Zitat

    Immerhin ist diese [meine] Erkenntnis ja auch deiner bei
    weitem überlegen, denn nicht einmal bis dahin bist du bis jetzt gekommen.


    Tres charmant!


    Onda

    Geronimo:

    Wie diese Wahrheit letztlich ausgedrückt wird mag uns oft widersprüchlich erscheinen, aber im Kern der Sache müssen alle wahrhaft Erwachten von der gleiche Sache sprechen.


    EIn Blick auf Artikel wie diese mag hilfreich sein:


    http://de.wikipedia.org/wiki/S…nd_Systeme_des_Buddhismus


    http://www.bernhardpeter.de/Bu…/buddhismusrichtungen.htm


    http://ccbs.ntu.edu.tw/FULLTEXT/JR-ENG/tw.htm


    Bereits wenige Zeit nach dem Tod des Buddha bildeten sich zahlreiche Schulen und Richtungen, die um Deutungshoheit wetteiferten. Kontroversen und Meinungsverschiedenheiten begleiten den Buddhismus seit seinen Anfängen. Bereits aus dem 2. Jahrhundert der buddhistischen Geschichte wird von 18 (!) verschiedenen buddhistischen Sekten berichtet. Natürlich gibt es auch viele Übereinstimmungen zwischen den Schulen, die DIfferenzen (etwa zwischen Theravada und Mahayana) aber sind offensichtlich. So sind ganze Schulen, wie etwa der stark praxisorientierte chinesische Chan, aus einer kritischen Haltung gegenüber seinerzeit etablierten scholastischen Richtungen entstanden. Meinungsverschiedenheiten gehören zur Geschichte des Buddhismus und solange diese Lehre existieren wird, wird es auch unterschiedliche Lesarten geben.


    In der Präambel zu den Regeln dieses Forums heißt es:
    "Dieses Forum ist offen für alle buddhistischen Schulen und auch für Menschen, die sich keiner besonderen Schule verbunden fühlen. Wir üben Respekt und Toleranz im Umgang mit Vertretern anderer Schulen im Bewusstsein, dass es unterschiedliche Formen und Lesarten des Buddha-Dharma gibt, vom denen keine einen Anspruch auf absolute Gültigkeit und Deutungshoheit erheben kann."


    LG
    Onda

    Geronimo:

    Auslegungen sind nichts anderes als Ansichten und Meinungen. Und all die lösen sich mit dem konsequenten beschreiten des 8fachen Pfades nach und nach auf. Am Ende sehen alle das gleiche. Lesarten haben mit Wissen überhaupt nichts zu tun.


    Ich bezweifle, dass die ehrenwerten User dieses Forums schon so weit auf dem Pfad vorangeschritten sind, dass sich ihre Ansichten und Meinungen gänzlich aufgelöst haben. "Am Ende sehen alle das gleiche" - so weit sind wir hier noch lange nicht. Und bis dahin gibt es Auslegungen und Lesarten. Der aufmerksame Leser dieses Forums hat sicherlich bemerkt, dass es zur Frage der Wiedergeburt sehr unterschiedliche Standpunkte gibt. Aus eigener Anschauung wird hier keiner über Wiedergeburt sprechen. Hier wird munter spekuliert, werden Texte nachgebetet, Texte interpretiert, und logische Schlüsse vorgenommen - das ist alles. Dass es unter wahren Buddhisten keine Meinunsgverschiedenheiten gäbe, und seien diese Buddhisten auch noch so fortgeschritten, ist eine närrische Utopie.


    Onda

    Geronimo:

    .... und zeigt auch deutlich das es so etwas wie Lesarten im Dharma überhaupt nicht geben kann.


    Genau diese Anschauung ist die Wurzel vieler Probleme.
    Dieser naive Glaube, es gäbe nur eine Lesart. Damit ist dann immer die eigene gemeint.


    Onda

    Geronimo:

    Es ergibt sich ganz von selbst aus der Praxis des 8fachen Pfades, das das Meer irgendwann zur Ruhe kommt. Der Welle ebbt einfach ab.


    Die Welle ebbt erst ab bei deinem Tode. Oder meinem.
    Solange wellt sie munter vor sich hin. Ebenso wie der Buddha bis zu seinem Tode quicklebendig war.


    Zitat

    Wer gegen eine Welle vorgehen würde, würde nur noch mehr Wellen erzeugen. Und so kommt nichts zur Ruhe.


    Eben. Und darum ist das Projekt Geburtenvernichtung so absurd. Die Kultivierung von Aversion gegen die relative Wirklichkeit (Samsara) ist nicht sinnvoll.


    Onda

    Geronimo:


    Und genau da liegt ja der Fehler. Leben ist nichts anderes als viele kleine Strudel im Meer. Und da die Strudel sich als getrennt vom Meer empfinden hängen sie sehr an ihrem Dasein. Lösen sich die Grenzen jedoch zunehmend wieder auf, dann kann der Strudel erkennen das er nie davon getrennt war. Und so kehrt Ruhe ein.


    Ich kann da keinen Fehler entdecken. Das mit der Welle und dem Meer sehe ich ähnlich. Bloß ist es falsch, die individuelle Existenz der Welle zu leugnen. Die Welle leidet, solange sie sich als separates Etwas empfindet. Erkennt sie die Einheit mit dem Meer, erlischt das Leiden. Kein vernünftiger Mensch käme aber nun auf die Idee zu sagen: "Wir müssen darauf hinarbeiten, dass es künftig auf dem Meer keine Wellen mehr gibt. Oder: Wir müssen die Wiedergeburt der Welle verhindern". Und genau diesen Blödsinn halten hier einige für Buddha-Dharma.


    Onda

    Geronimo:


    ...Dass der Begriff "lebensfeindlich" in Bezug auf die Lehre des Buddha einem nur mit falschen Verständnis richtig erscheinen kann.


    Lebensfeindlich habe ich die Lehre des Buddha nie genannt. Es gibt lediglich lebensfeindliche Lesarten dieser Lehre (=Stolperfallen). Meine Lesart des Buddha-Dharma ist nicht lebensfeindlich. Da ich keine Sinn darin sehe, eine Lehre auf dem Fundament der Aversion (Bedürfnis nach Lebens-Überwindung) zu errichten.


    Onda