Beiträge von Karnataka im Thema „Dharma durchdringen“

    Onyx9:
    Karnataka:

    Für einen Teil der dort gestrandeten Konsumenten illegaler Drogen ist dies wohl eine gute Methode, mit ihren Konflikten leben zu lernen.


    Mag sein. Der andere Teil fühlt sich aber so gedemütigt, daß er absichtlich konsumiert oder wenn er draußen ist, sofort einen Rückfall baut. Dieses Konzept ist falsch und vorallem ist es nicht zugeschnitten auf Trauma.


    ja, da kann man unkompliziert sehen, wie ein Konzept unterschiedlichen Bedürfnissen nicht gerecht werden kann. Der eine sollte vielleicht wie ein rohes Ei aufgefangen werden, um seine innere Welt in Ordnung zu bringen, für den anderen ist das grundverkehrt und er braucht die Auseinandersetzung, um zwischen eigenen und fremden Anteilen unterscheiden zu lernen.


    Vielleicht gilt das irgendwie auch für den Buddhismus? Wenn ich das Mahayana hernehme, dann hilft mir die Medi von Mitgefühl, selbstloser Liebe, Altruismus enorm, den mir eigenen Egozentrismus zu überwinden und mein Geist gelangt in eine tiefe Befriedigung.


    Andere versuchen jedoch in ihrer Medi den Geist in ganz anderer Weise zu schulen und haben vielleicht andere Bedürfnisse und Motive, oder? Vielleicht bedürfen sie ganz im Gegenteil der Abgrenzung, um den inneren Strom ins Lot zu bringen? Ich weiß ja nicht.

    Onyx9:
    Zitat

    Bei der Sucht ist die Abstinenzhaltung entscheidend.


    Ja-ha, ein Entschluß des Herzens zur Abgeschiedenheit. Nich der Birne ! ;)


    versteh schon, was du meinst :)


    Stationen für die stationäre Langzeittherapie Drogenabhängiger – nach dem Entzug – arbeiten häufig mit einer sehr strengen Hausordnung: putzt du nicht ordentlich, kriegst du keinen Ausgang etc. Der Witz an der Sache ist, dass es in gewisser Hinsicht egal ist, wie sich der ehemalige User gegenüber der Hausordnung aufführt, ob er revoltiert, unterwürfig ist, scheinangepasst etc. In jedem Fall wird nämlich sein Verhalten hinsichtlich seiner Sucht interpretiert. Für einen Teil der dort gestrandeten Konsumenten illegaler Drogen ist dies wohl eine gute Methode, mit ihren Konflikten leben zu lernen.


    Der Zusammenhang mit dem Leben im Kloster liegt auf der Hand. öhh… oder auch nicht. :)


    Jedenfalls, besonders wenn man an den jugendlichen Konsumenten denkt, der vielleicht noch gar nicht viel nüchterne Erfahrung in seinem erwachsenen Leben hat, kommt den Therapeuten in dieser Situation eine enorme Bedeutung zu und sie geraten leicht in ein Wechselbad aus Bewunderung und Hass. Hin und wieder soll es aber vorkommen, dass so ein Therapeut in dieser Übertragungssituation und geballten Aufmerksamkeit, die er kriegt, einen blühenden Narzissmus entwickelt.
    Und da liegt doch der Zusammenhang mit manchen buddhistischen Lehrern auf der Hand. öhh… oder auch nicht. :)


    auch von mir keine Belehrung! :)


    Bei der Sucht ist die Abstinenzhaltung entscheidend. Erst so kann ein positiver geistiger Prozess gelingen, glaube ich. Sonst ist die Erfahrung der Abstinenz schnell gelöscht. Daher die geschützte Atmosphäre einer Therapieeinrichtung oder eines Klosters, wo sich Menschen mit unterschiedlichsten Problemen gegenseitig stützen – oder auch nicht :)


    Vielleicht unterscheidet sich das Anhaften an ein Suchtmittel von anderen Verlockungen (oder auch Zwängen), denen man übertrieben anhaftet. Wenn man beispielsweise permanent etwas kaufen muss oder ständig Börsenkurse glotzt etc., passiert diese Gier ebenso aus einer inneren Dynamik und es darf nicht wundern, wenn sich Leid und Probleme daraus ergeben und vergrößern.


    Hier bedarf der Weg jedoch nicht der totalen Abstinenz, sondern die Schulung von Herz und Einsicht, wie sie der D L unterrichtet, kann dieses Anhaften auf ein verträgliches Maß zurechtstutzen, glaube ich. Es sollte ein relatives Anhaften entstehen, wo das innere Geschehen zunehmend gesundet und andere Dinge im Sinne der Schulung wichtig werden.