Zitat
Ansonsten wollte ich nur ausdrücken, dass alle Yogis, Rishis Buddhisten 1.0, Buddhisten 2.0, so etwas wie Frieden oder Transzendenz suchen, ja Todlosigkeit falls es so etwas gibt, eigentlich alles was, wie Buddha erklärt, Nibbana ausmacht. Nibbana das große "spirituelle" Ziel.
Erfahrbar allerdings nur im Da-Sein. Daher finde ich den säkularen Ansatz sehr wichtig. Nibbana im Leben. Woanders ist es nicht "erlebbar".
Bzw. wenn Nicht-Erleben Nibbana sein sollte (Bezug Nicht-Wiedergeburt), dann ist per Definition jeder Tiefschlaf Nibbana.
Der säkuläre Ansatz ist ein Spielverderber für einige. Das wird ganz deutlich an den Emotionen, die hier aufkochen.
Für mich ist es viel interessanter die Dinge für das Leben im Alltag herunterzubrechen. Das ist für mich der Ansatz, an dem ich beginne. Z.B. achtsam Geschirrspülen oder eine Broschüre gestalten. Aus dem Alltag heraus, aus diesen ganz schlichten Erklärungen und dem Weglassen aller Ausschmückungen und Spekulationen, entwickelt sich nach und nach ein tieferes Verständnis. Letztendlich Transzendenz. Mir selbst machen bildhafte Ausschmückungen kein Problem, verführen mich nicht zu spiritistischen Gedankengirlanden und Spekulationen. Ich bin jemand, der vom Wesen her poetisch veranlagt ist und mit Bilder, Mythen usw. viel anfangen kann, sie als Bilder für den Alltag erfassen kann. Aber nicht jeder ist so gestrickt. Manche denken dann, dass Drachen in der Erde schlummern, Geister in Gefilden herumschweben usw. Sie übernehmen dann Bilderwelten aus ihnen fremden Kulturen, schamanistische Metaphern und halten sie für wahr. Oder sie spekulieren an der poetischen Ausdrucksweise mythischer Erfahrungen herum, die vor 2500 Jahren gemacht wurden und machen genau das Gegenteil von dem, das Herr Gautama verordnet hat und merken es nicht. Sie spekulieren an Texten herum, statt sich vor allem selbst zu beobachten – da ist die Antwort auf die Fragen. Hauptsache es kommt was Transzendentes dabei heraus, etwas schwer Verstehbares. Warum auch immer … Für die Menschen von heute ist das vielfach der Grund, warum sie sich von Religionen abgewendet haben. Mit Recht, finde ich. Und dennoch schade.
Der Ansatz diesen Spekulationsobjekten zu entsagen und sich auf die einfachen Dinge zu beschränken, den Alltag in das Zentrum zu rücken, auch verbal, indem schlicht erklärt wird, verständlich und so, dass auch Herr Müller was versteht und Frau Schmid das in ihren Alltag mit einbeziehen kann, ist in meinen Augen äußerst wichtig. Transzendenz entwickelt sich alleine, durch die Anwendung und das Transponieren auf die jeweiligen Lebensmomente. Wohl nicht bei jedem. Aber das ist auch so, wenn man sich mit Spekulationen beschäftigt. Das sieht nur kompliziert aus, ist aber keine Transzendenz. Transzendenz ist nichts Vergeistigtes, nichts, das erhaben wirkt, da leuchtet kein Licht, kein Glorienschein ist zu sehen. Die hübschen Erlebnisse in Meditation sind auch keine Transzendenz. … Wer die Fähigkeit hat "Transzendenz" zu erfahren (lassen wir mal aussen vor, was das ist und ob das überhaupt wichtig ist), der wird das auch. Wer sich da schwer tut, der bekommt wenigstens etwas in die Hand, womit er seinen Alltag besser bewältigen kann. Niemand muss sich in Spekulationen verzetteln.
Es gibt das Wort, das es für mich am besten beschreibt:
"Erst war der Berg ein Berg, dann war er mehr als ein Berg, dann wurde er wieder zu einem Berg."
Liebe Grüße
Doris